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Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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hatte Doktor Pik es ihr einmal gesagt.
    Doch was tat sie? Sie brachte den Menschen den Tod – nun schon zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit. Sie war Kim, die Todesbotin; wo sie hinkam, mussten die Menschen um ihr Leben fürchten.
    Selbst Lunke war beeindruckt, während sie mit vereinten Kräften den toten Melker an Land zogen. Der Schnauzbart wirkte unverletzt und trug noch die Kleidung, die er am Abend im Stall angehabt hatte, wenn Kim sich richtig erinnerte: eine schwarze Lederjacke, ein graues Hemd und eine dunkelblaue Hose. Nirgendwo an ihm klebte Blut; er sah aus, als wäre er schlafend in den See gefallen, aber das war ja wohl nicht möglich. Menschen starben nicht einfach so.
    »Kann nicht sagen, dass es immer angenehm mit dir ist«, grunzte Lunke, während er sich bereits wieder abdrehte. Der tote Melker interessierte ihn nicht mehr.
    Das Buch! Kim fiel ein, dass sie nach Dengs Buch schauen musste, das der Schnauzbart eingesteckt hatte. Sie schob ihren Rüssel vor, obwohl sie sich vor dem nassen Toten ekelte, aber sie konnte nichts ertasten. In der Jacke steckte das Buch jedenfalls nicht mehr.
    »Was machen wir jetzt?«, nörgelte Lunke. »Irgendwie habe ich keine Lust mehr mich zu suhlen. – Sollen wir zu Emma gehen und ihr erklären, dass wir die Rauschzeit gemeinsam …«
    »Nein«, erwiderte Kim. »Bevor die Rauschzeit beginnen kann, muss ich ein paar Dinge klären. Che ist tot … umgebracht worden, und dieser Mensch hier …«
    »Was?« Auf Lunkes Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. »Den ewig mies gelaunten Schlappschwanz hat es dahingerafft? Ich dachte, er würde ewig leben und seine komische Revolution planen …«
    Wie redete Lunke von Che? Kim kniff die Augen zusammen und funkelte den wilden Schwarzen an. »He«, sagte sie entrüstet, »Che war mein Freund. Es war nicht einfach mit ihm, aber er hat immer zu uns gestanden.«
    »Er war ein Schwätzer«, erklärte Lunke barsch und begann in der Erde zu scharren.
    Nie, dachte Kim, werde ich es mit diesem Grobian aushalten können. Er ist ungehobelt und selbstherrlich und …
    Fliegen begannen sich auf Melkers Gesicht zu setzen. Irgendwie wirkte der Mann unglücklich; ja, ein wenig überrascht und traurig, dass er gestorben war. Kim schnüffelte ihn noch einmal ab, aber außer dem Geruch von morastigem Wasser nahm sie nichts wahr. Wie war er in den See gelangt? Nachts hatte sie einen Wagen gehört – war das der Zeitpunkt gewesen, als jemand den Schnauzbart zum See gefahren hatte?
    Kim versuchte nachzudenken, ob sie etwas bemerkt hatte. Plötzlich zog ein Flugzeug tief und dröhnend über sie hinweg, und dann kreischte ganz in der Nähe eine Säge los.
    Lunke sah mit gequälter Miene auf. »Ich verdrücke mich«, sagte er. »Die Baummörder sind wieder an der Arbeit.« Damit verschwand er grußlos im Dickicht.
    »Drei Tote«, sagte Kim zu Doktor Pik. »Drei Menschen sind in den letzten Tagen gestorben.«
    Doktor Pik nickte, doch er schien Kims Aufregung nicht zu teilen. »Gewiss, es sind schwierige Zeiten«, erwiderte er, »und du hast vergessen, dass Che auch nicht mehr bei uns ist.« Der alte Eber deutete auf Brunst, der nach wie vor am Gatter hockte und unentwegt zur Straße blickte, die auf den Hof führte.
    »Er hat wirklich nichts gegessen?«, fragte Kim ungläubig.
    Doktor Pik schüttelte den Kopf. »Nicht einen Bissen. Er glaubt, dass es Unglück bringt – dass er Che allein mit seinem Willen wieder lebendig machen kann.«
    Kim zog sich der Magen zusammen. Überall nur Tod und Trauer. Sie fing an, auch Deng zu vermissen.
    Plötzlich bemerkte sie, dass zwei Menschen in orangefarbener Kleidung über den Hof liefen, um rotweiß gestreifte Stangen aufzustellen.
    Was sollte das bedeuten? Dann raste ein Wagen mit hohem Tempo auf den Hof, den Kim bereits kannte. Brunst reckte den Kopf in die Höhe, als glaubte er für einen winzigen Moment, Che käme tatsächlich zurück.
    Der Blonde, der Kotter hieß, stieg aus dem Wagen; er nickte den orangefarbenen Männern zu, die soeben mit einem Hammer eine zweite Stange in den Boden schlugen, eilte dann zur Haustür und klopfte dagegen. Dörthe öffnete einen Moment später. Sie sah verschlafen aus.
    »Pardon«, erklärte Kotter mit seiner piepsigen Stimme. »Ich suche meinen Chef – Boris Melker. Hat er sich heute schon bei Ihnen gemeldet?«
    Dörthe schüttelte den Kopf. »Sie sind doch gestern mit ihm weggefahren, obwohl Sie eigentlich die ganze Nacht Wache schieben wollten.«
    »Ja, stimmt, aber

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