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Schokolade für dich (German Edition)

Schokolade für dich (German Edition)

Titel: Schokolade für dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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Flucht.
    Erst als sie zu Hause ankam, fiel ihr ein, dass sie ihren Schwestern gar nicht Bescheid gesagt hatte, dass sie verschwinden wollte. Irgendwann würden sie merken, dass sie nicht mehr da war, und sich auf die Suche nach ihr machen. Also rief sie auf Cecilys Handy an und hinterließ eine Nachricht, dass es ihr nicht gut ging. Anschließend zog sie ihr Ballkleid aus und einen Pyjama an und ging schnurstracks ins Bett, wo Nibs es sich sofort mit ihr gemütlich machte.
    „Was soll ich nur machen?“, fragte sie, während sie ihm das Kinn kraulte.
    Leider hatte auch Nibs keine Lösung parat.
    In dieser Nacht schlief sie nur wenig. Die meiste Zeit über lag sie wach und dachte an all die Menschen, die auf ihrer Gehaltsliste standen, all die Familien, die ihr Vertrauen in Sweet Dreamssetzten. Hatte Blake wirklich ernst gemeint, was er gesagt hatte? Wenn er nicht ihr Feind war, konnte er dann nicht ihr Verbündeter sein? Bei diesem Gedanken fiel ihr wieder ihre anfängliche Hoffnung ein. Wenn sie der Bank eine große Summe des Kredits zurückzahlte, würde er doch bestimmt einen Weg finden, die Laufzeit des Kredits zu verlängern, oder?
    Es war eine schwache Hoffnung, aber es war die einzige, die ihr noch blieb. Die einzige Lösung, auf die ihr müdes Hirn noch kam. Als Samantha aus ihrem unruhigen Schlaf erwachte, ging gerade die Sonne in einem Farbenmeer von Orange- und Goldtönen auf. Ein neuer Tag.
    Sie machte sich eine Schüssel mit Müsli, ging unter die Dusche und fühlte sich besser. So viel besser, dass sie sich zum Laufen im Riverfront Park aufmachte. Es war ein klarer, frischer Morgen, ein fast perfekter Tag. Auf dem Weg nach Hause hörte sie drüben in Gerhardt’s Gasthaus Gerhardt Geissel in sein Alphorn blasen. Das war sein normales Wochenendritual. Etwas später würden dann die Kirchenglocken zu läuten beginnen und die Einwohner zum Gebet einladen. Wenn die Glocken läuteten, würde sie selbst schon am Sweet-Dreams-Stand stehen und wie verrückt beten, dass sie ein Vermögen mit ihrer Schokolade verdiente.
    Ihr Handy klingelte um neun Uhr. Cecily. „Ich wollte nur mal hören, wie es dir geht. Fühlst du dich immer noch nicht wohl?“
    „Mir geht es wieder gut.“ Und außerdem war sie wild entschlossen, die Probleme zu meistern. Was hatte sie denn auch sonst für eine Alternative? Aufgeben kam nicht infrage.
    „Bist du sicher? Sonst können Mom, Bailey und ich uns auch allein um den Stand kümmern, wenn es dir nicht so gut geht.“
    „Danke, aber ich bin nachher da“, sagte Samantha. „Wie war der Ball gestern Abend noch?“
    „Ein rauschender Erfolg.“
    „Ich hoffe, Bailey hat sich nicht mit Brandon Wallace davongestohlen.“ Sie hätte bleiben und ein Auge auf ihre Schwester halten sollen.
    „Sie hat sich mit niemandem davongestohlen. Außerdem warenauf der Tanzfläche viel zu viele Männer hinter ihr her, als dass Brandon eine Chance gehabt hätte, ihr zu nahe zu kommen.“
    „Das ist auch gut so“, erklärte Samantha. „Und wie war es bei dir? Mit wie vielen Männern hast du getanzt?“
    „Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen.“
    „Und? War irgendjemand Spezielles dabei?“ Samantha hatte gesehen, wie Luke Goodman ihre Schwester angesehen hatte. Cecily wäre ein Dummkopf, wenn sie ihm einen Korb gab. Allerdings war Cecily nicht gerade die Hellste, wenn es um ihr eigenes Liebesleben ging. Warum übersahen Frauen nur immer das Gute, das direkt vor ihrer Nase lag?
    „Nein“, erwiderte Cecily locker. Um danach, noch ehe Samantha weiterbohren konnte, fortzufahren: „Also, Mom sagt, sie will sich mit dir um zehn am Stand treffen. Bailey und ich kommen dann um eins, um euch abzulösen.“ Ende der Diskussion.
    „Okay“, erwiderte Samantha. Sie hatte den Wink verstanden. Sie wusste sowieso nicht, warum sie im Privatleben ihrer Schwester herumstocherte. Schließlich hatte sie mit ihrem eigenen genug zu tun.
    Nachdem sie noch eine Tasse Kaffee getrunken hatte, machte sie sich auf den Weg. Auf der Hauptstraße tummelten sich schon eine Menge Leute. Viele von ihnen trugen verrückte Zylinder und anderen kreativen Kopfschmuck aus dem Mad-Hatter-Hutladen. Sie ging an jungen Familien vorbei, an Gruppen von Freundinnen, die offensichtlich ein Frauenwochenende genossen, und an Paaren, die Hand in Hand durch die Straßen schlenderten. Auch auf der Eisbahn war schon viel los. Viele Kinder und Teenager umkreisten in halsbrecherischem Tempo die älteren Eisläufer, die eher gemächlich ihre

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