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Schöne Khadija

Schöne Khadija

Titel: Schöne Khadija Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Cross , Tanja Ohlsen
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wissen, was hinter diesem Schleier vor sich ging, also hatte sie mich mit Leuten zusammengebracht, die mit Sicherheit danach fragen würden, und gehofft, dass mir etwas herausrutschen würde.
    Nun, da war sie enttäuscht worden. Ich sackte auf dem Beifahrersitz zusammen, hielt den Mund und versuchte, Tonys einschmeichelnde Stimme zu ignorieren.
    »Nur ein kleiner Hinweis, Freya, Schätzchen«, sagte er immer wieder. »Damit die ganze Sache interessant wird. Nur ein winziges Krümelchen!«
    Ich war entschlossen, dass er aus mir nichts herausbekommen sollte, und fast hätte ich es geschafft. Ich wurde nicht unaufmerksam, bis wir vor dem Haus hielten. Als Tony bremste, gingen die Glastüren plötzlich auf und drei Leute kamen heraus. Eine Frau. Ein Junge. Und eine große, verschleierte Gestalt in Schwarz.
    »Ist sie das?«, fragte Tony scharf.
    »Nein!«, sagte ich.
    Aber ich war nicht schnell genug. Und meine Stimme war zu laut, um überzeugend zu wirken. Tony sah mich nur kurz an und griff nach seiner Kamera. Wir sprangen beide gleichzeitig aus dem Auto und ich schrie: »Nein! Er darf euch nicht sehen!« Doch Tony fotografierte schon, noch bevor er ganz auf dem Gehweg stand.
    Abdi hörte mich zuerst und reagierte sehr schnell. Er rief der Frau etwas zu und sie hielten die Hände vors Gesicht. Dann ergriff er Khadija am Arm und sie begannen zu laufen, während Tony ihnen nachrannte wie ein Paparazzo.
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann saßen sie in ihrem Auto und fuhren davon und Tony kam zurück und klickte sich durch die Fotos, um zu sehen, ob er eines davon brauchen konnte.
     
    Am nächsten Morgen war es in der Zeitung. Ein scharfes, dramatisches Bild einer großen schwarzen Gestalt vor einer hellen, reflektierenden Mauer. Mysteriöse Qarsoon – das Gesicht, das jeder sehen will.
    Sandy war hellauf begeistert. Sie kam zum Frühstück herüber, schwenkte die Zeitung und strahlte übers ganze Gesicht. »Du bist so schlau, Freya! Wie hast du das hinbekommen?«
    »Das war purer Zufall«, meinte ich.
    Sandy umarmte mich. »Nun, ohne dich wäre das nicht passiert. Das Timing ist absolut perfekt. Das ist genau das, was die Medien lieben – und jetzt kann die Geschichte zwei Wochen vor der Show gären.«
    Dad holte einen Teller für sie. »Möchtest du Toast?«, fragte er.
    Sie wedelte mit der Hand, als sei Essen nebensächlich. »Ich will ein Bild«, verlangte sie. »Kannst du mir jetzt eines geben? Ich glaube,es muss das in Schwarz sein, das du auf dem Balkon gemacht hast. Es passt zu dem, was sie auf Tonys Foto trägt. Wir können es in ein paar Tagen veröffentlichen, um die Sache etwas voranzutreiben, und dann soll Carmel unsere Flugdetails durchsickern lassen. Und dass Qarsoon gesondert reist, aber mit demselben Flug.«
    »Sei vorsichtig«, warnte Dad sie. Den Toast machte er trotzdem. »Es ist riskant, mit den Medien zu spielen.«
    »Nicht dieses Mal!«, wandte Sandy ein. »Es wird perfekt! Und niemand – wirklich niemand – wird es wagen, meine Show zu verpassen. Selbst wenn die richtigen Kleider auf einem ganz anderen Kontinent sind!«
    Ich glaube nicht, dass ich sie je zuvor so glücklich gesehen habe.
     
    Ich glaube, auch Tony Morales war ziemlich glücklich. Ein paar Tage später schickte er mir einen großen Abzug des Fotos, das er im Bensons geschossen hatte. Zwei tolle Schnappschüsse an einem Tag! , hatte er auf die Rückseite geschrieben. Vielen Dank, Freya. X X X . (Küsschen von Tony Morales. Ist ja eklig!)
    Es war ein fieses Foto, auf dem ich aussah wie ein Freak. Alle Models mit ihren knochigen, wunderschönen Gesichtern sahen sehnsüchtig zu einer Seite. Und ich saß in der Mitte und starrte hartnäckig und gerade in die Kamera.
    Ich wollte es gerade angewidert in kleine Fetzen reißen, als Dad hereinkam und mir über die Schulter sah. »Wie kann ein so unangenehmer Mensch wie Tony Morales so wundervolle Bilder machen?«, fragte er.
    Ich verzog das Gesicht. »Was ist denn so toll daran? Er lässt mich aussehen wie eine Idiotin!«
    »Nein, gar nicht«, widersprach Dad. »Er lässt dich aussehen wie du selbst. Trotzig und unabhängig – und wunderschön.« Er küsste mich auf die Nasenspitze. Einen Augenblick lang schien es, als sei zwischen uns alles wie sonst.
    Dann ließ ich das Foto auf den Tisch fallen. »Du kannst es haben«, sagte ich, »wenn du mich nach Somalia mitnimmst.«
    »Freya, wir haben doch schon darüber gesprochen. Es ist zu riskant.«
    »Du willst mich nicht

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