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Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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verschämt zur Antwort.
    Es kostete Kim keine Mühe, Brunst den Knopf abzuschwatzen, an solchen Dingen, die man nicht essen konnte, war er nie interessiert gewesen. Sorgsam trug sie das silberne Ding unter ihren Apfelbaum und betrachtete es lange. Irgendwie hatte sie das Gefühl, so einen Knopf schon einmal an einem Menschen gesehen zu haben, aber so sehr sie sich anstrengte, sie konnte sich nicht erinnern. Überhaupt drehten sich die Gedanken in ihrem Kopf.
    Cecile lief missmutig über die Wiese. »Der Schatz war für Brunst – um ihn aufzuheitern«, maulte sie vor sich hin, doch Kim beschloss, die Kleine gar nicht zu beachten. Sie machte sich über den letzten welken Kohlkopf her. Offenbar war Dörthe noch gar nicht aufgefallen, dass nun, da Deng tot war, sich niemand mehr um ihr Fressen kümmerte.
    Ein Mann mit einem braunen Gesicht, als hätte er sich zu lange in der Sonne aufgehalten, trat zusammen mit Dörthe aus dem Haus. Er reichte ihr die Hand und erklärte: »Liebe Dörthe, überlegen Sie es sich gut. Mit diesen Leuten ist nicht zu spaßen. Sie wollen den Flughafen bauen, koste es, was es wolle.«
    Dörthe verzog das Gesicht. »Schredder«, sagte sie. »Sie waren Munks Galerist, Sie sollen sich um seine Werke kümmern, um nichts sonst.«
    Der Mann trug eine schwarze Jacke mit goldenen Knöpfen, erkannte Kim, die langsam näher gekommen war und sich neben Brunst legte.
    »Ich will nur nicht, dass Sie in Schwierigkeiten geraten«, erwiderte Schredder mit einem leicht gönnerhaften Lächeln. »Auf jeden Fall sollten Sie darüber nachdenken, ob Sie mir nicht auch seine letzten Bilder überlassen wollen – zur Sicherheit.«
    Mit einem knappen Gruß ging der Mann zu seinem Auto, einem großen, schwarzen Monstrum, das in der Sonne funkelte, doch noch bevor er eingestiegen war, rollte ein zweiter Wagen mit einem offenen Verdeck heran.
    Brunst seufzte kurz und enttäuscht. Nein, in einem solchen Fahrzeug würde Che gewiss nicht zurückkehren.
    Schredder grüßte den Mann, der hinter dem Steuer saß, indem er kurz die Hand hob. Kim erinnerte sich. Bei seinem letzten Besuch hatte der Mann so furchtbar gerochen, dass es ihr im Rüssel wehgetan hatte.
    »Marten!«, rief Dörthe aus. »Was wollen Sie hier? Sie brauchen gar nicht auszusteigen. Ich verkaufe nicht.«
    Der Mann stellte den Motor ab, strich sich über sein langes, zurückgekämmtes Haar und öffnete die Tür seines Wagens. Während er auf Dörthe zuging, wedelte er mit einem weißen Papier. »Wir sind fast am Ziel«, rief er. »Ihr Nachbar vorne an der Straße hat verkauft, und auch der Bruder des toten Malers ist einverstanden, uns seine Anteile am Anwesen zu überlassen. Fehlt nur noch Ihre kleine zarte Unterschrift.«
    Die Knöpfe an Martens Jacke waren schwarz, entdeckte Kim, fast zu ihrem Bedauern. Diesem Menschen hätte sie alles Schlechte zugetraut.
    »Sie lügen!«, rief Dörthe aus und legte ihre Hände auf ihren runden Bauch. »Niemals würde Matthias verkaufen, ohne mir etwas zu sagen.«
    »Herr Munk hat es sich eben anders überlegt.« Marten baute sich vor Dörthe auf und blickte auf sie herab. »Sollten Sie auch tun! Der Vernunft Vorfahrt geben!«
    Ein Flugzeug dröhnte in einem Bogen über sie hinweg, was Brunst entrüstet grunzen ließ, als fühle er sich auf seinem Wachposten gestört.
    Dörthe deutete mit einer Hand zum Himmel. »Schicken Sie mir neuerdings diese verdammten Flieger? Das gehört wohl zu Ihrem Psychoterror!«
    Marten schaute dem Flugzeug beinahe verwundert nach, als sähe er so eine Maschine zum ersten Mal. »So viel ich weiß, werden Luftmessungen durchgeführt«, erklärte er.
    »Luftmessungen!«, stieß Dörthe verächtlich aus. »Hast du so etwas schon einmal gehört, James?« Sie wandte sich an den blonden Hewitt, der neben ihr aufgetaucht war.
    Marten nickte ihm zu und steckte die Papiere wieder ein. »Leider zeigt sich Frau Miller nicht sehr kooperativ«, sagte er, offensichtlich zu Hewitt. »Dabei ist sie umzingelt von gutwilligen Bürgern, die gerne ihr Land für den Fortschritt räumen.«
    »Ich weiß nicht«, meinte der blonde James unschlüssig. »Wenn Frau Miller glaubt …«
    Das Klingeln eines Telefons ließ ihn verstummen. Marten griff in seine Jackentasche und holte einen schwarzen Apparat heraus. »Ja?«, meldete er sich mit gewichtiger Miene.
    Kim beobachtete, wie er plötzlich bleich wurde. Mit seiner linken Hand strich er sich über seinen Spitzbart. »Wie ist das möglich? Wann? … Kotter, fahren Sie

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