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Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Jedenfalls nicht nackt.“
    Um ein Haar hätte er sich an seinem Wein verschluckt. „Was?“
    „Nackt fandest du mich nicht niedlich.“
    Er stellte das Glas ab und starrte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. „Ich habe dich doch noch nie nackt gesehen.“
    Jetzt war sie an der Reihe, schockiert zu sein. „Natürlich hast du das. An meinem achtzehnten Geburtstag. Du warst im Armeeurlaub zu Hause, und ich hatte mich in deinem Zimmer versteckt.“ Sie verzog das Gesicht. „Ich wollte mein erstes Mal mit dir erleben, aber du warst nicht daran interessiert. Jedenfalls nehme ich an, dass das der Grund dafür war, dass du dich übergeben hast.“
    „Moment mal.“ Er rutschte zu ihr herüber. „Wovon redest du?“
    War es wirklich möglich, dass er sich nicht daran erinnerte? Nein. War es nicht.
    Entschlossen, sich nicht für etwas zu schämen, das schon zehn Jahre zurücklag, erwiderte sie seinen fragenden Blick.
    „Erinnerst du dich an deinen Urlaub?“
    „Sicher. Ich habe jeden Abend mit meinen Freunden gefeiert. Und ein paarmal sind die Dinge total außer Kontrolle geraten und ich hatte einen Filmriss. So viel zum Thema ‚dummer Junge‘. Aber ich hätte mich bestimmt daran erinnert, wenn ich dich nackt gesehen hätte.“
    „Anscheinend nicht.“
    Er hatte gefeiert? War das vielleicht eine Erklärung? Natürlich. Das machte Sinn. Aber damals war ihr Herz entzweigebrochen.
    „Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll“, gestand sie.
    „Erzähl mir doch einfach, was passiert ist, damit ich dir bei der Entscheidung helfen kann.“
    Er saß so dicht neben ihr, dass sie seine Körperwärme spürte. Wenn sie sich auch nur ein bisschen bewegen würde, würden sie sich berühren. Die Vorstellung schickte tausend Schmetterlinge durch ihren Bauch, und ihr Herz geriet leicht aus dem Takt.
    Sie stellte das Weinglas auf den Tisch. „Wie gesagt: Es war mein achtzehnter Geburtstag. Am Abend war ich mit meinem Vater essen, und als wir zurück waren und er im Bett lag, habe ich mich zu deinem Haus geschlichen. Deine Mom hat schon geschlafen, und ich bin auf Zehenspitzen reingegangen und habe auf dich gewartet.“
    Sie dachte an den Abend, der schon so lange zurücklag. Wie aufgeregt sie gewesen war und welche Angst sie gehabt hatte. Damals hatte sie gedacht, die Nacht würde alles verändern. Das hatte sie dann ja auch, wenn auch nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    „Du hast mich immer damit aufgezogen, dass du ins Gefängniskommen würdest, wenn du dich mit mir einlassen würdest“, sagte sie.
    Er nahm eine Haarsträhne von ihr in die Hand. „Aber nur, damit ich es nicht vergesse.“
    „Wirklich?“ Am liebsten hätte sie von einem Ohr zum anderen gegrinst. „Es ist mir egal, ob du lügst. Es ist einfach schön zu hören.“
    „Und es ist die Wahrheit. Du hast also in meinem Zimmer auf mich gewartet – was ich noch immer nicht glauben kann. Und dann?“
    Innerlich fuhr sie zusammen. „Passierte etwas, das wie ein Albtraum für mich war. Du bist reingekommen, hast das Licht angemacht, und ich habe mein Kleid fallen gelassen. Ich hatte nichts drunter. Du hast mich ein Mal angesehen, bist ins Badezimmer gerannt und hast dich übergeben.“
    Er starrte sie ungläubig an. „Auf keinen Fall.“
    „Glaubst du etwa, ich denke mir so was Peinliches aus? Du warst der erste Junge, der mich nackt gesehen hat. Seitdem bin ich emotional schwer gezeichnet.“
    Sie wusste, dass er ihr nicht glauben wollte.
    „Daran hätte ich mich erinnert“, sagte er.
    „Anscheinend nicht. Und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was du von mir und jener Nacht hältst. Ich kann nicht fassen, dass du dich gar nicht daran erinnerst.“
    Er nahm ihre Hände. Seine Hände waren groß, und er hatte lange, dicke Finger. Bedeutete das nicht irgendetwas?
    „Es tut mir leid“, sagte er und sah ihr in die Augen. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie leid. Und wenn ich mal kurz für den Zweiundzwanzigjährigen sprechen darf, der ich damals war: Ich bin voll enttäuscht, dass ich die Gelegenheit verpasst habe, die wundervolle, nackte Jill zu verwöhnen.“
    Sie lächelte. „Ich war fest entschlossen, mit dir zu schlafen.“
    „Ich hätte nicht Nein gesagt. Trotz meines schlechten Gewissens deinem Vater gegenüber.“
    „Da kann ich dich beruhigen: Er wollte es nie mit dir tun.“
    Mac grinste. „Danke. Das meinte ich nicht.“
    „Ich weiß. Er war für dich da, und du hättest es ihm nicht dadurch vergelten wollen,

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