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Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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griff nach Dörthes Arm, die ihn aber nicht beachtete. »Was für ein Datum hat Deng da aufgeschrieben?«, sprach sie vor sich hin. »Welche Bedeutung hat dieser Tag? Der zweite Februar 1988 – das ist fast fünfundzwanzig Jahre her.«
    Sabeth griff in ihre Tasche und holte einen kleinen Apparat hervor. »Das war ein Dienstag«, sagte sie. Offensichtlich hatte ihr Apparat ihr diese Mitteilung gemacht. »Ein Tag, der zu warm für die Jahreszeit war. Ist aber nichts Besonderes passiert. Kein Kriegsausbruch, keine Katastrophe.«
    Abermals rauschte ein Wagen auf den Hof. Kim kannte ihn schon und zuckte zusammen.
    Melker und Kotter winkten und lächelten, kaum dass sie ausgestiegen waren. »Heute Nacht«, rief der Schnauzbart zu Dörthe und den beiden anderen herüber, »wird den Schweinen garantiert nichts passieren. Wir halten Wache und passen auf sie auf.«
    Kim stieß Brunst so heftig mit der Schnauze an, dass er sich umwandte. Sie deutete auf die Männer, die sich dem Gatter näherten. »Vielleicht sollten wir besser in den Stall gehen«, raunte sie ihm zu. »Würde mich nicht wundern, wenn die beiden uns das vergiftete Brot hingeworfen hätten.«
    Brunst grunzte unwillig und würdigte Kim keines Blickes. »Ich werde auf Che warten«, erklärte er mit fester Stimme. »Und bis er nicht zurück ist, werde ich auch nichts mehr fressen.«

16
    Viel zu still war es im Stall. Kim konnte vor lauter Stille keinen Schlaf finden, so sehr sie sich auch anstrengte. Che war nicht mehr da, und Brunst harrte draußen auf der Wiese aus. Nur Cecile gab gelegentlich ein leises Quieken von sich, weil sie wohl schlecht träumte, und Doktor Pik schnaufte dann und wann leise. Kim meinte zu wissen, dass er auch nicht schlafen konnte.
    In ihrem Kopf drehten sich die Gedanken, und die Wunde, die Michelle ihr beigebracht hatte, schmerzte wieder. Sie hatte etwas übersehen, was mit Dengs Tod zu tun hatte – nur was? Wen hatte Deng auf der Lichtung getroffen? Und warum hatte er diesen Zettel bei sich gehabt? Und was war mit dem Knopf? In ihrem Bauch musste noch irgendwo der Knopf rumpeln, den Deng in der Hand gehalten und den sie verschluckt hatte.
    Als es Kim fast gelungen war einzuschlummern, wurde die äußere Tür aufgerissen. Schritte näherten sich, zwei Lichtstrahlen glitten über sie hinweg. Für einen Moment hatte sie die Hoffnung, Deng könnte zurückgekehrt sein.
    »Irgendetwas hat mit der Dosis nicht gestimmt«, erklärte Melker, während er an das Gatter trat. »Die Schweine hätten alle tot sein müssen.«
    Kotter trat neben ihn und schnaubte. »Wir hätten sie einfach wegballern sollen«, sagte er.
    »Idiot!« Der Schnauzbart versetzte ihm einen Stoß, der ihn gegen das Gatter prallen ließ. »Wir sollen subtil vorgehen – subtil heißt unauffällig, verstehst du?«
    Kim kniff die Augen zusammen.
    Als hätte Melker bemerkt, dass sie gar nicht schlief, ließ er den Strahl seiner Lampe eine halbe Ewigkeit auf ihr ruhen. Das Licht war überaus unangenehm und kitzelte ihren Rüssel.
    »Vielleicht müssen wir das Problem grundlegender angehen«, sprach der Schnauzbart vor sich hin. Dann wandte er sich um, und das Licht wanderte in den hinteren Teil des Stalls, wo Deng seine Gerätschaften aufbewahrt hatte. Kim atmete vor Erleichterung tief durch.
    »Was meinst du mit grundlegender?«, fragte Kotter.
    Kim blinzelte und bemerkte, dass nun ein Lichtstrahl auf Cecile gerichtet war, die sich auch sofort unruhig zu wälzen begann. Melker machte sich an dem Stuhl zu schaffen, auf dem immer noch Dengs Buch lag.
    »Feuer!«, erwiderte Melker. »Vielleicht sollte man der rothaarigen Lady einfach ein wenig Feuer unter ihrem süßen Hintern machen. Dann würde sie in null Komma nichts den Abflug machen und verkaufen.«
    Kotter lachte wieder. »Prima Idee. Wir fackeln einfach den Hof ab.«
    Kim sah, dass Melker ein Schritt zum Gatter tat und dabei Dengs Buch in seiner Jacke verschwinden ließ. Sein Kompagnon schien es nicht registriert zu haben.
    »Wir könnten das Heu anzünden.« Kotter erlöste Cecile und leuchtete zu dem Heuboden hinauf. »Gäbe bestimmt ein schönes Feuerchen.«
    Bevor Melker antworten konnte, klingelte ein Telefon. Der Schnauzbart meldete sich mit einem mürrischen »Ja?«. Dann hörte er mit angestrengtem Gesicht eine knappe Weile zu.
    »Ja, das Schlitzauge ist tot … der Chinese, der hier auf die Schweine aufgepasst hat … Keine Ahnung … Klar, sie sind alle ganz schön nervös, vor allem die Rothaarige …«
    Als er

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