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Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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mir zu langweilig“, verkündete Bev.
    Sie hielt Jill den kleinen Finger hin. Als sie ihre Finger ineinander verhakt hatten, schloss Jill die Augen und sagte: „Beim Schein der Sonne gebe ich mein Wort darauf.“
    „Beim Schein des Mondes schwöre ich es“, sagte Bev in tiefer, ernster Stimme.
    „Für immer“, wiederholten sie gemeinsam, als sie dreimal die Hände gegeneinanderstießen und dann die Handflächen zusammenklatschten.
    Emily sah beeindruckt aus. „Kannst du mir das beibringen?“,fragte sie Bev.
    „Klar. Nichts leichter als das. Aber zuerst essen wir.“
    Jill reichte Emily den Teller, den sie vorbereitet hatte und dessen Farbzusammenstellung Emily eigentlich ausflippen lassen müsste: Das Sandwichbrot – weiß. Die Paprikachips – orange. Der Obstsalat – bunt. Der Krautsalat – hell und dunkelgrün. Die Plätzchen mit dem roten Zuckerguss mussten noch ein wenig auf ihren großen Auftritt warten.
    Emily saß in ihrem roten Outfit da, spießte eine Weintraube auf und aß sie. Am liebsten hätte Jill auf der Decke einen Freudentanz vollführt. Allerdings legte sie sogleich einen Eid ab, Mac nicht zu verraten, dass seine Tochter nicht nur eine Farbe pro Tag aß, was ihr ein ziemlich schlechtes Gewissen machte.
    Aber mit diesem Gefühl werde ich mich später auseinandersetzen, dachte sie.
    „Guten Nachmittag, Ladys.“
    Jill drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, und musste ihre Augen vor der Sonne abschirmen. Als sie alles deutlich sehen konnte, wusste sie nicht, ob sie lachen oder versuchen sollte, sich unter zwei Tonnen Sand zu begraben.
    Rudy Casaccio stand neben ihrer Decke und sah in seinen Shorts und dem Poloshirt gleichermaßen sportlich wie verkleidet aus – was man von Mr Smith nicht sagen konnte. Der stand etwa einen Meter entfernt und wirkte in seinem dunklen, unbequemen Anzug irgendwie deplatziert.
    „Rudy“, sagte Jill, während sie aufstand. „Was machen Sie denn hier? Ich hätte nicht gedacht, dass so was Ihr Ding ist.“ Bei diesen Worten machte sie eine ausladende Handbewegung zu dem überfüllten Strand.
    Rudy grinste. „Ich nehme nur den Lokalkolorit unter die Lupe.“ Sein Blick wanderte zu Bev. „Und bisher gefällt mir, was ich sehe.“
    Jill fiel die Kinnlade herunter. Baggerte ihr Mandant gerade ihre Tante an? Und wurde ihre Tante gerade rot?
    Sie war so verblüfft, dass ihr die Worte fehlten. Bev war schon immer hübsch gewesen mit ihren herrlichen langen roten Haaren, der makellosen Haut und ihrem kleinen, aber kurvigen Körperbau. Und Rudy sah auch nicht schlecht aus. Er war Mitte fünfzig und damit nur wenige Jahre älter als Bev. Eigentlich hätte nichts an der Situation sie schockieren müssen. Aber trotzdem … wow.
    Sie räusperte sich. „Wir essen gerade. Möchten Sie uns Gesellschaft leisten?“
    „Wenn Sie nichts dagegen haben. Wir haben erst spät gefrühstückt und noch keinen großen Hunger, aber das sieht alles so köstlich aus.“ Er setzte sich neben Bev und lächelte.
    Jill sah verstohlen zu Mr Smith, doch der große Mann blieb einfach in einiger Entfernung stehen. Sie setzte sich auf die Knie.
    „Soll ich für Mr Smith vielleicht einen Stuhl besorgen?“, bot sie an.
    Rudy lachte leise. „Er kommt schon zurecht.“
    „Sieht aber unbequem aus.“
    Rudys dunkle Augen blitzten heiter. „Dann ist es ja gut.“
    Da Jill das Verhältnis von Rudy zu seinem Angestellten nicht näher erläutert bekommen wollte, ging sie nicht auf seinen Kommentar ein. Stattdessen bot sie ihm eine Diätlimonade an und nahm sich ihren Teller. Emily rückte näher an sie heran.
    „Wer ist der Mann?“, fragte sie in einem lauten Flüsterton.
    Rudy lächelte sie an. „Ich bin ein Freund von Jill. Mein Name ist Rudy. Und wie heißt du?“
    „Emily Kendrick.“
    Rudy zog die Augenbrauen hoch, als er begriff, wer da vor ihm saß. „Schön, dich kennenzulernen, Emily. Genießt du deine Ferien?“
    „H-hm.“ Sie biss von ihrem Sandwich ab.
    Bev räusperte sich. „Wie lange sind Sie schon in der Stadt, Rudy?“, fragte sie.
    „Seit zwei Tagen. Bis zu der unglücklichen Veränderung der Umstände war Jill meine Anwältin. Als ich erfuhr, dass sie hierhergezogenist, wollte ich nachsehen, wie es ihr geht.“
    Bev klimperte mit den Wimpern. „Das war aber sehr fürsorglich von Ihnen. Wo leben Sie denn sonst?“
    „In Vegas.“
    „Eine aufregende Stadt.“
    „Schon, aber Los Lobos hat auch seinen Charme.“ Rudy schaute zu Jill. „Wer ist

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