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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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und müsst Euer Gesicht vor ihm verbergen.«
    Sie nickte mit weit aufgerissenen, schimmernden Augen.
    Robert war nur wenig größer und um einiges breiter als sie, und wenn man das unstete Licht mit einbezog, war er ziemlich sicher, niemand könne ihre Gesichtszüge erkennen. Schon näherten sich Schritte in ihre Richtung. Er wusste, es war für ihn ebenso wichtig, Rebecca Marstons lästigen Verehrer loszuwerden wie für sie.Warum zum Teufel war Robert ihr bloß gefolgt? Sein
unergründlicher Impuls könnte einige beunruhigende Konsequenzen nach sich ziehen, wenn sie allein in diesem geschützten Alkoven überrascht wurden.
    Er senkte den Kopf. Sein Mund streifte ihre Wange. Nicht ihre Lippen, obwohl er den weichen, verführerischen Mundwinkel berührte und den süßen Strom ihres Atems fühlen konnte. Es war ein gespielter Kuss, kein richtiger.
    Ob sie einen richtigen Kuss schon erfahren hat?
    Nein, das war für diese Situation kaum ein angemessener Gedanke.
    »Legt Eure Hand auf meine Schulter«, drängte er sie.
    Sie gehorchte. Er spürte das leichte Gewicht ihrer Finger zögernd auf seiner Jacke.
    Wie erwartet stolperte Rebeccas unglückseliger Verehrer in den kleinen Garten, und Robert spürte, wie Watts einen Moment Zeit brauchte, ehe er die »Liebenden« in ihrer gespielten Umarmung bemerkte.
    Nun gut, dachte Robert, in diesem Fall konnte sein Ruf tatsächlich zu etwas nütze sein. Niemand würde glauben, dass er eine junge, unschuldige Frau für eine zwanglose Tändelei in eine Hecke drängte. Seine Geliebten waren stets erfahrene, weltgewandte Damen, die nicht an einer dauerhaften Verbindung interessiert waren. Rebecca Marston passte überhaupt nicht zu dieser Beschreibung, daher würde Watts wahrscheinlich nicht darauf kommen, dass sie die Frau in seinen Armen war.
    Er hob den Kopf und drehte ihn gerade so weit, dass Watts seine Gesichtszüge erkannte. Mit klarer, präziser Stimme bemerkte er: »Ich würde es bevorzugen, Mylord, wenn Ihr Euch verziehen würdet.«
    »Oh … ähm … durchaus. Bitte entschuldigt, Northfield. Hab
nach jemandem gesucht … wisst Ihr … Ich werde … Gut, ich gehe einfach dort entlang.« Der Mann klang gleichermaßen entschuldigend und verlegen. »Tut mir leid. Hätte nicht erwartet, Euch hier zu finden. Habe nach jemandem gesucht.«
    Robert wandte sich ohne Antwort ab und gab vor, wieder die Frau zu küssen, deren weicher Körper sich gerade genug gegen seine Brust drückte, dass er die Wärme ihrer Brüste durch ihr Kleid spürte und den eindringlichen Geruch wahrnahm, den er mit der Kennerschaft, die er sich durch viel Erfahrung erworben hatte, als Jasmin identifizierte.
    Sein liebster Duft.
    Sie hat eine ausnehmend weiche Haut, dachte er, als er ihren Kiefer liebkoste und lauschte, wie dieser Dummkopf Watts sich auf dem Weg entfernte.
    Zu seinem Ärger begann er, hart zu werden. Sein Körper reagierte auf ihre Nähe und diesen quälend schönen Duft.
    Die Stimme der Vernunft meldete sich Gott sei Dank wieder zu Wort. Natürlich hat sie eine zarte Haut, einen geschmeidigen Körper und schimmerndes Haar, das im Mondlicht glänzt. Schließlich ist sie wie alt? Neunzehn? Höchstens zwanzig? Im heiratsfähigen Alter? Oh ja. Und wenn ihr Vater bemerkt, dass sie aus dem Ballsaal verschwunden ist, und beschließt, ihr zu folgen …
    Wenn er bedachte, was Sir Benedict von ihm hielt, könnte es durchaus sein, dass sie sich bei Sonnenaufgang mit Pistolen in der Hand gegenüberstanden.
    Abrupt straffte Robert die Schultern und machte einen Schritt zurück. »Ihr wartet hier vielleicht ein paar Minuten. Ich habe ohnehin geplant, die Festlichkeit zu verlassen, und werde vermutlich einfach durch das hintere Tor verschwinden.«
    Rebecca Marston nickte und blickte unverwandt zu ihm auf.
Ihre Lippen waren leicht geöffnet. »Ich danke Euch. Das war … einfallsreich.«
    Ihr Mund glänzte einladend. Und obwohl ihr Kleid recht sittsam war, stellte es doch ihre Figur zur Schau, die wie geschaffen war, die Aufmerksamkeit eines Mannes zu erregen. Anders als viele Männer seiner Größe bevorzugte Robert keine kleinen Frauen. Obwohl sie zu klein war, um ihm in die Augen zu blicken, war Rebecca überdurchschnittlich groß, und diese Brüste, also wirklich, er sah sie mit dem Blick eines Kenners. Nackt wären sie vermutlich mehr als spektakulär. Kein Wunder, dass Watts durch die Gärten stolperte und nach ihr suchte. Sie war eine reizende junge Dame.
    Er war vielleicht ebenso närrisch wie Watts,

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