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Schön ist das Leben und Gottes Herrlichkeit in s

Schön ist das Leben und Gottes Herrlichkeit in s

Titel: Schön ist das Leben und Gottes Herrlichkeit in s Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Sievers
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verstummten die Stimmen in ihrem Kopf, sie hatte für einige Tage Ruhe.
    Am Ende des Schuljahrs waren die Lehrer ratlos. Dreimal hatte Ute die vierte Klasse besucht, war einen Kopf größer als die Mitschüler und hatte schon Brüste. Solange sie den Mund nicht aufmachte, kam trotz guter Noten nur die Hauptschule in Frage, im Nachbardorf, wo man solche mit durchschleppte, die anders waren – den Morbus Down, das speichelnde Kind der Albinofrau und Ute.
    Der Weg war weit, zu Fuß zu weit, und die Großmutter befahl dem Onkel, Ute das Fahrrad zu überlassen: »Das bist du ihr schuldig!« Die Alte blickte den Onkel aus zusammengekniffenen Augen an. Da verstand Ute, dass die Großmutter Bescheid wusste, und der Gedanke erfüllte sie mit Scham.
    Aber das Fahrrad nahm sie gern, ein altes, rostig rotes Herrenrad mit einer Stange zwischen Lenker und Sattel. Sie stürzte viele Male, bis ihre Beine lang genug waren, um mit den Füßen auf den Boden zu kommen.
    Obwohl sie sich weiterhin jede Nacht erbrach, wollte ihr Körper nicht aufhören zu wachsen, ihre Brüste nicht und auch nicht das Haar unter den Armen und zwischen den Beinen. Sie trug ein weites Hemd, das einzige, das ihre Formen verbarg, und hielt sich bewusst krumm, die Schultern hochgezogen.
    Am Sonntagmorgen wartete sie, bis der Onkel in den Dorfkrug zog, und ging ins Badezimmer, wo auf dem Regal sein Rasierzeug lag. An der Klinge hafteten graue Bartstoppeln, die wie schlechter Atem rochen, als Ute sie abstreifte, war auf der Fingerspitze ein roter Strich. Sie führte die Schneide an ihren behaarten Venushügel und schabte ihn kahl, bis er blutete. Ebenso bearbeitete sie ihre Achseln, reinigte die Klinge und legte sie zurück.
    Eine Zeit lang täuschte sie den Onkel, doch dann wurde ihr Haar so dicht, dass die Rasur am Sonntag nicht mehr genügte, wurden ihre Brüste so voll, dass sie sie gleichsam vor sich hertrug; selbst die Frauen auf der Straße starrten sie an.
    Vielleicht hatte der Onkel seine Prinzipien, vielleicht hatte die Großmutter ihm gedroht, jedenfalls begnügte er sich noch ein halbes Jahr mit seinem Ritual, ließ Utes Körper außer Acht, bis zu dem Tag, als er früher aus dem Dorfkrug zurückkehrte. Er betrat das Bad und überraschte Ute mit dem Rasierzeug: Sie war am ganzen Leib entblößt und hatte ihm den Rücken zugewandt. Im Spiegel sah sie, wie seine Augen ihre Hinterbacken maßen, sein rechter Arm sich hob, langsam ihre Schulter fasste und sie umdrehte. Da standen sie sich Auge in Auge gegenüber, so groß war Ute geworden. Der Onkel trat einen Schritt zurück, betrachtete Utes wunde Scham und die Brüste: »Auf das Bett!« Er ging beiseite und wies sie in das Zimmer wie ein Tier auf die Schlachtbank.
    Auf dem fleckigen Laken lag die Mutter und blickte reglos an die Decke, der Onkel hob den Fuß und schob sie beiseite. Er warf Ute bäuchlings über das Bett, ihre Knie am Boden, ihre Arme berührten den Schoß, der sie hervorgebracht hatte.
    Der Onkel stieß von hinten in sie, drei- oder viermal, heulte, erhob sich, zog seine Hose nach oben und trat an die Tür, um das Zimmer zu verlassen, kehrte noch einmal um: »Hör auf, dich zu rasieren, ich will deinen Busch!« Er ging.
    Ute blieb liegen und erhob sich erst, als sie pinkeln musste.
    Im Badezimmer lag die Klinge, doch fortan ließ Ute alles Haar an ihrem Körper wachsen.

1979
    Ute war dreizehn und hatte begonnen zu menstruieren. Marianne hatte ihr gezeigt, wie man einen Tampon verwendet. Ute stahl ein Päckchen der kleinsten Sorte, riss es noch unterwegs auf und untersuchte den Inhalt. Fand lauter winzige Penisse aus gehärteter Watte, ging hinter einen Busch, ließ die Hosen hinab und spreizte die Beine, schob einen davon in die Vagina, die sich jedoch zusammenkrampfte, sie zog ihn zurück. Wie war das möglich, das Glied des Onkels war zehnmal so dick, Ute spuckte auf den Tampon und schob ihn wieder hinein. Diesmal gelang es, wenn auch unter Schmerzen, mit der Zeit würde es besser gehen.
    Sie trat hervor.
    Vor dem Busch stand Volkan, der Sohn des Tankwarts, und starrte ihr entgegen. Ute wandte sich erschrocken um, hoffte, er habe hinter dem losen Blätterwerk nichts gesehen, hoffte, er habe angenommen, sie sei pinkeln gewesen. Sie ging an ihm vorbei, atmete seinen fremden Duft, und auch er sog die Luft ein.
    Am Abend erlebte sie einen Triumph, als der Onkel kam und sie sagte: »Heute geht es nicht, ich habe meine Tage.«
    Er betrachtete sie misstrauisch: »Lass dir bloß nicht

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