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Schoener Schlaf

Schoener Schlaf

Titel: Schoener Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt , Friedemann Grenz
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dort ging Fabry ein und aus. Selbst das wäre kein Beweis.«
    Â»Wir drehen uns im Kreis. Wir müssen den Lockvogel aktivieren. Ich habe mit Kemper schon darüber gesprochen und er hat seine Zustimmung gegeben. Allerdings weiß der Lockvogel noch von nichts. Der Tod von Hans Sommerberg ist dazwischengekommen. Ich wollte Frau Stern damit nicht überfahren.«
    *
    Kay Schaumkuss schaute zufrieden auf die Homepage seiner Zeitung. Sein zweiter Artikel heute hatte die Zielrichtung, den Hauptkommissar fertigzumachen. Der Artikel war gerade online geschaltet worden.
    Â 
    WAS GEHT HINTER DEN KULISSEN IN DER KUNSTHALLE VOR? WERTVOLLES GEMÄLDE GESTOHLEN – EIN MANN STIRBT
    Von unserem Reporter Kay Schaumkuss
    Hauptkommissar Karlo Kant, bisher erfolglos bei der Aufklärung der Kostümmorde, hat einen weiteren Fall zu bearbeiten, dem er nicht gewachsen ist: den Tod von Hans Sommerberg, dem Besitzer wertvoller Bilder, die in der Kunsthalle präsentiert werden. Der alte Mann wurde in seiner Wohnung überfallen und beraubt, ein millionenschweres Gemälde gestohlen. Ein Bild, das sogar einen berühmten Kunstexperten vom Londoner Auktionshaus
Sotheby’s
nach Rheinburg gelockt hatte. Warum sich das Bild nicht in einem Safe befand, erklärte die Polizei nicht.
Recherchen unserer Zeitung ergaben, dass das Gemälde völlig unterversichert ist. Unklar ist auch die Rolle der Hilfskraft Anna S. Die Frau ist die Nichte des Toten und jetzt Haupterbin von insgesamt zwanzig Bildern, deren Wert auf mehrere Millionen geschätzt wird …
    Leider hatte der Chefredakteur Schaumkuss angewiesen, nicht alles zu schreiben, was er wusste. Zum Beispiel, dass Anna Stern, die reiche Erbin in spe, eine sehr gute Bekannte des Hauptkommissars war. Das hatte Rebecca Leist ihm gesteckt, die offensichtlich keine Freundin der Stern war.
    Menschen gegeneinander auszuspielen, um an Informationen heranzukommen, war sein täglich Brot. Schaumkuss besaß eine eigene Art Furchtlosigkeit, die nicht von ungefähr kam. Fabry hatte es ja versucht: Seine Anzeige wegen übler Nachrede, Hausfriedensbruchs und Beleidigung war ins Leere gelaufen. Der Verlagsanwalt hatte nur müde gelächelt. Der war schon mit anderen Kalibern fertig geworden.
    *
    Zu Hause wartete auf Anna eine Überraschung. Bei ihrer Nachbarin war ein Einschreiben für sie abgegeben worden – von einem Notar. Der teilte ihr mit, dass ihr Onkel ihn beauftragt habe, sie im Falle seines Todes zu kontaktieren. Sie sei seine Alleinerbin. Die offizielle Testamentseröffnung erfolge schnellstmöglich. Allerdings müsse sie sich darüber klar sein, dass sie gegebenenfalls auch Forderungen aus dem Konkursverfahren erben würde.
    Nun saß sie im Café der Kunsthalle und dachte nach. Warum kann ich nicht einfach erben? Warum muss ich auch noch mögliche Probleme erben?
    Sie bestellte sich einen doppelten Espresso.
    Angelo Salieri betrat das Café. Er bemerkte Anna und gesellte sich zu ihr.
    Â»Schön, dass du wieder da bist«, sagte er.
    Â»Ich bin etwas durcheinander«, seufzte Anna.
    Â»Geht es dir nicht gut?«
    Anna erzählte von dem Notarschreiben.
    Â»Da hast du eine fette Ladung Probleme vor dir. Kann ich dir helfen?« Angelo schaute sie an.
    Â»Ich suche mir einen Anwalt, der sich mit solchen Sachen auskennt. Das ist das Beste.«
    Â»Gut zu hören.« Angelo wirkte nervös. »Ich bin auch etwas durcheinander.«
    Â»Was ist los?«
    Â»Ich habe etwas gehört, was ich wohl nicht hören sollte.«
    Â»Mach es nicht so spannend.«
    Â»Rebecca hat telefoniert.«
    Â»Das ist nicht ungewöhnlich.«
    Er erzählte Anna von dem Telefongespräch. »Sie sagte wörtlich: Er nimmt das Bild tatsächlich mit nach Hause . Das war kurz vor dem Tod deines Onkels.«
    Â»Und du hast das nicht der Polizei gesagt?«, fragte sie.
    Â»Ich wollte Rebecca nicht vorverurteilen«, antwortete er. »Vielleicht ist ja alles ganz harmlos. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie etwas mit dem Diebstahl zu tun hat.«
    Â»Eine Lüge ist eine Lüge«, meinte Anna hart. »Und das wird der Hauptkommissar auch so sehen. Ich werde ihm von der Sache erzählen.«
    Â»Muss das wirklich sein?«
    Â»Ja. Mein Onkel ist einsam gestorben, hatte in den letzten Sekunden seines Lebens vermutlich schreckliche Angst! Dieser Gedanke macht mich fertig. Und wenn deine Freundin Rebecca damit etwas

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