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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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lediglich seine Ferse über Pitts Hüfte schrammte. Dann flankte er über den Schreibtisch.
    Pitt trat seelenruhig einen Schritt zurück, ergriff eine eiserne Schreibtischlampe und schlug mit aller Kraft zu.
    Dorsett riß den Arm hoch, um den Hieb abzuwehren, doch er reagierte einen Sekundenbruchteil zu langsam. Die Lampe traf sein Handgelenk, das prompt abknickte, prallte auf die Schulter und brach mit lautem Knacken sein Schlüsselbein. Er brüllte wie ein waidwundes Tier und ging dann toll vor Wut, Schmerz und Bosheit auf Pitt los.
    Pitt wich dem mit voller Wucht geführten Schlag nach unten aus und stieß mit dem Lampenfuß zu. Er traf Dorsett knapp unter dem Knie am Schienbein, doch Dorsetts Tritt riß Pitt die Lampe aus der Hand. Dumpf schlug sie auf dem Teppich auf.
    Wieder ging Dorsett auf ihn los, als hätte er nicht die geringste Verletzung davongetragen. Die Adern an seinem Hals pochten, sein Auge funkelte, und der Speichel tropfte ihm aus den grimmig hochgezogenen Mundwinkeln. Er mußte verrückt sein.
    Er murmelte etwas Unverständliches und sprang auf Pitt zu.
    Dorsett bekam sein Opfer nicht zu fassen. Sein rechtes Bein gab nach, so daß er rücklings zu Boden stürzte. Pitt hatte ihm mit dem Lampenfuß das Schienbein gebrochen. Diesmal reagierte Pitt wie eine Katze. Blitzschnell war er auf dem Schreibtisch, spannte sich an und sprang.
    Pitt trat mit beiden Füßen zu und rammte sie mit Sohle und Hacke in Dorsetts ungeschützten Hals. Einen Moment lang schien die boshafte Fratze mit dem funkelnden Auge und den gefletschten Zähnen immer länger zu werden. Eine von Dorsetts gewaltigen Pranken schlug hilflos in die Luft, blindlings hieb er mit Armen und Beinen um sich. Ein tierischer Schmerzensschrei drang aus seiner Kehle, ein letztes entsetzliches Gurgeln entrang sich der zerquetschten Luftröhre, dann war es vorbei. Dorsett erschlaffte, und sein sadistisch funkelndes Auge brach.
    Pitt, der sich irgendwie auf den Beinen hatte halten können, stand keuchend und mit zusammengebissenen Zähnen da. Er starrte auf Boudicca, die seltsamerweise keinerlei Anstalten gemacht hatte, ihrem Vater zu Hilfe zu kommen. Mit ungerührter Miene, aber durchaus fasziniert, als wäre sie die Augenzeugin eines tödlichen Autounfalls, blickte sie auf den Leichnam.
    »Sie haben ihn umgebracht«, sagte sie schließlich gelassen.
    »Ich wüßte kaum einen, der den Tod mehr verdient hat«, sagte Pitt, der um Atem rang und die immer dicker werdende Beule an seinem Kopf massierte.
    Boudicca wandte den Blick von ihrem Vater ab, als hätte es ihn nie gegeben. »Ich sollte mich bei Ihnen bedanken, Mr. Pitt, weil Sie mir Dorsett Consolidated Mining sozusagen auf dem Präsentierteller überreichen.«
    »Ich bin gerührt ob Ihres Kummers.«
    Sie lächelte gelangweilt. »Sie haben mir einen Gefallen getan.«
    »Die liebende Tochter will an die Beute. Was ist mit Maeve und Deirdre? Denen steht jeweils ein Drittel des Unternehmens zu.«
    »Deirdre wird Ihren Anteil erhalten«, stellte Boudicca klar.
    »Maeve, falls sie noch lebt, wird nichts bekommen. Papa hat sie enterbt und aus der Firma ausgeschlossen.«
    »Und die Zwillinge?«
    Sie zuckte die Achseln. »Kleinen Jungs kann jeden Tag irgend etwas zustoßen.«
    »Ich nehme an, die liebevolle Tante zu spielen liegt Ihnen nicht.«
    Pitt wußte nicht mehr ein noch aus. In wenigen Minuten würden die Vulkane ausbrechen. Er fragte sich, ob er noch die Kraft hatte, sich mit der nächsten Generation anzulegen. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie überrascht er gewesen war, als Boudicca ihn auf ihrer vor Kunghit vertäuten Jacht kurzerhand hochgehoben und an die Wand gedrückt hatte.
    Sandeckers Worten zufolge würde die Insel binnen weniger Minuten von den Schallwellen getroffen werden. Wenn er schon sterben mußte, konnte er sich auch einem letzten Kampf stellen.
    Und die Vorstellung, von einer Frau zu Brei geprügelt zu werden, schreckte ihn weit weniger als der Feuertod in glühender Lava. Was sollte aus Maeve und ihren Jungs werden?
    Er konnte einfach nicht glauben, daß ihnen etwas zugestoßen war, nicht, wenn sie Giordino bei sich hatten. Trotzdem mußten sie vor der Katastrophe gewarnt werden, solange noch eine Chance bestand, daß sie lebend von der Insel fortkamen.
    Insgeheim wußte er genau, daß er gegen Boudicca keine Chance hatte, doch er mußte die Initiative ergreifen und jedes noch so kleine Überraschungsmoment ausnutzen. Im selben Moment stürmte er los, senkte den

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