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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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mich.«
    Freute er sich wirklich? Erleichterung überflutete sie, aber
noch immer glaubte sie ihm nicht. Er sah aus wie jemand, der gleich seinen Kopf auf den Richtblock legen sollte. »Aber was stimmt dann nicht?«
    »Ich bin nicht sicher.«
    Hätten zwei Menschen eine nebulösere Unterhaltung führen können, die dennoch so sehr mit Gefühlen aufgeladen war?
    Sie hatte das Gefühl, sie war diejenige, die angegriffen worden war, aber zugleich hatte sie den Eindruck, es ging ihm auch so.
    »Colton, ich habe einen Arzt aufgesucht.Wir werden ein Kind haben. Sollten wir das nicht feiern, statt zu streiten?« Ihre Stimme war leise, und ein verräterisches Zittern schwang darin mit, von dem sie wünschte, es vor ihm verbergen zu können.
    Einen Moment lang veränderte sich seine Miene, und sie sah einen verletzlichen Zug, der kaum zu dem hochmütigen Aristokraten oder privilegierten Lord passte. Er war bloß ein Mann und in dieser Frage zudem verunsichert. Sie merkte, wie nicht nur sie Unsicherheit befiel, weil ein neues Leben in ihr wuchs, sondern die neue Verantwortung ihn ähnlich beeinflusste. Er wirkte stets so stark, als bräuchte er keine Führung. Daher hatte sie geglaubt, er hätte seine Gefühle jederzeit unter Kontrolle.
    Seine Finger ruhten nun auf dem Weinglas, und als er sprach, klang seine Stimme erschöpft. »Ich glaube, ich muss mich bei dir entschuldigen. Mein Verhalten heute Abend war ungehobelt.«
    Azurblaue Augen blickten sie an. Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Sie glaubte nicht, er habe sie je zuvor so schmerzlich flehend angesehen.
    Er war tatsächlich unerträglich ungehobelt gewesen, und sie fragte sich noch immer nach dem Grund.
    Aber das zählte jetzt nicht. Sie liebte ihn. Sie würde die Mutter seines Kindes werden. »Ich habe dich so sehr vermisst«, sagte
sie leise. »Mehr als du dir vorstellen kannst. Ich bin noch immer nicht sicher, warum wir streiten, aber ich weiß genau, dass ich es nicht ertrage, noch eine Nacht allein zu verbringen.«
    »Ich stimme dir zu.« Seine Stimme war heiser, als er seine Serviette beiseitewarf und aufstand. Er streckte seine Hand nach ihr aus. Die Geste war nicht herrisch, sondern ein Zeichen ihrer Übereinkunft. »Lass uns nach oben gehen.«
     
    Er verzehrte sich so verzweifelt nach ihr, dass es ihm Angst machte.
    Seine Hand lag auf ihrem unteren Rücken, als Colton sie die Treppe hinaufgeleitete. Er hoffte, Brianna konnte seinen intensiven Hunger nicht spüren. Seine Finger zitterten leicht, und er hörte seinen raschen Atem.
    »Mein Schlafzimmer«, sagte er kurz angebunden. Es war eine besitzergreifende Entscheidung, die von seinen Gefühlsschwankungen noch befeuert wurde. Sein Bett, sein Raum, sein Körper, der ihren für sich beanspruchte …
    Seine wunderschöne Frau, sein Kind. Es musste einfach so sein.
    Brianna nickte bloß. Ihr Duft war berauschend, ein Versprechen von warmer, weicher Haut und seidigem, parfümiertem Haar. Colton öffnete ihr die Tür und folgte ihr ins Schlafzimmer. Er hatte die Tür kaum hinter ihnen geschlossen, als er sie in die Arme nahm. Er schluckte ihr überraschtes Keuchen, als sein Mund ihren fast gewaltsam für sich beanspruchte. Etwas Urwüchsiges lag in der Kraft seiner Gefühle, die ihn gepackt hatten. Etwas, das sich seiner Herrschaft entzog. Wenn er dagegen ankämpfte, könnte es sein, dass er die Kontrolle vollends verlor, und diese Erfahrung war in seinem Leben einzigartig. Wenn es
eines gab, das er beherrschte und wirklich gut konnte, dann war es, das Kommando über seine Gefühle zu haben.
    Wenn er mit Brianna zusammen war, war das nicht so. Er war verhext, verzaubert und völlig perplex, wenn es um seine liebliche Frau ging. Immer wenn er glaubte, er würde sie verstehen, fand er heraus, dass er sich schon wieder geirrt hatte. Dieser Abend war dafür ein perfektes Beispiel. Noch vor wenigen Minuten war er ein Despot gewesen, für dessen Verhalten es keine Entschuldigung gab. Und doch erwiderte sie jetzt seine Küsse mit einer Inbrunst, die seinem wilden Verlangen entsprach. Sie zitterte unter ihm. Sie hätte wütend auf ihn sein sollen. Er verdiente das.
    Wenn sie unschuldig war.
    Seine Hände fingerten an ihrem Kleid herum, öffneten Knöpfe, teilten Stoff und fanden ihre nackte Haut. Ihre Lippen waren weiter aufeinandergepresst, und ihre Hände schoben sich unter sein Jackett und legten sich auf seine Brust. Eine kleine Handfläche ruhte direkt über seinem Herzen, und er war sicher, sie konnte den tobenden

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