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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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könnte einen Arzt rufen, aber Brianna scheint nicht zu glauben, dass ihr etwas fehlt, und es käme mir anmaßend vor, wenn ich so vorginge. Meiner Meinung nach ist sie in dieser Frage nicht genügend geschult, um die richtige Schlussfolgerung aus ihrer Erschöpfung und der Übelkeit zu ziehen.«
    »Die Anzeichen sind sicher vielversprechend. Sind ihre Brüste größer und empfindlicher?«
    Es gab einige Dinge, die zu diskutieren er einfach nicht gewillt
war. Er murmelte: »Über so etwas führe ich wohl kaum Buch.«
    »Du könntest es ausprobieren. Ich bin sicher, das würde dir nicht allzu schwerfallen.«
    Er blickte hastig auf und bemerkte den schalkhaften Zug um den Mund seiner Großmutter. Trocken bemerkte er: »Bei allem nötigen Respekt, aber ich schätze es nicht besonders, wenn du dich über den Umstand amüsierst, dass mir dieses Gespräch peinlich ist. Ich kam her, um deinen Rat einzuholen, und nicht, um dich zu unterhalten.«
    Sie klopfte kichernd mit ihrem Stock auf den Teppich. »Vergib mir, aber es kommt nicht oft vor, dass ich dich verwirrt sehe, Colton. Du bist immer ein Vorbild an Gelassenheit. Ich konnte dieser letzten Bemerkung einfach nicht widerstehen, aber ich gebe zu, dass sie nicht besonders fair war. Ich möchte mich dafür entschuldigen. Lass mich noch Folgendes hinzufügen: Wenn Brianna dein Kind unter dem Herzen trägt – und für mich klingt es danach -, dann ist das eine völlig normale Sache. Wir alle gelangen auf diese Weise auf die Welt. Du liebst sie, darum bist du verständlicherweise um sie besorgt. Aber quäl dich nicht.Wenn es passiert ist, wird sie schon bald genug zum selben Schluss kommen. Raube ihr nicht die Freude, diejenige zu sein, die es uns erzählt.«
    Du liebst sie.
    Er öffnete den Mund, um es abzustreiten. Um ihr zu erklären, dass er Brianna geheiratet hatte, weil er sie begehrte. Weil sie anmutig und intelligent war, und ihr Familienstammbaum tadellos.
    Bestimmt hatte er sie nicht geheiratet, weil er sich in sie verliebt hatte.

    Oder doch?
    Liebte er sie? Eine gewisse Hilflosigkeit legte sich wie ein Schleier über ihn, weil er es nicht wusste. Natürlich liebte er seine Mutter, seine Brüder und seine Großmutter, aber das war etwas völlig anderes als eine romantische Liebe. Er hatte in seinem Leben nie zuvor eine Erfahrung gemacht, mit der er diese neuen Gefühle vergleichen konnte. Und warum musste ein Mann denn auch ständig seine Gefühle auf den Prüfstand stellen?
    Er schwieg.
    Seine Großmutter sprach unterdes weiter. »… Du musst verstehen, dass es für eine Frau etwas ganz Besonderes ist, wenn sie ihrem Mann sagen darf, dass sie sein Kind empfangen hat. Ich finde, du solltest einfach warten, bis deine Frau ihre Schwangerschaft bemerkt. Und wenn sie dir die Neuigkeit mitteilt, solltest du dich angemessen freuen.«
    »Ich freue mich doch!«, wandte er ein. »Den Teil brauche ich kaum zu spielen.«
    »Es könnte nicht schaden, wenn du deine Sorge kaschierst. Sie wird auch so nervös genug sein, wenn du sie nicht ständig umsorgst.«
    Er hatte noch nie jemanden umsorgt . Gereizt, aber dennoch achtsam, weil er schließlich mit seiner Großmutter sprach, sagte er scharf: »Ich habe nicht vor, sie wie eine Kranke zu behandeln.«
    Obwohl er es sehr genossen hatte, Brianna in den Armen zu halten, als sie nach ihrem Mittagessen im Freien eingeschlafen war. Ihr leichtes Gewicht hatte an seiner Brust geruht, und ihr Atem hatte seinen Hals gestreift, während sie schlummerte. Als die anderen von ihrem Spaziergang zurückkamen, hatte er einen Finger auf seine Lippen gelegt, damit niemand sie aufweckte. Er
hatte sie festgehalten, bis sie sich schließlich rührte. Es war eine gute Stunde vergangen, seit die anderen auf ihre Pferde gestiegen und zum Haus zurückgeritten waren.
    Ja, vielleicht umsorgte er sie doch ein bisschen.
    Eine weiße Braue hob sich leicht. Seine Großmutter fuhr ungerührt mit ihrem Vortrag fort. »Tu das nicht. Sie ist jung und gesund, und die Erschöpfung wird ebenso vorübergehen wie die morgendliche Übelkeit. Ich habe das mehr als einmal durchgemacht.«
    »Darf sie reiten? Ich bin absichtlich heute mitgekommen, um ein Auge auf sie zu haben. Ein Sturz wäre in ihrem Zustand bestimmt schädlich.« Seine Unwissenheit, wenn es um schwangere Frauen ging, hatte ihn noch nie gekümmert, aber jetzt lähmte sie ihn geradezu. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, und es missfiel ihm, wenn er ratlos war. Er war gewohnt, weitreichende

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