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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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sein Ziel brachte, musste er seine Taktik ändern. Es war nicht so, dass er die Dame nicht attraktiv fand – auf eine überwältigende, üppige Weise, mit ihrem feurigen Haar, der blassen Haut und dem herrlichen Körper war sie atemberaubend -, aber unglücklicherweise war er ziemlich gut mit ihrem Ehemann befreundet.
    Robert war sich nur zu gut seines eigenen Rufs bewusst, doch er teilte nicht das Bett mit den Frauen seiner Freunde. Selbst
wenn es sich um Paare handelte, die für die Untreue des anderen Verständnis aufbrachten, fühlte er sich bei dem Gedanken nicht wohl. Zwanglose Affären waren in Ordnung – diese Arrangements bevorzugte er -, aber nicht, wenn er Gefahr lief, eine Freundschaft zu beschädigen, die ihm viel bedeutete.
    Da er also der hübschen Maria nicht den Gefallen tun wollte, so sehr sie auch schmollte, brauchte er einen diplomatischen Weg aus diesem Dilemma.
    Er hatte an diesem Abend bereits zweimal mit seiner Gastgeberin getanzt und hatte nicht vor, sie ein drittes Mal aufzufordern. Zum Glück befanden sie sich, als die Musik verklang, in der Nähe der Fenstertüren zur Terrasse. Robert verbeugte sich und murmelte: »Entschuldigt mich, Mylady. Ich glaube, jetzt brauche ich etwas frische Luft.Wir sehen uns später.«
    Maria griff nach seinem Arm. »Ich werde dich begleiten. Es ist hier drin ziemlich warm.«
    »Du hast Gäste«, erinnerte er sie und entfernte behutsam ihre Finger, die sich in den Stoff krallten. Er hatte diesen heiseren Tonfall schon viele Male von einer Frau gehört. »Und auch wenn ich verstehe, dass Edmond dir ziemlich viele Freiheiten einräumt, sollten wir ihn nicht in Verlegenheit bringen.«
    Ehe sie protestieren konnte, drehte er sich um und ging möglichst unbeteiligt. Er hoffte, niemand habe ihre kurze Meinungsverschiedenheit bemerkt. In seinem Bestreben, schnell das Weite zu suchen, stieß er vor den offenen Fenstertüren mit jemandem zusammen. Eine junge Dame, die offensichtlich auch gerade mit aller gebotenen Eile den Ballsaal verlassen wollte.
    Wenn man schon mit einer Person zusammenstieß, war es seiner Meinung nach immer am besten, wenn es sich um eine Frau handelte, denn die waren weich und an strategisch wichtigen
Stellen wohlgerundet. Der betörende Duft eines süßen, blumigen Parfüms schadete auch nicht, dachte er, als er die junge Dame bei den Oberarmen packte und für beide das Gleichgewicht wahrte.
    »Entschuldigt«, murmelte er und blickte in zwei große, blaugrüne Augen hinab, in denen er Überraschung las. »Ich bin sicher, es ist allein meine Schuld.«
    »N… nein«, stammelte sie. »Es war wohl meine Schuld. Ich hatte es eilig und habe nicht darauf geachtet, wohin ich laufe.«
    Die Luft draußen roch frisch, und ein fast voller Mond warf sein helles Licht, das immer wieder von dünnen, ätherischen Wolken unterbrochen wurde, auf die Steinplatten. Verglichen mit der Enge des Ballsaals schien ihm das hier das Paradies zu sein. »Ich glaube, wir hatten es beide eilig. Nach Euch«, wies er hinaus.
    »Danke.« Sie ging vor ihm nach draußen, den Rücken gerade durchgedrückt.
    Er kannte sie, wurde ihm plötzlich bewusst, während er ihr folgte und den sinnlichen Schwung ihrer Hüften und den Glanz ihres dunkel schimmernden Haars bewunderte. Sie war mit seiner Schwägerin verwandt. Nein, vielleicht nicht … keine entfernte Cousine, sondern eine Freundin. Wie war bloß ihr Name?
    Da es unhöflich wäre, wenn er sich einfach entfernte, passte er seine Schritte ihren an, als sie den Weg einschlug, der in den ausgedehnten Ziergarten führte. In der Ferne plätscherte das Wasser eines Springbrunnens und untermalte den Abend mit einem beruhigenden Geräusch.
    Rosige Seide glitt flüsternd über die Steine, und das Profil der jungen Frau wurde vom gefilterten Licht silbrig beschienen. Ein ziemlich hübsches Profil, stellte Robert gedankenverloren fest,
während er in seinem Gedächtnis noch immer nach ihrem Namen suchte. Er fiel ihm nicht ein.
    Sie hatte eine Nase, deren Spitze leicht nach oben wies. Zarte Wimpernfächer umrahmten ihre Augen, die Stirn war glatt, und der schlanke Hals mündete in wohlgerundeten Schultern. Und sie hatte einen hübschen Busen.Wirklich sehr volle Brüste. Er hatte eine gewisse Vorliebe für weibliche Formen und musste einfach die gerundete Fülle unter dem Mieder ihres Kleids betrachten. Er räusperte sich. »Hier draußen ist es viel kühler, nicht wahr?«
    »Ja«, stimmte sie fast unhörbar zu, das Gesicht noch immer von

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