Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
Vom Netzwerk:
Melker musste noch dringend etwas erledigen. Er hat mich im Dorf abgesetzt. Von dort musste ich mir ein Taxi in die Stadt nehmen.«
    »Tut mir leid.« Dörthe machte eine abweisende Handbewegung, dann entdeckte sie die Männer mit den Stangen. »Verdammt, was machen Sie da?« Sie drängte sich an Kotter vorbei aus der Tür. »Was soll das? Verschwinden Sie!«
    Die beiden orangefarbenen Männer schauten sich ratlos an. »Vermessungsarbeiten für den Flughafen«, entgegnete der eine ruhig. »Wir sind beauftragt worden …«
    »Nichts da!« Dörthe rauschte in ihrem gelben Morgenmantel heran. Ihr gewölbter Bauch war deutlich zu sehen. »Was machen Sie hier? Das ist mein Grund und Boden. Ich rufe die Polizei!«
    Während Kotter zu seinem Wagen zurückging und aufgeregt in sein Telefon sprach, entstand auf dem Hof ein Tumult. James und Sabeth sprangen aus dem Haus. Der blonde Musiker hatte nur ein weißes Unterhemd und eine blaue Jeans an; seine Füße waren nackt, was ihn jedoch nicht daran hinderte, sofort auf die Arbeiter loszustürmen. Sabeth lief ihm in einem knappen schwarzen Kleid hinterher.
    »Wer hat Sie beauftragt?«, rief James und riss dem größeren die Stange aus der Hand. »Sie haben hier nichts verloren!«
    »Das ist alles ein abgekartetes Spiel! Du solltest wirklich die Polizei rufen!«, erklärte Sabeth an Dörthe gewandt. »Da will dich jemand fertigmachen.«
    »Schon gut!« Der eine Arbeiter hob die Hände. »Vielleicht liegt ja ein Irrtum vor.« Er lächelte, als würde ihm die ganze Sache Spaß bereiten. Dann nickte er seinem Gefährten zu, und sie verzogen sich zur Straße hinüber, wo offenbar ihr Auto stand.
    Brunst schnaufte enttäuscht. Hatte er tatsächlich angenommen, Che würde zurückkehren? Kim stellte sich neben ihn und grunzte leise. »Vielleicht wäre es eine gute Idee, etwas zu fressen – ein paar Möhren oder ein wenig Salat.«
    Müde schüttelte Brunst den Kopf. »Ich warte, bis Che zurückkehrt«, sagte er, ohne Kim anzusehen.
    Vorsichtig legte sie sich neben ihn. Wie konnte sie ihn aufheitern? Was wären die richtigen Worte? Ist alles nicht so schlimm – Che war doch ohnehin ein unglückliches Schwein gewesen? Etwas in der Art?
    »Ich weiß, dass ihr Che alle für einen Spinner gehalten habt, wegen seines Geredes über die Revolution. Habe ich ja auch getan, aber vielleicht hat er recht gehabt. Wie wäre eine Welt ohne Menschen? Wäre doch toll, wenn wir nicht jeden Tag ihr Gezanke mit anhören müssten. Außerdem … Weißt du, was er mir kurz vor seinem Verschwinden gesagt hat?« Verlegen, als würde er ein Geheimnis verraten, schaute Brunst sie an.
    »Nein, keine Ahnung«, flüsterte Kim ehrlich gespannt.
    Brunst räusperte sich.
    Wieder fuhr ein Wagen auf den Hof, doch Kim achtete nicht darauf. »Nun sag schon!«
    »Er hat gemeint, dass du glücklich werden sollst – mit dem Halunken von den wilden Schwarzen. Dass es vielleicht doch zu dem großen Plan der Revolution gehört, dass aus Schwarz und Weiß etwas Besonderes entsteht …«
    Kim schüttelte verwirrt den Kopf. »Hat Che etwa gemeint, dass ich mit Lunke …«
    »Ganz recht«, unterbrach Brunst sie und wirkte auf einmal gar nicht mehr so niedergeschlagen, »dass mit dir und dem wilden Schwarzen etwas Neues beginnen könnte – eure Nachkommen würden vielleicht verstehen, dass nur dann, wenn die weißen und die schwarzen Schweine sich zusammenschließen, eine gute Zukunft Gestalt annehmen könnte … Ja, so hat er es ausgedrückt: Gestalt annehmen. Che war ein kluges Schwein.«
    Was für ein Unsinn!, wollte Kim ausrufen, doch damit hätte sie Brunst nur erzürnt. Irgendwie schien seine Überzeugung, Che würde zurückkehren, ohnehin ins Wanken zu geraten.
    »Hallo, ihr beiden!« Plötzlich war die kleine Cecile neben ihnen. Sie grinste schüchtern. »Brunst, ich kann gar nicht mit ansehen, dass du so traurig bist«, piepste sie. »Ich möchte dir ein Geschenk machen. Ja? Darf ich?«
    Brunst hatte den Kopf schon wieder zum Hof gewandt und würdigte das Minischwein keines Blickes.
    »Was willst du ihm denn schenken?«, fragte Kim, gerührt von der Fürsorge der Kleinen.
    »Einen Schatz!«, quiekte Cecile, dann spuckte sie den silberfarbenen Knopf aus, den Deng in der Hand gehabt hatte und der doch eigentlich in Kims Bauch gewesen war.
    Erschreckt wich Kim zurück. Gab es noch mehr von diesen Silberdingern?
    »Wo hast du den Knopf gefunden?«, fragte sie verwundert.
    »Vor dem Stall, neben dem Dunghaufen«, gab Cecile

Weitere Kostenlose Bücher