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Schoener Schlaf

Schoener Schlaf

Titel: Schoener Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt , Friedemann Grenz
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angemessen wäre. In einem blauen Kleid mit gelbem Kragen, das Haar unter einer Haube versteckt.
    Er betrachtete seine Gefangene. Er hatte die Kabelbinder an Händen und Füßen erneuert, nachdem er ihr Wasser mit Veronal eingeflößt hatte, eine kleine Dosis, die sie nur leicht benommen machte. Jetzt lag sie mit halb geschlossenen Augen auf der Matratze und döste vor sich hin. Ihre Schönheit hatte Schaden genommen – das machte ihn wütend. Die Schläge ins Gesicht waren ein Fehler gewesen. Ihre rechte Wange war geschwollen, sie hatte zwei blutverkrustete Wunden auf Stirn und Kinn und ihre Oberlippe war aufgeplatzt.
    Er beugte sich über sie, lauschte ihrem Atem. Sie roch nicht gut. Er ließ Wasser in eine Wanne laufen, verteilte Waschlotion mit Rosenduft darin und tunkte den Schwamm ein.
    Er setzte sich auf die Bettkante. Anna drehte sich zur Seite. Er zwang sie wieder auf den Rücken, zog ihren Pullover nach oben und rieb sie mit dem Schwamm ab – langsam fühlte er sich wieder besser.
    *
    Kay Schaumkuss war froh, als sich die Frau vor ihm als Polizistin zu erkennen gab.
    Â»Was machen Sie hier?«, fragte Busch.
    Â»Ich weiß, dass Sie das Gelände da vorn absuchen. Wegen der Entführung von Frau Stern.«
    Â»Polizeifunk?«
    Â»Sie wissen doch, wie das läuft«, erwiderte er ungeduldig. »Ja, Polizeifunk. Und jetzt will ich Kant sprechen.«
    Â»Kommen Sie.«
    Heidi Busch ging voran, Schaumkuss folgte ihr – den Koffer mit der Drohne immer noch in der Hand.
    Das Spezialkommando hatte begonnen, das verwilderte Grundstück zu durchkämmen. Die Männer hatten sich aufgeteilt. Spürhunde schnüffelten an verrosteten Autowracks. Heidi Busch ließ den Reporter stehen und näherte sich Kant.
    Â»Dieser Schreiberling ist da. Er hat dir was Wichtiges mitzuteilen – sagt er.«
    Kant wandte sich Schaumkuss zu. »Sie stören einen Polizeieinsatz. Ist Ihnen das klar?«
    Schaumkuss antwortete nicht, öffnete den Koffer und nahm sein Tablet heraus. Er tippte auf das Display. »Schauen Sie mal!«
    Kant und Busch sahen Anna, die in die Kamera schaute und etwas sagte. Neben ihr Meyer.
    Â»Wo ist das genau?«, fragte Kant.
    Â»Etwa in der Mitte. In einem Schuppen«, sagte Schaumkuss atemlos. »Frau Stern scheint verletzt zu sein. Beeilen Sie sich.«
    Â»Schicken Sie die Drohne noch mal los!«, forderte Kant.
    Schaumkuss folgte dem Befehl und ließ die Drohne hoch über dem Schuppen schweben.
    Â»Da ist es!«, stellte der Reporter fest. »Der Kerl muss noch bei ihr sein.«
    Kant informierte das Spezialkommando über die neuen Erkenntnisse. »Der Entführer ist bei der Geisel.«
    Â»Ich will mit«, forderte der Reporter. »Das ist meine Story.«
    Kant und Heidi sahen sich an.
    Â»Ich will auf jeden Fall mit«, legte Schaumkuss nach. »Ich habe Ihnen schließlich geholfen. Ohne mich würden Sie …«
    Â»In Ordnung«, unterbrach Kant. »Aber auf eigene Gefahr. Ich passe nicht auf Sie auf. Halten Sie sich zurück und folgen Sie den Anweisungen. Los!«
    Holz splitterte. Zwei schwarz gekleidete Männer mit Schutzschilden und schussbereiten Maschinenpistolen stürmten in den Raum. Hinter ihnen Kant.
    Meyer griff zur Schere und stürzte sich auf Anna, doch sie ließ sich zurückfallen auf die Matratze und trat ihm mit den gefesselten Beinen in den Unterleib. Meyer sackte zusammen und wurde überwältigt.
    Kant befreite Anna von den Kabelbindern und zog sie an sich. »Ist alles in Ordnung? Hat er dir etwas angetan?«
    Sie versuchte zu antworten, doch es klappte nicht.
    Â»Anna, nun sag was«, bat er. »Irgendwas.«
    Â»Du bist ein solcher Idiot, Kant«, schluchzte sie. »So ein verdammter Idiot.«
    Â»Ich weiß«, flüsterte er.
    Kapitel 33
    Kay Schaumkuss schoss ein Foto von Anna Stern und Karlo Kant, eng umschlungen, knipste die entführte Frau, wie sie auf einer Trage in die Ambulanz geschoben wurde – unter dem sorgenvollen Blick des ermittelnden Hauptkommissars und Leiters der Sonderkommission. Da ist sogar noch eine Lovestory drin, erkannte der Reporter. Auch den Entführer hatte er voll im Bild. Dass es sich um den Restaurator der Kunsthalle handelte, war ihm inzwischen klar geworden.
    Schaumkuss verabschiedete sich und machte sich an die Arbeit.
    Wenig später bekam er von der Chefredaktion grünes Licht: Er durfte die

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