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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Mitarbeiter. Sie flogen von Kontinent zu Kontinent, spannen ihre Ränke bald hier, bald dort, kassierten ihren Anteil und häuften unerhörte Gewinne an.
    Gespannt und schweigend hörten sie zu, als ihr gewählter Vorsitzender, das milliardenschwere Oberhaupt eines deutschen Bankhauses, von der Krise berichtete, die dem Diamantenmarkt derzeit drohte. Er war ein stattlicher, kahlköpfiger Mann, der langsam, aber fließend auf englisch vortrug – eine Sprache, die die Angehörigen aller an diesem Tisch versammelten Nationen verstanden.
    »Meine Herren, wegen Arthur Dorsett droht uns eine schwere Krise in einem für uns ungemein bedeutenden Wirtschaftsbereich. Nach Einschätzung unserer Nachrichtendienste deutet alles darauf hin, daß dem Diamantenmarkt aufgrund seines Verhaltens düstere Zeiten bevorstehen. Machen wir uns nichts vor. Wenn Dorsett über hundert Tonnen Diamanten zu Billigpreisen auf den Einzelhandelsmarkt wirft, wozu er laut unserer Erkenntnisse bereit ist, wird dieser Bereich der Stiftung zusammenbrechen.«
    »Wann soll das stattfinden?« fragte der Scheich eines reichen Ölstaates am Roten Meer.
    »Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, daß in weniger als einer Woche rund achtzig Prozent von Dorsetts Beständen in seiner Einzelhandelskette zum Verkauf angeboten werden sollen«, erwiderte der Vorsitzende.
    »Welche Verluste entstehen uns dadurch?« fragte ein Japaner, Chef eines großen Elektronikkonzerns.
    »Dreizehn Milliarden Schweizer Franken auf Anhieb.«
    »Guter Gott!« Der Franzose, Direktor eines der größten Damenmodenhäuser der Welt, hieb mit der Faust auf den Tisch.
    »Hat dieser australische Neandertaler denn soviel Macht?«
    Der Vorsitzende nickte. »Allen Schätzungen zufolge hat er die entsprechenden Bestände gehortet.«
    »Man hätte niemals zulassen dürfen, daß Dorsett seine Geschäfte außerhalb des Kartells betreibt«, sagte der ehemalige amerikanische Außenminister.
    »Nun haben wir den Schaden«, pflichtete ihm das Mitglied des Diamantenkartells bei. »Der Edelsteinmarkt wird wohl nie wieder so sein, wie wir ihn gewohnt sind.«
    »Gibt es keine Möglichkeit, ihn aufzuhalten, bevor die Steine an seine Geschäfte ausgeliefert werden?« fragte der japanische Großindustrielle.
    »Ich habe einen Gesandten zu ihm geschickt, der ihm ein großzügiges Angebot zum Aufkauf seiner Bestände unterbreiten sollte, damit sie nicht in Umlauf kommen«, erklärte der Südafrikaner.
    »Haben Sie etwas von ihm gehört?«
    »Noch nicht.«
    »Wen haben Sie geschickt?« erkundigte sich der Vorsitzende.
    »Gabe Strouser von Strouser & Sons, einen Diamantenhändler von internationalem Ansehen.«
    »Ein guter Mann und ein harter Verhandlungspartner«, sagte der Belgier aus Antwerpen. »Wir hatten geschäftlich schon viel miteinander zu tun. Wenn jemand Dorsett zur Vernunft bringen kann, dann ist es Gabe Strouser.«
    Ein Italiener, der eine Flotte Containerschiffe besaß, zuckte mit den Schultern. »Soweit ich mich entsinne, sind die Diamantenpreise Anfang der achtziger Jahre schon einmal drastisch gesunken.
    Amerika und Japan litten damals unter einer schweren Rezession, so daß die Nachfrage zurückging und es zu einem Überangebot kam. Als sich die Wirtschaft in den neunziger Jahren erholte, zogen die Preise wieder an. Könnte es nicht sein, daß sich die ganze Geschichte wiederholt?«
    »Ich verstehe, worauf Sie anspielen«, erklärte der Vorsitzende, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme.
    »Aber diesmal bläst uns ein heftigerer Wind entgegen, und jeder, der vom Diamantenhandel abhängig ist, wird von ihm hinweggefegt werden. Wir haben herausgefunden, daß Dorsett über einhundert Millionen Dollar für Werbe- und Pressekampagnen in allen wichtigeren Absatzländern bereitgestellt hat.
    Wenn er, wovon wir ausgehen müssen, die Steine billig verschleudert, ist es vorbei mit den hohen Diamantenpreisen, weil er der breiten Öffentlichkeit weismachen wird, daß sie kaum mehr wert seien als Glas.«
    Der Franzose seufzte tief auf. »Eins weiß ich gewiß: Meine Models würden sich sofort anderen sogenannten bleibenden Werten zuwenden. Wenn Diamantenschmuck nicht mehr en vogue ist, muß ich ihnen vermutlich teure Sportwagen kaufen.«
    »Was steckt hinter Dorsetts seltsamer Strategie?« fragte der Vorstandsvorsitzende einer großen südostasiatischen Fluggesellschaft. »Der Mann ist doch sicher nicht dumm?«
    »So dumm wie eine Hyäne, die so lange wartet, bis der Löwe schläft und ihr die halbe

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