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Schöne Scheine

Schöne Scheine

Titel: Schöne Scheine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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quoll auf das Palastgelände hinaus und reichte bis auf die Straßen. Kinder erkletterten den Golem auf dem Platz, trotz der Bemühungen der Wachleute, die ihn bewachten. 9  
    In dem großen Tisch steckte eine schwere Axt, bemerkte Feucht. Man hatte sie mit solcher Wucht hineingetrieben, dass das Holz gespalten worden war. Offenkundig war das schon vor einiger Zeit geschehen. Vielleicht sollte es so etwas wie eine Warnung sein. Oder ein Symbol. Schließlich wurde hier Kriegsrat gehalten, wenn auch ohne Krieg.
    »Allerdings haben wir bereits ein paar sehr bedrohliche Depeschen von den anderen Städten erhalten«, sagte Lord Vetinari, »also ist es wohl nur eine Frage der Zeit.«
    »Warum?«, fragte Erzkanzler Ridcully von der Unsichtbaren Universität, dem es gelungen war, einen Sitzplatz zu erringen, indem er den protestierenden Vorbesitzer per Levitation davon entfernt hatte. »Alles, was diese Dinger machen, ist doch nur, außerhalb der Mauern herumzustehen, oder?«
    »In der Tat«, sagte Vetinari. »Und so etwas wird als aggressive Verteidigung bezeichnet. Praktisch läuft es auf eine Kriegserklärung hinaus.« Er stieß einen leisen Seufzer aus, das Zeichen, dass sein Gehirn gerade einen Gang heruntergeschaltet hatte. »Darf ich euch an den berühmten Ausspruch von General Taktikus erinnern: >Wer nach Krieg strebt, bereitet sich auf den Krieg vor.<« Unsere Stadt ist von einer Mauer aus Geschöpfen umringt, von denen jedes einzelne vermutlich nur durch eine Belagerungswaffe auf gehalten werden könnte. Fräulein Liebherz« - er hielt kurz inne, um Adora Belle mit einem kurzen, strengen Lächeln zu bedenken - »war so freundlich, Ankh-Morpork eine Armee zu beschaffen, die in der Lage ist, die ganze Welt zu erobern, obwohl ich mir liebend gern ihre Versicherung anhören würde, dass sie das keineswegs beabsichtigt hatte.«
    »Warum tun wir es dann nicht?«, fragte Lord Witwenmacher, der Vorsitzende der Assassinengilde.
    »Ach, Lord Witwenmacher! Ja, ich hatte mir gedacht, dass jemand so etwas sagen würde«, erwiderte Vetinari. »Fräulein Liebherz? Du hast diese Golems studiert.«
    »Ich hatte nur eine halbe Stunde dafür!«, protestierte Adora Belle. »Wobei ich auf einem Bein herumhüpfen musste, wie ich hinzufügen möchte!«
    »Nichtsdestotrotz bist du unsere Expertin. Und du hattest die Unterstützung des berühmten verstorbenen Professor Flett.«
    »Er hat ständig versucht, mir unter den Rock zu gucken!«
    »Bitte, gnädige Frau!«
    »Sie haben keine Chem, an die ich herankommen könnte«, sagte Adora Belle. »Es gibt keine Möglichkeit, ihre Köpfe zu öffnen. Soweit wir sagen können, haben sie nur eine Mission, und zwar die Verteidigung der Stadt. Mehr nicht. So ist es ihnen in den Ton graviert worden.«
    »Trotzdem gibt es so etwas wie präventive Verteidigung. Das könnte man als >bewachen< definieren. Glaubst du, dass sie eine andere Stadt angreifen würden?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. An welcher Stadt soll ich es für dich ausprobieren, Euer Lordschaft?«
    Feucht schauderte. Manchmal schien Adora Belle alles egal zu sein.
    »An keiner«, sagte Vetinari. »Wir werden kein weiteres verfluchtes Reich gründen, solange ich Patrizier bin. Wir haben gerade erst das letzte verwunden. Professor Flett, warst du in der Lage, ihnen irgendwelche Befehle zu erteilen?«
    Alle Köpfe wandten sich dem tragbaren Kreis mit Professor Flett zu. Er war in der Nähe der Tür geblieben, weil es einfach nicht möglich gewesen war, sich weiter in den Raum hineinzudrängen.
    »Was? Nein! Ich bin mir sicher, dass ich mich einigermaßen auf Ähmianisch ausdrücken kann, aber ich kann sie nicht dazu bringen, auch nur einen Finger zu rühren. Ich habe jeden denkbaren Befehl ausprobiert, aber ohne Erfolg. Das ist äußerst ärgerlich!«
    Er zeigte mit seinem Stab auf Dr. Hicks. »Kommt schon, macht euch nützlich, Leute. Nur noch ein Versuch!«
    »Ich glaube, ich könnte in der Lage sein, mit ihnen zu kommunizieren«, sagte Feucht und starrte die Axt an, doch seine Stimme ging in der Unruhe unter, als die murrenden Studenten versuchten, den tragbaren magischen Kreis zurück durch die Tür und die Menge dahinter zu bugsieren.
    Lasst mich nur kurz überlegen, warum, dachte er. Ja ... ja! Es war eigentlich ... sogar ganz einfach. Viel zu einfach für ein Komitee.
    »Als Vorsitzender der, Kaufmannsgilde meine Herren möchte, ich darauf hinweisen dass diese Geschöpfe, wertvolle Arbeitskräfte für die Stadt darstellen

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