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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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den Alexandrit, den Tsavorit und den roten Beryll.«
    Der Vorsitzende ließ den Blick durch die Runde schweifen.
    »Ihre Meinung, meine Herren?«
    Der britische Pressezar beugte sich mit geballten Fäusten nach vorn. »Eine verdammt gute Idee. Unser Diamantenexperte ist da auf eine Möglichkeit gestoßen, wie wir Dorsett mit seinen eigenen Mitteln schlagen und zugleich den vorübergehenden Diamantenpreisverfall zu unserem Vorteil nutzen können.«
    »Sind alle einverstanden?« fragte der Vorsitzende mit einem alles andere als freundlichen Lächeln.
    Alle vierzehn Männer hoben die Hände und antworteten mit einem entschiedenen Ja.

VIERTER TEIL
    Katastrophe im Paradies



46
    16. Februar 2000
Honolulu, Hawaii
    Ein rotblonder Sergeant der Marineinfanterie, der von der Sonne ausgebleichte Shorts und ein geblümtes Hawaiihemd trug, trank ein Dosenbier und schaute sich im Fernsehen einen Videofilm an.
    Genüßlich fläzte er auf dem Sofa, das er in einem der beiden Luxushotels auf der Hawaii-Insel Lanai abgestaubt hatte, das derzeit gerade umgebaut wurde. Bei dem Film handelte es sich um den alten John-Wayne-Western
Stagecoach – Höllenfahrt nach Santa Fe
. Der Sergeant hatte einen Virtual-Reality-Helm aufgesetzt, den er in einem Elektronikladen in Honolulu erstanden hatte. Da er den Helm an den Videorecorder angeschlossen hatte, konnte er in das Geschehen auf dem Bildschirm »eingreifen«, als wäre er einer der beteiligten Schauspieler. Im Augenblick lief einer der Höhepunkte des Filmes, die dramatische Verfolgungsjagd, und er lag neben John Wayne auf dem Kutschendach und schoß gerade auf die angreifenden Indianer, als ein lauter Summton das Feuergefecht übertönte.
    Widerwillig nahm er den Helm ab und wandte sich den vier Bildschirmen zu, mit denen er die strategisch wichtigen Bereiche des geheimen Stützpunkts überwachen konnte.
    Monitor Nummer drei zeigte einen Wagen, der sich auf der unbefestigten, durch eine Ananasplantage führenden Straße dem Tor näherte. Glitzernd spiegelte sich die Spätvormittagssonne auf der vorderen Stoßstange, während die hintere in eine Staubwolke gehüllt war.
    Er schob bereits seit mehreren Monaten Dienst auf diesem öden Posten und beherrschte seine Aufgabe mittlerweile aus dem Effeff.
    In den drei Minuten, die der Wagen noch bis zum Stützpunkt brauchte, hatte er eine tadellos gebügelte Uniform angezogen und stand in Habtachtstellung neben dem Tor, das den Zugang zu dem Tunnel versperrte, durch den man in den Krater des längst erloschenen Vulkans gelangte.
    Als das Fahrzeug unmittelbar neben ihm anhielt, sah er, daß es sich um einen Stabswagen der Marine handelte. Er bückte sich zum Seitenfenster hinab. »Hier ist Sperrgebiet. Haben Sie eine Zutrittsgenehmigung?«
    Der Fahrer, der die weiße Ausgehuniform der Mannschaftsdienstgrade der Marine trug, deutete mit dem Daumen nach hinten.
    »Commander Gunn hat die nötigen Papiere.«
    Der fähige und erfahrene Rudi Gunn hatte keine kostbare Zeit darauf verschwendet, die Genehmigung zum Abbau der riesigen Antennenschüssel einzuholen, die mitten im Krater des Vulkans Palawai auf Lanai stand. Wenn er den Dienstweg eingehalten hätte, wäre mindestens ein Monat vergangen, ehe er sich durch den Behördendschungel vorgekämpft, die für die Antenne zuständige Stelle aufgespürt und bei dem Amt, das diese Satellitenüberwachungsstation verwaltete, sein Anliegen vorgebracht hätte. Und danach hätte er einen Beamten finden müssen, der bereit gewesen wäre, Verantwortung zu übernehmen, den Abbau der Schüssel zu gestatten und sie der NUMA vorübergehend zur Verfügung zu stellen – ein Ding der Unmöglichkeit.
    Gunn hatte diese sinnlose Prozedur kurzerhand umgangen und von der Grafikabteilung der NUMA ein offiziell aussehendes Überstellungsformular in dreifacher Ausfertigung fälschen lassen, das die NUMA dazu befugte, die Antenne zu demontieren und auf die Hawaii-Insel Oahu zu bringen, wo sie für ein geheimes Projekt benötigt wurde. Anschließend war das Dokument von mehreren Mitarbeitern der Grafikabteilung unter allerlei hochtrabenden Dienststellenbezeichnungen und frei erfundenen Titeln unterschrieben worden. Auf diese Weise dauerte der ganze Vorgang, der normalerweise über ein halbes Jahr in Anspruch genommen hätte, um am Ende abschlägig beschieden zu werden, knapp anderthalb Stunden, wovon das Tippen und die grafische Gestaltung die meiste Zeit in Anspruch nahmen.
    Der diensttuende Sergeant war die Hilfsbereitschaft

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