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Schöne Khadija

Schöne Khadija

Titel: Schöne Khadija Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Cross , Tanja Ohlsen
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bekamen, war er klein und unangenehm dicht zwischen Dutzenden von anderen Hütten eingeklemmt.
    Bis sie mit dem Aufbau fertig waren, war das Essen für diesen Tag bereits ausgegeben worden. Für Leute, die gerade erst angekommen waren, blieb nichts mehr übrig.
    Mahmoud sah Zainab und Sagal an. Sie beklagten sich nicht mehr, aber ihre Gesichter waren schmal und müde. »Gibt es denn gar nichts zu essen?«, fragte er. »Nicht einmal für sie?«
    Seine Mutter antwortete nicht. Aber sie nahm das Geld – das wenige, das sie für die E-Mail an Geri in England hatten – und ging durch das Lager.
    Als sie wiederkam, war das Geld weg, aber sie hatte ein kleines Bündel Holz und einen winzigen Sack Mehl dabei.
    »Heute haben wir zu essen«, sagte sie munter. »Und morgen gibt es mehr zu essen. Und irgendwie finden wir schon einen Weg, uns das Geld für die E-Mail nach England zu verdienen.«

Als Sandy Dexter kam, glaubte ich, dass jetzt alles geregelt sei. Schließlich waren wir nur da, weil sie uns eingeladen hatte. Und sie wollte Khadija. Bei unserer Rückkehr ins Büro war ich davon überzeugt, dass sich diese Fox entschuldigen müsste.
    Aber so war es nicht. Anstatt uns zu begrüßen und darüber zu sprechen, was Khadija machen sollte, ließ Sandy sie auf und ab spazieren, während ihr alle zusahen. Sie standen in einer Reihe, Sandy, Freya und diese Fox, und starrten sie an.
    Wer war die Wichtigste? Die, die Khadija überzeugen musste?
    Nun, bestimmt nicht Freya, auch wenn sie Sandy Dexters Tochter war. Sie war fast so jung wie Khadija und ich. Und sie redete wie ein Loser.
    Und diese Meredith Fox? Sie war die Älteste und sah am ehesten so aus, wie ich mir eine Geschäftsfrau vorstellte. Schicke Frisur. Ringe an den Fingern. Teures Kostüm. Und sie benahm sich auch wie eine Geschäftsfrau, schürzte die Lippen und kniff die Augen zusammen, als Khadija auf und ab ging – wie jemand, der einen Handel abschließen will.
    Aber sie sah immer wieder zu Sandy Dexter und wartete ab, was sie sagen würde. Schließlich war sie die Designerin. Bestimmt war sie diejenige, die die Befehle gab.
    Ich wünschte, ich wüsste, was Sandy Dexter dachte. Wenn sie Khadija nun auf der Stelle einen Job anbot? Was war, wenn sie hier und jetzt sofort eine definitive Antwort erwartete? Was sollten wir sagen?
    Doch nichts davon geschah. Nach ungefähr zehn Minuten hob Sandy die Hand und ließ Khadija aufhören. Dann steckten sie und diese Fox die Köpfe zusammen und tuschelten miteinander.
    »Sie ist unglaublich«, hörte ich Meredith Fox sagen, »Wenn Belinda nur …«
    Aber Sandy Dexter schüttelte heftig den Kopf. Ich verstand nicht viel von dem, was sie sagte, aber ich hörte die Worte unsicher und Ärger machen . Ich rückte ein wenig von Khadija ab, um besser zu hören.
    Doch die Fox wollte nicht nachgeben. »Ich brauche nur ein paar Bilder.«
    »Du verschwendest deine Zeit«, entgegnete Sandy Dexter und richtete sich auf. »Ich spüre es, Merry. Sie ist eine Primadonna, wie Veronica. Du kannst sie unter Vertrag nehmen, wenn du willst, aber glaube mir, du wirst es bereuen. Ich werde sie sicher nicht buchen.«
    Die Fox murmelte etwas von Zeitverschwendung und ich sah, dass sie wütend war. Aber sie widersprach nicht mehr. Sie wollte aufstehen, aber Sandy legte ihr die Hand auf die Schulter.
    »Mach dir keine Mühe«, sagte sie. »Ich setze die beiden in ein Taxi.« Sie nickte Khadija und mir zu. »Kommt. Und du auch, Freya.«
    Sie schob uns aus dem Büro, vorbei an Beth und in den Aufzug. Khadija schien verwirrt, aber ich kochte vor Wut. Sie haben uns herkommen lassen, wollte ich sagen. Und wir haben unser ganzes Geld ausgegeben – für nichts! Aber der Lift war unten angekommen, noch bevor ich etwas sagen konnte, und Sandy lief gleich auf die Straße, um ein Taxi herbeizuwinken.
    Als das Auto am Straßenrand anhielt, winkte sie uns, einzusteigen. Ich rührte mich nicht.
    »Wir können uns kein Taxi leisten.«
    »Seid nicht albern«, zischte Sandy. »Steigt ein. Ich komme mit und Freya auch. Wir müssen uns unterhalten – aber nicht hier.«
    Über was sollten wir noch reden? Sie schien zu erwarten, dass wir alles taten, was sie sagte  – ohne Fragen zu stellen. Ich sah Khadija stirnrunzelnd an, um ihr klarzumachen, dass sie sich nicht rühren sollte.
    »Wir kommen nicht mit«, erklärte ich laut. »Nicht, bevor Sie uns nicht sagen, was hier los ist.«
    Sandy seufzte. »Warum könnt ihr mir nicht mal eine Minute vertrauen?«
    Ich

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