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Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Titel: Schöne Lügen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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anstellen können. Wir sind hauptsächlich hier, um sie zu beschützen. Wir wissen nicht, ob Lyman allein gearbeitet hat oder ob er in eine größere Sache verwickelt war. Sie könnte zum unschuldigen Opfer eines Mannes werden, der Rache sucht. Verdammt, ich weiß es nicht.« Seine Erbitterung war nur zu offensichtlich, und Erin dachte schuldbewußt, daß sie seine Sorgen noch vergrößert hatte.
    Leise fragte sie: »Und was ist mit mir? Glauben Sie wirklich, daß ich ein harmlos aussehender Meuchelmörder bin, der sich mit einer tränenreichen Geschichte in das Vertrauen eines unschuldigen Mädchens schleicht, nur um sie dann kaltblütig umzulegen?«
    Es dauerte eine Weile, ehe er antwortete. »Der Gedanke ist mir allerdings gekommen«, gestand er.
    »Verstehe.« Sie klang heiser.
    In ihrem Kopf wirbelte all das, was er ihr erzählt hatte, doch es war zu viel, was sie beschäftigte. Sie warf sich unruhig auf dem schmalen Sofa hin und her und suchte nach einer bequemen Lage, um einschlafen zu können. Schließlich gab sie verärgert auf, legte sich auf den Rücken und warf beide Arme über den Kopf.
    War es das leise Rascheln von Stoff oder das Geräusch seiner Schritte, das sie alarmierte und ihr verriet, daß er nicht mehr in seinem Sessel saß, sondern neben ihr auf dem Boden hockte? Sie wußte es nicht. Aber sie wußte, daß er plötzlich so nahe war, daß sie die Wärme seines Körpers spürte. Sie lag ganz still und wagte nicht einmal zu blinzeln.
    »Ich habe keine Ahnung, wer oder was Sie sind, aber ein Meuchelmörder sind Sie nicht.« Seine Stimme war rauh vor unterdrückten Gefühlen, doch hatte sie kaum Zeit, darüber nachzudenken, denn schon im nächsten Augenblick fühlte sie seine Lippen auf ihren.
    Kam der glückliche Seufzer etwa von ihren eigenen Lippen? Hatte sie ihm wirklich in einer flehenden Geste den Kopf zugewandt? Warum hatte er gezögert, als seine Lippen nur noch minimal von ihren entfernt waren, ehe sie sich auf ihre legten und sich ihrer dann ganz bemächtigten?
    Der Mantel der Dunkelheit, die über allem lag, löschte jeden Anflug von Feindseligkeit, alle Vorsicht und jegliches Mißtrauen, allen Ärger, der sich zwischen ihnen aufgebaut hatte. In diesem schwarzen, samtenen Kokon, in dem keine Urteile gefällt und keine Geheimnisse versteckt werden, verloren sie sich ineinander, ihre Streitigkeiten hatten sich in nichts aufgelöst. Sie waren nur noch zwei Menschen, die das Verlangen gleich machte, die Erfüllung einer Sehnsucht suchten, die genauso unbezwingbar wie unerklärlich war.
    Erins Lippen lagen süß und zärtlich unter seinen und öffneten sich erwartungsvoll seiner suchenden Zunge. Er schmeckte sie, prägte sich mit Lippen, Zähnen und Zunge ihr Aroma ein, bis sie atemlos seinen Namen hauchte.
    Ganz unbewußt senkten sich ihre Arme, und sie legte die Hände um sein Gesicht. Er bedeckte ihren Hals mit heißen, leidenschaftlichen Küssen. Seine Hände ruhten auf ihren Rippen, sie waren so groß, daß sie sie beinahe umfaßten. Erin fühlte, wie seine Daumen sanft über die Unterseite ihrer Brüste strichen.
    Sie vergrub die Finger in seinem dichten, goldenen Haar, als er sein Gesicht zwischen ihre Brüste preßte. Seinen feuchten Atem fühlte sie durch ihr T-Shirt hindurch. Mit Erins Hilfe beseitigte er auch noch diese letzte Barriere. Sanft strichen seine Finger über ihre nackte Haut, vom Hals bis zur Taille erforschte er jeden einzelnen Zentimeter ihres Körpers.
    Dann preßte er seine Lippen auf ihre Brüste. Er nahm eine ihrer Brustspitzen in seinen Mund und saugte daran. Als wären sie durch ein unsichtbares Band verbunden, fühlte Erin dieses Saugen tief in ihrem Unterleib. Wie ein winziger
Vulkan brach es aus ihr hervor, füllte ihre Adern mit geschmolzener Lava und brachte ihren Körper zum Brennen.
    »O Gott!« Er stöhnte voller Schmerz und Entsagung auf. Seine Hände legten sich auf ihre Brüste, und er preßte seine Lippen auf ihren Mund. Sein wildes Verlangen wurde nur durch den Wunsch gezügelt, ihr so viel Glück zu schenken, wie er in diesem Kuß fand. Und auch wenn seine Zunge sie zu einem Kuß verführte, wie sie ihn noch nie zuvor in ihrem Leben erlebt hatte, so war dieser Kuß doch eine sanfte Verführung.
    Viel zu schnell lösten sich seine Lippen wieder von ihren. Sie fühlte, daß er sie eindringlich ansah. Sein Gesicht war in der herrschenden Dunkelheit nicht zu erkennen, doch seine Augen schienen auch ohne Licht noch die gleiche Macht über sie zu haben.

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