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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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täuschen, brach den dritten Angriff ab, folgte dem Wasserflugzeug in sicherer Höhe und wartete darauf, daß es zerschellte.
    Pitt ließ den Gashebel auf vollem Anschlag, ergriff mit beiden Händen das Handrad und konzentrierte sich auf die vor ihm aufragenden Felsen. Der Wind pfiff durch die zerborstene Windschutzscheibe, so daß er den Kopf zur Seite drehen mußte, um etwas sehe n zu können. Glücklicherweise blies der Luftzug auch das Blut und die Tränen weg, die ihm aus den zusammengekniffenen Augen quollen.
    Er flog jetzt zwischen den Bäumen hindurch. Nun durfte er sich keinen Fehler leisten, kein Verschätzen. Er mußte genau im richtigen Moment reagieren. Eine Zehntelsekunde hin oder her entschied über Leben und Tod. Die Felsen kamen auf die Maschine zugerast, wie von eigener Kraft getrieben. Pitt konnte sie deutlich sehen: graubraune, gezackte Blöcke mit schwarzen Streifen. Er wußte, ohne hinzuschauen, daß der Höhenmesser nahezu auf Null und die Nadel am Drehzahlmesser tief im roten Bereich stand. Das alte Mädchen jagte mit Höchstgeschwindigkeit in ihr Verderben.
    »Unten bleiben!« schrie er in den Wind, der durch das zertrümmerte Cockpitfenster pfiff. »Zwei Meter Höhe!«
    Und dann, kaum daß er Zeit zum Ausweichen hatte, waren die Felsen da. Er zog den Steuerknüppel eine Idee an, gerade so viel, daß sich die Nase der Maschine ein Stück hob und die Propellerspitzen knapp über den Kamm hinwegwirbelten, nur Zentimeter vom Boden entfernt. Im nächsten Moment hörte er einen lauten Knall und ein metallisches Knirschen, als die Aluminiumschwimmer gegen die Felsen prallten und abgerissen wurden. Anmutig wie ein Falke, der von der Fessel befreit wird, schoß die Beaver in die Luft. Ohne die schweren, sperrigen Schwimmer, die den Luftwiderstand des Flugzeuges nahezu verdoppelt hatten, war die Maschine viel wendiger und um dreißig Knoten schneller. Von der alten Behäbigkeit war nichts mehr zu spüren. Sie reagierte auf jeden Steuereinschlag und gewann rasch an Höhe.
    Jetzt, dachte Pitt, und ein teuflisches Grinsen umspielte seinen Mund, jetzt zeig’ ich euch einen Immelmann-Turn. Er zog das Flugzeug zu einem halben Looping hoch, riß es in eine halbe Rolle und hielt unmittelbar auf den Helikopter zu. »Mach dein Testament, du Pfeife!« schrie er in den heulenden Wind und das Dröhnen des Motors. »Hier kommt der Rote Baron.«
    Viel zu spät erkannte der Hubschrauberpilot, was Pitt vorhatte.
    Es gab keine Ausweichmöglichkeit mehr, kein Entrinnen. Daß ihn das alte, ramponierte Wasserflugzeug angreifen würde, damit hatte er zuallerletzt gerechnet. Doch da war es, eindeutig auf Kollisionskurs und fast zweihundert Knoten schnell, eine Geschwindigkeit, die er nie für möglich gehalten hätte, und es kam genau auf ihn zugedonnert. Er flog eine Reihe hektischer Ausweichmanöver, doch der Pilot des alten Wasserflugzeugs sah sie alle voraus und hielt weiter auf ihn zu. Er drückte die Nase des Helikopters nach unten, auf seinen Widersacher zu, und unternahm einen letzten, verzweifelten Versuch, die bereits durchsiebte Beaver vor dem drohenden Rammstoß abzuschießen.
    Pitt sah, wie der Helikopter vornüberkippte, er sah das Mündungsfeuer der Maschinengewehre, hörte, wie die Geschosse in den großen Sternmotor einschlugen. Öl quoll plötzlich unter der Motorhaube hervor und spritzte auf die Auspuffstutzen, so daß die Maschine eine dichte blaue Qualmwolke hinter sich herzog. Pitt riß die Hand hoch und schützte seine Augen vor dem siedend heißen Öl, das ihm vom Fahrtwind ins Gesicht geschleudert wurde.
    Das letzte, was sich ihm einprägte, war die grimmige Miene des Hubschrauberpiloten unmittelbar vor dem Aufprall, als er sich mit dem Unvermeidlichen abfand.
    Propeller und Motor des Wasserflugzeugs bohrten sich knapp hinter dem Cockpit breitseits in den Helikopter, zerfetzten die Außenhaut in tausend Trümmer und rissen den Heckausleger mit dem Seitenrotor ab. Durch den plötzlichen Ausfall des Drehmomentausgleichs driftete die Zelle des Hubschraubers jählings zur Seite ab. Er drehte sich ein paarmal hilflos um die Hochachse und stürzte dann wie ein Stein fünfhundert Meter in die Tiefe. Die Maschine, ein bis zur Unkenntlichkeit geborstener Haufen schwelender Trümmer, ging nicht sofort in Flammen auf, wie es im Kino immer dargestellt wird. Fast zwei Minuten verstrichen, ehe die ersten Flammen züngelten und das Wrack in einem grellen Feuerball explodierte.
    Der zertrümmerte Propeller der

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