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Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Rademacher
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schwul, sagen Sie? Naja, ist ja auch nicht überraschend.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Ich habe ihn zu einer Probesitzung eingeladen“, erklärte sie und grinste frech. „Aber er hat abgelehnt.“
    „Und da sind Sie nicht über ihn hergefallen? Wie zurüc k haltend von Ihnen.“
    „Nein, es war schon klar, warum er nicht wollte. Bei Ihnen war das nicht so klar. Sie sind in festen Händen, stimmt’s?“
    „Ja“, antwortete Fabian sofort, ohne Nachzudenken.
    Hoppla. Das bin ich wohl tatsächlich.
    „Ich hatte außerdem den Eindruck, dass da was lief zw i schen ihm und Mike“, fuhr sie fort und lehnte sich zurück, wobei sie sich auf ihre Hände stützte und ihren Busen hervo r wölbte. „Und keiner von beiden hat meine Titten so ang e schaut wie Sie jetzt gerade.“
    Fabian war ertappt, aber er überging das Thema einfach.
    „Sie wollen also sagen, auch Mike Warburg ist homosex u ell?“
    „Aber natürlich. Was für eine bescheuerte Frage. Das weiß doch jeder.“
    „Er war in dieser Hinsicht nicht sehr aussagefreudig.“
    „Ach Gottchen, wie spießig. Sogar in unseren Kreisen. Wenn wir freien Künstler uns nicht benehmen dürfen wie geile Säue im Schweinestall von Sodom und Gomorrha, wer dann? Naja, wie auch immer. Fragen Sie mal Tim Stewart, der kann Ihnen zum Thema Mike Warburg und sein Penis sicher mehr sagen.“
    „Was heißt das, bitte?“
    „Ich will nicht tratschen. Letzten Endes war ich nicht d a bei, und offen gestanden, interessiert es mich auch nicht b e sonders. Jeder so wie er mag. Ist mir eigentlich auch lieber, wenn mir hier nicht jeder hinterherhechelt, so wie Xaver Stolz. Naja, dafür ist die Miete sehr niedrig.“
    Fabian fragte sie nach ihrem Alibi für vergangene Nacht.
    „Komisch, dass Sie das jetzt fragen. Ich schätze, Mike ist mein Alibi.“
    „Wie das?“
    „Wir haben’s nicht getrieben, wie gesagt, das ist nicht seine Baustelle. Aber er hat die Nacht durchgearbeitet, und ich hab hier übernachtet. Das tue ich manchmal, um den Raum mit meiner Strahlung zu versehen.“
    „Haben Sie geschlafen?“
    „Ich war die meiste Zeit wach, habe meditiert. Außerdem gibt es immer etwas zu tun, entweder mit dem Raum und der Anordnung der Dinge oder auch der Reinigung, außerdem mit mir selbst. Ich muss alle paar Stunden den Lidschatten erne u ern, die Haare wieder in Form bringen und so weiter. Auße r dem teste ich ständig neue Produkte. Das geht nachts am be s ten, da ist nicht so viel Publikumsverkehr. Und Lärm.“
    Fabian schrieb sich einiges auf. Anscheinend ging gerade der Hauptverdächtige flöten. Lisa sprach vielleicht jetzt gerade mit ihm.
    „Sie können also bestätigen, dass Mike Warburg die ganze Nacht hier gewesen ist?“
    Agatha zögerte.
    „Nun, ein bisschen geschlafen habe ich schon, ich bin ja ein menschliches Wesen.“ Sie dachte nach. „Warten Sie... das Make-up... das zweite Make-up... die Fußnägel... die Fingern ä gel... hmmm... ich denke, so gegen drei Uhr morgens bin ich dann eingenickt. Plusminus eine halbe Stunde.“
    „In Ordnung“, murmelte Fabian.
    Sie lächelte ihn unschuldig an, nun eine ganz andere Pe r son als der Vamp von vorhin.
    „Fabian, mein Lieber, ich hoffe, Sie sind mir nicht böse. Können Sie mir vergeben?“
    Fabian seufzte. Als ob er eine Wahl hatte.
    „Gewiss, Frau Kohler...“
    „Agatha. Bittebittebitte...“
    „Agatha. Ist in Ordnung.“
    „Danke, Fabian, das bedeutet mir viel. Sie müssen mich für eine fürchterliche Person halten.“
    „Nein, gar nicht. Sie sind... exzentrisch. Aber ich respe k tiere Individualität.“
    Fabian war stolz auf seine diplomatischen Fähigkeiten. Die kamen nicht of t ans Tageslicht .
    „Wenn mir noch etwas einfällt, kann ich Sie dann anr u fen?“
    Die Frage kam in aller Unschuld, und Fabians Alarmanlage klingelte. Aber nicht sehr laut.
    „Natürlich, das wäre prima“, antwortete er und holte schnell seine Visitenkarten hervor. „Bitte erst mal nur das LKA direkt anrufen. Wenn es ein Notfall ist, erreichen Sie mich u n ter der Mobilfunknummer. Das ist mein Dienst-Handy, keine Privatnummer.“
    Das letzte fügte er hastig hinzu, um keine Missverstän d nisse aufkommen zu lassen. Wobei er nicht sicher war, worin das Missverständnis bestand.
    Sie verabschiedeten sich, indem sie sich die Hand gaben. Sie versuchte nicht, ihn zum Abschied zu küssen. Fabian schämte sich dafür, dass ihn das enttäuschte.
     

Sechzehn
     
    Als Lisa Becker im 1. Stock angekommen war, in dem sich

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