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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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trinken oder einen Happen Kuchen zu essen.«

    Robert Northfield fand sie schön? Und bezaubernd? Sie war nicht sicher, welches der Komplimente ihr besser gefiel, aber für Männer zählte Ersteres vermutlich mehr. Sie hatte keine Ahnung, was sie darauf erwidern konnte.
    Damien fuhr im Plauderton fort: »Ich vermute, es geht mich überhaupt nichts an, aber ich bekomme zunehmend den Eindruck, dass Ihr und mein Bruder zwar miteinander bekannt seid, aber Ihr gebt Euch beide zu viel Mühe, den Eindruck des Gegenteils zu erwecken. Ich muss zugeben, das hat mein Interesse erregt.«
    Es stimmte, denn als Rebecca den Salon von ihrem Vater und ihrer Mutter flankiert betreten hatte, wurde sie von Brianna lebhaft ihrem Schwager vorgestellt, und Rebecca hatte etwas völlig Belangloses gemurmelt, dass sie glaubte, sie seien einander schon einmal begegnet. Wenn jemand aufmerksam zugesehen hätte, wäre ihm aufgefallen, dass es kaum überzeugend war. Robert hatte sich bestimmt über sie amüsiert. Sie konnte es in seinen Augen sehen, ehe er sich kurz über ihre Hand gebeugt hatte.
    »Ich glaube nicht, dass ›bekannt‹ das richtige Wort ist. Wir wurden einander in der letzten Saison kurz vorgestellt, und dann sind wir uns vor Kurzem wieder begegnet. Das ist alles.«
    »Ich würde Euch nur zu gern zustimmen, wenn Ihr nicht jedes Mal erröten würdet, wenn im Gespräch sein Name fällt.«
    Jetzt konnte sie wohl nur noch darin Zuflucht suchen, dass sie sich über diese Unterstellung empörte, auch wenn seine Beobachtung leider zutraf. Ihre Röte vertiefte sich in diesem Augenblick bestimmt noch mehr. Rebecca straffte sich. »Ihr seid sehr direkt, Sir.«
    »Manchmal bin ich das«, gab er zu. Er hob leicht die Brauen.
»Ich bin aber auch hinterhältig. Je nachdem, was die Situation erfordert. Das solltet Ihr im Hinterkopf behalten.«
    »Was um alles in der Welt wollt Ihr mir damit sagen?« Rebecca blickte ihn sichtlich verwirrt an.
    »Das bedeutet, dass mein jüngerer Bruder, dessen Ruf sogar einen geübten Wüstling erröten lassen würde, endlich Interesse an einer jungen Dame im heiratsfähigen Alter zeigt, die dieses Interesse offenbar erwidert. Ich wäre ihm ein schlechter Bruder, wenn ich das nicht wenigstens amüsant fände. Und ich wäre auf gar keinen Fall ein guter Bruder, wenn ich nicht zumindest Vergnügen an seinem möglichen Niedergang finden würde.«
    Männer waren wirklich die merkwürdigsten Kreaturen auf Gottes Erde, dachte sie irritiert. »Vielleicht bin ich ja begriffsstutziger, als mir bisher bewusst war, aber ich fürchte, ich kann Euren Ausführungen nicht besonders gut folgen, Lord Damien.«
    »Was ich damit meine, ist, dass Ihr einen Alliierten habt, wenn Ihr Euch entschließt, Euren Gegner anzugreifen, Miss Marston.«
    »Meinen Gegner?«
    »Habt Ihr nicht davon gehört?«, fragte er mit unverhohlenem Amüsement. »Ausschweifende Junggesellen widerstehen doch dem Gedanken an die Ehe eher, oder nicht? Robert wird sich da als noch widerstandsfähiger als so manch anderer erweisen, will ich meinen. Er hat Geld, darum muss er nicht auf Eure Mitgift schielen. Er genießt eine grenzenlose Freiheit, die ihm sichtlich gefällt. Das wird also eine Herausforderung.«
    »Es gibt kein ›das‹.« Rebeccas Hände verkrampften sich in ihrem Schoß und straften ihre Worte Lügen. »Ob Ihr nun, was das mögliche Interesse Eures Bruders betrifft, recht habt oder nicht, bleibt doch ein unüberwindliches Problem, und das ist die Abneigung
meines Vaters Robert gegenüber. Ich weiß nicht, was genau geschehen ist, um diese Ablehnung zu begründen, denn er zeigt sie weder Euch noch dem Duke gegenüber. Es ist offensichtlich etwas Persönliches.«
    »Robert und Euer Vater?« Damien richtete sich auf. Seine dunklen Brauen zogen sich zusammen. »Und Ihr habt keine Ahnung, warum das so ist?«
    Hilflos schüttelte sie den Kopf. »Und außerdem, Mrs. Newman und Robert …«
    »Das ist nichts«, bemerkte er, als sie nicht weitersprach. »Und was das andere Problem angeht, muss ich doch zugeben, wie spannend ich das finde. Lasst mich sehen, ob ich ein bisschen mehr herausfinden kann.Wissen ist das Geheimnis jeder erfolgreichen Mission.«

Kapitel 9
    Wie definiert man Leidenschaft? Ist es eine körperliche Freude, ein ruhiger Moment, die Dankbarkeit für etwas Schönes? Eine sexuelle Begegnung kann alles drei sein, wenn sie richtig vorbereitet wird.
    Aus dem Kapitel »Das Danach ist genauso wichtig wie das Davor«
     
    Der Abend ist doch

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