Schokolade für dich (German Edition)

junge Frau und öffnete eine kleine schwarze Samtschachtel, in der ein Diamantring lag.
    Die Frau riss die Augen auf und nickte sprachlos, während alle anderen Gäste applaudierten.
    „Das ist ja süß“, schwärmte Bailey. „Sind es Einheimische? Ich kenne sie gar nicht.“
    „Ich glaube, nicht“, sagte Samantha.
    „Dann finde ich es mal heraus“, verkündete Bailey.
    „Bailey Sterling, die Detektivin“, meinte Samantha. Als ihre Schwester davonwirbelte, schüttelte sie den Kopf.
    „Na ja, er hat ihr in aller Öffentlichkeit einen Antrag gemacht“, stellte Cecily fest. „Wahrscheinlich brennen die beiden darauf, ihre Freude mit jemandem zu teilen.“
    Und tatsächlich. Bailey hatte sich kaum vorgestellt, als die drei sich auch schon angeregt unterhielten. Kurz darauf kehrte Bailey ganz aufgeregt an den Tisch zurück.
    „Sie kommen aus Seattle“, berichtete sie. „Sie sind extra für das Festival hergekommen. Wie cool ist das denn? Und wisst ihr, was das Beste ist?“
    „Sie wollen, dass du eine der Brautjungfern wirst“, riet Samantha.
    Bailey sah sie stirnrunzelnd an. „Sehr witzig.“
    „Was denn?“, fragte Cecily neugierig.
    „Sie hat die verlorene Braut gesehen. Sie haben eine der geführten Touren mitgemacht, und sie hat die Braut tatsächlich gesehen.“
    „Das ist doch nur eine Legende“, meinte Samantha abschätzig.
    „Aber sie hat die Braut gesehen, und jetzt ist sie verlobt“, beharrte Bailey, als wäre damit alles geklärt.
    „Das ist doch noch nur eine Geschichte, um Touristen anzulocken“, erklärte Samantha erneut. Wenn es funktionierte, würde der perfekte Mann ihr heute Abend einen Antrag machen, vorzugsweise einer mit massenhaft Geld.
    Bailey seufzte. „Sammy, manchmal bist du eine echte Spielverderberin.“
    Zum Glück wurde in diesem Moment das Dessert gebracht, und so war Bailey vom Thema „Verlorene Braut“ abgelenkt.
    Aber in Samanthas Kopf hatte sich das Bild von einem gesichtslosen Mann festgesetzt (der aussah wie ein Tackling Dummy im Anzug – Blake Preston, grrr!). Er schob ihr einen dicken Diamanten auf ihren Finger. Manche Sachen sind besser als Schokolade.
    Nein! Verschwinde aus meinem Kopf.
    Aber lass die Schokolade da!

23. KAPITEL
    Das Beste an der Liebe ist das Rätselhafte und das Überraschende daran.
    Muriel Sterling, Erkenne, wer du bist: Eine Frau geht ihren Weg
    C ecily hatte gesehen, wie ihre Mutter zusammen mit Kevin und Heinrich den großen Abend vorbereitet hatte, und die Kreativität ihrer Mutter hatte sie beeindruckt. Doch als sie jetzt das fertige Produkt sah, als sie und ihre Schwestern in die Festival Hall kamen, blieb ihr fast die Sprache weg. Der Ort war von einer leeren Halle in einen Ballsaal verwandelt worden, der einer Königin würdig gewesen wäre. Die Decke war mit weißen und goldenen Stoffbahnen abgehängt, die dem Ganzen eine sehr elegante Note verliehen. Auf den Tischen, die an der Seite des Saals aufgestellt worden waren, sorgten magentafarbene Kerzen für romantisches Licht und beleuchteten die Kugelvasen, die üppig mit weißen Rosen gefüllt waren. Die Stühle an den Tischen waren mit seidenen Weinranken verziert worden, und Kerzen und Ranken schmückten auch die Tische, auf denen die Getränke standen. In den Ecken des Saals hatte man große Bodenvasen voll grüner Zweige und weißer Blumen platziert. Die Bühne war mit weiteren weißen und goldenen Stoffbahnen, Bodenvasen und Blumen verkleidet und abgehängt worden, sodass der DJ verborgen blieb. Seine Musik hatte schon einige Gäste auf die Tanzfläche gelockt, und die wiegten sich jetzt im Takt zur Musik, die aus allen Richtungen zu kommen schien – Nat King Cole und seine Tochter Natalie, die ihr Unforgettable zum Besten gaben.
    So wie auch diese Nacht für ihre Schwester unvergesslich werden würde, hoffte Cecily. Samantha hatte gerade eine schwarzgoldene Faschingsmaske aufgesetzt, die Cecily für sie in Los Angeles gefunden hatte und mit der ihre grünen Augen noch rätselhafter wirkten. Und sie strahlte über das ganze Gesicht.
    Samantha hatte wirklich hart gearbeitet, damit dieses WochenendeWirklichkeit werden konnte, und sie verdiente es, diesen Augenblick des Erfolgs auszukosten. Aber Cecily wurde das ungute Gefühl nicht los, dass das Festival sie nicht retten konnte. Natürlich würde sie das ihrer Schwester gegenüber nicht erwähnen. Es war unnötig, sie noch weiter zu deprimieren. Sie hatte keine Fingernägel mehr, die sie abkauen konnte.
    Bailey setzte