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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Kopf, rannte quer durch das Zimmer und rammte Boudicca die Schulter in den Bauch.
    Boudicca wurde überrascht, aber das spielte kaum eine Rolle, genaugenommen gar keine.
    Sie steckte den Treffer weg, grunzte kurz, und obwohl sie ein paar Schritte zurücktaumelte, blieb sie stehen. Ehe Pitt das Gleichgewicht wiederfand, hatte sie ihm beide Arme um den Brustkorb geschlungen, schleuderte ihn herum und warf ihn gegen einen Kleiderschrank, dessen Glastüren in seinem Rücken zerbarsten. Wie durch ein Wunder hielt er sich irgendwie aufrecht, obwohl seine Beine weich wie Wackelpudding waren.
    Pitt keuchte gequält. Er hatte das Gefühl, ihm sei jeder Knochen im Leib gebrochen worden. Aber er unterdrückte den Schmerz, griff erneut an und verpaßte Boudicca einen Schwinger, der sich gewaschen hatten. Jede andere Frau wäre nach diesem Schlag mindestens eine Woche lang bewußtlos gewesen, aber Boudicca wischte lediglich mit einer Hand das Blut ab, das aus ihrem Mund quoll, und lächelte furchterregend.
    Sie nahm beide Fäuste hoch, ging in Boxerstellung und rückte gegen Pitt vor, der das nicht gerade damenhaft fand.
    Er zog sich zurück, wich einer ungestüm geschlagenen Rechten aus und traf sie ein weiteres Mal mit letzter Kraft. Er spürte, wie seine Faust auf Fleisch und Knochen stieß, dann mußte er seinerseits einen gewaltigen Körpertreffer einstecken.
    Im ersten Moment hatte Pitt das Gefühl, jemand habe sein Herz zu Brei gehauen. Der Hieb, den er ihr verpaßt hatte, mußte ihr mindestens den Unterkiefer gebrochen haben, doch sie lächelte noch immer, auch wenn ihr das Blut aus dem Mund quoll, und versetzte ihm einen Schlag mit der Rückhand, der ihn gegen den Kamin schleuderte, so daß ihm sämtliche Luft aus der Lunge wich. Er ging zu Boden und blieb einen Moment lang verkrümmt und schmerzgepeinigt liegen. Benommen richtete er sich wieder auf, kam auf die Beine, stand schwankend da und wappnete sich zum letzten Angriff.
    Boudicca rückte an und versetzte Pitt einen brutalen Ellbogenstoß in den Brustkasten. Er hörte das laute Knacken, als mindestens eine, wenn nicht zwei Rippen brachen, und spürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Dann sank er auf alle viere nieder. Benommen starrte er auf den Teppich. Am liebsten wäre er für immer am Boden liegengeblieben. Vielleicht war er schon tot, und das hier, dieses Blumenmuster, war alles, was einem drüben blühte.
    Langsam wurde ihm klar, daß er am Ende war. Verzweifelt tastete er nach dem Schürhaken am Kamin, doch er konnte nur noch verschwommen sehen und war kaum mehr zu einer Bewegung fähig.
    Undeutlich nahm er wahr, wie Boudicca ihn an einem Bein packte und wie eine Wahnsinnige quer durchs Zimmer an die gegenüberliegende Tür schleuderte. Dann kam sie zu ihm, zog ihn mit einer Hand am Kragen hoch und versetzte ihm einen harten Schlag, der ihn knapp über dem Auge am Kopf traf.
    Danach lag Pitt nur noch da, halb bewußtlos und schier von Sinnen vor Schmerz. Das Blut, das aus der klaffenden Platzwunde über seinem linken Auge lief, nahm er gar nicht zur Kenntnis.
    Bald würde Boudicca ihres Spiels überdrüssig werden und ihn töten. Langsam und mit all der Kraft, die er wie durch ein Wunder noch aufbieten konnte, rappelte Pitt sich ein letztes Mal auf.
    Boudicca stand neben dem Leichnam ihres Vaters und feixte voller Vorfreude. Auf ihrem Gesicht malte sich die absolute Herrschaft. »Wird Zeit, daß du dich zu meinem Vater gesellst«, sagte sie mit tiefer Stimme und in eisig selbstsicherem To n.
    »Freu dich bloß nicht zu früh.« Pitt brachte nur noch ein Lallen zustande.
    Doch plötzlich wich alle Boshaftigkeit aus Boudiccas Gesicht, und Pitt wurde mit sachter Hand beiseite geschoben, als Giordino in das Arbeitszimmer des Dorsettschen Herrenhauses trat.
    Er musterte Boudicca mit verächtlichem Blick und sagte:
    »Die falsche Tussi nehm’ ich mir vor.«
    In diesem Augenblick tauchte Maeve, die links und rechts zwei kleine, blonde Jungs an der Hand hielt , in der Tür auf. Ihr Blick wanderte von Pitts blutverschmiertem Gesicht zu Boudicca und schließlich zu ihrem am Boden liegenden Vater.
    »Was ist mit Papa los?«
    »Der hat sich sich den Hals verrenkt«, grummelte Pitt.
    »‘tschuldige die Verspätung«, sagte Giordino ruhig. »Zwei Dienstboten waren ein bißchen übereifrig. Sie haben sich mit den Jungs in einem Zimmer eingeschlossen. Hat ‘ne Weile gedauert, bis ich die Tür eingetreten hatte.« Was er mit den Dienstboten gemacht hatte, verriet er

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