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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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glaube ich auch immer wieder«, erwiderte ihre Freundin trocken. »Was wirst du jetzt unternehmen?«
    »Mord ist in England wohl immer noch ein Verbrechen?«, murmelte Brianna.
    »Unglücklicherweise, ja«, sagte Arabella. In ihrer Stimme schwang Lachen mit. »Einen ehrenwerten Duke seiner gerechten Bestrafung zuzuführen, würde dennoch eine ziemlich hohe Strafe nach sich ziehen, egal wie dickköpfig er vorher vielleicht war.«
    »Es ist nur allzu verlockend.«
    »Ich kann es mir vorstellen. Ich war ebenso aufgebracht wie du jetzt. Naja, vielleicht nicht ganz so. Andrew ist nicht so weit gegangen, mich verfolgen zu lassen.«
    Ihr Mann hatte sie beschatten lassen. Es war einfach unfassbar.

    Brianna blickte ihre Freundin an und straffte den Rücken. »Ich glaube, Colton wird schon bald merken, dass ich, anders als er, nicht abgeneigt bin, gewisse unbequeme Themen zu diskutieren. Wenn du das Buch noch hast, hätte ich es gern zurück.«
    »Ich habe es in meinem Zimmer versteckt. Ich hole es dir.« Anmutig erhob Arabella sich und verließ den Raum. Wenige Minuten später kam sie mit dem in Leder gebundenen Buch zurück und reichte es Brianna mit funkelnden Augen. »Was genau hast du vor?«
    Brianna stand auf. Sie war wütender als je zuvor in ihrem Leben. »Ich werde meinem verärgerten Mann eine Lektion erteilen, welchen Wert Ehrlichkeit haben sollte.«
     
    Die Tür zu seinem Arbeitszimmer flog mit so viel Schwung auf, dass sie gegen die Vertäfelung der danebenliegenden Wand schlug. Kein Klopfen, keine Frage um Erlaubnis, eintreten zu dürfen. Überrascht blickte Colton auf. Sein Sekretär, der die Statur einer schmächtigen Vogelscheuche hatte, sprang hastig auf und stolperte über seinen eigenen Stuhl. Höflich und etwas langsamer stand auch Colton auf. Er bemerkte die aufgeregte Röte, die die Wangen seiner Frau überzog, als sie den Raum betrat. Auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck, der eine drohende Katastrophe ankündigte. So beruhigend wie möglich begrüßte er sie: »Guten Tag, meine Liebe.«
    »Hier.« Sie marschierte direkt zu seinem Schreibtisch und warf ein Buch auf den Stapel Korrespondenz, den er gerade durchging.
    Was zum Teufel geht hier vor?
    Brianna trug ein pfirsichfarbenes Kleid. Der modische Schnitt war sittsam, doch schmiegte sich der Stoff anregend an ihre üppigen
Kurven. Ihre schönen Augen blitzten vor Wut. Was auch immer das Problem war, er schien aktuell nicht in ihrer Gunst zu stehen. Colton räusperte sich und sagte knapp: »Mills, Sie können einstweilen gehen. Und bitte schließen Sie die Tür hinter sich.«
    Der junge Mann gehorchte mit beinahe drolliger Eile, und als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, bemerkte Colton kalt: »Du bist wütend auf mich, so viel ist offensichtlich. Aber du weißt, ich mag keine Gefühlsausbrüche in Gegenwart der Bediensteten, Brianna.«
    »Ihr mögt überhaupt keine Gefühlsausbrüche, Euer Gnaden «, informierte seine schöne Frau ihn mit offenem Sarkasmus. »Aber ich habe gedacht, ich könnte dich ändern. Ich glaube, das war mein Fehler, denn alles, was ich für meine beträchtlichen Mühen bekommen habe, ist dein Misstrauen.«
    Misstrauen. Der Nebel lichtete sich, und er verfluchte im Stillen Hudson and Sons, die ihren Teil des Handels, unsichtbar zu bleiben, offenbar nicht hatten einhalten können.
    Das war wirklich eine Katastrophe.
    »Mich ändern?« Er starrte sie an. Die Tränen, die in ihren Augen schimmerten, überraschten ihn.
    Sie legte ihre Hände auf seinen Schreibtisch und lehnte sich leicht vor. Ihre Wut war geradezu greifbar. »Hast du jemanden angeheuert, damit er mich beschattet, Colton? Hast du wirklich gedacht, ich habe eine Affäre mit einem anderen Mann?«
    Erleichterung durchströmte ihn. Es war offensichtlich, wie echt ihre Wut war. Der Gedanke, sie könne den sprunghaften Anstieg ihres sexuellen Wissens im Bett eines anderen Mannes finden, hatte ihn mit jedem Tag zunehmend wahnsinnig vor Eifersucht gemacht. Jetzt war er es, der leicht errötete. Plötzlich
fühlte sich seine Krawatte zu eng an. »Vielleicht sollten wir uns hinsetzen und das in aller Ruhe besprechen.«
    »Nein.« Um ihren weichen Mund lag ein eigensinniger Zug. Brianna schüttelte den Kopf. »Ich bin überhaupt nicht ruhig, und ich bin nicht daran interessiert, so zu tun, als ob. Anders als du bin ich durchaus bereit, anderen meine Gefühle zu zeigen.«
    »Ich bin schon immer zurückhaltend gewesen, Brianna«, sagte er steif. Die in ihren Worten

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