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Schon wieder Greta!

Schon wieder Greta!

Titel: Schon wieder Greta! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marya Stones
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ich zeig dir schon mal ein bisschen davon. Wir können uns dann später frisch machen. Okay?«
    Mike deutete dem Fahrer, am nächsten Steg anzuhalten, bat ihn aber, das Gepäck mitzunehmen. Greta ging davon aus, dass der Fahrer alles zum Hotel bringen würde.
    Anschließend schlenderten Mike und Greta Hand in Hand durch die Gassen von Venedig. Sie ließen sich von der Stadt treiben. Nur hin und wieder hielten sie kurz an: ein Stopp in einem typischen Kaffeehaus, mit den köstlichen kleinen Gebäckstückchen und eine Mini-Shoppingtour durch die Boutiquen. Dann ging es wieder über eine der unzähligen Brücken weiter zur nächsten Kirche. Überall wusste Mike eine kleine Geschichte zu erzählen. Es war so wunderbar, Greta hätte es sich nicht träumen lassen. Die Stunden vergingen wie im Flug. Mike kannte sich wirklich gut aus und Greta wurde schnell klar, dass er hier schon oft gewesen war. Ortskundig und straßensicher führte er sie durch schmale und noch schmalere Gässchen. Sie selbst hatte die Orientierung inzwischen komplett verloren.
    »Gleich sind wir da«, sagte Mike schließlich. »Der Blick von oben wird dir bestimmt gefallen.«
    »Warum der Blick von oben ? Sind wir jetzt am Hotel? Haben wir ein Hotelzimmer mit Ausblick?«
    Greta war überrascht. Wie konnte er jetzt schon wissen, was für ein Zimmer sie bekommen würden? Er war doch auch erst eben angekommen.
    Oder?
    Sie hielten vor einem alten Herrenhaus. Eines dieser herrschaftlichen Patrizierhäuser, ein kleines Palazzo.
    »Das ist ja gar kein Hotel«, platzte Greta heraus.
    »Ja, das stimmt, es ist kein Hotel. Aber es gibt hier ein wunderbares appartemento - mit Terrasse auf dem Dach. Wir sind mal wieder zu Gast bei Sigi. Er ist nicht da, hat mir aber die Wohnungsschlüssel überlassen. Komm rein, jetzt gehört das appartemento uns.«
    »Ah ... der Sigi .« Greta wusste nicht was sie sagen sollte.
    »Ich hab’s mal wieder voll gecheckt. Klar, dein Immobilienfreund aus Salzburg. Hm, bin wohl immer noch nicht ganz auf deine Überraschungen vorbereitet.«
    Greta wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Mike hielt alle Fäden in der Hand. Sollte sie sich dem einfach hingeben? Sie hatte das Gefühl, kurz davor zu stehen, die Kontrolle komplett zu verlieren. Mike war derjenige, der alles regelte. Er bestimmte fortan - und das, ohne sie in seine Entscheidungen einzubeziehen. Es war ja einerseits schön, sie wollte sich nicht beschweren. Dennoch blieb ein kleiner Beigeschmack.
    Wie erwartet war das Appartement ein absolut wundervolles Stück Wohnung. Hinter der Eingangstür führte der Weg in einen Innenhof. Dort stand ein Brunnen und man konnte sehen, dass das Haus wie ein Viereck um den Hof herum errichtet worden war. Mit einem Aufzug ging es ganz nach oben. Die Wohnung selbst war so, wie Greta sie in Salzburg gesehen hatte: wieder komplett mit hellem Marmor ausgelegt, der sich vom Eingangsbereich hin in das großzügige Wohnzimmer und die offen gestaltete Küche zog. Die rückwärtige Seite des Wohnzimmers bestand aus einer breiten Fensterfront, darin eine Flügeltür hin zur angekündigten Terrasse. Und der Blick von dort war tatsächlich atemberaubend. Was sonst! Der Canale Grande, die Rialtobrücke, die Häuserfassade gegenüber. Greta wusste nicht, wohin sie zuerst blicken sollte. Die Terrasse war so groß und weitläufig, dass nicht nur eine Sitzgarnitur dort Platz fand, sondern ein halber botanischer Garten gleich mit dazu:  Zitronen- und Mandarinenbäumchen, eine ganze Oleanderbaumparade – einfach traumhaft. Als sie wieder ins Wohnzimmer zurückkamen, entdeckte Greta, dass die Wohnung mindestens zweistöckig war, da eine Wendeltreppe nach oben führte. Dort, im zweiten Stock, lagen vier Gästezimmer mit den  jeweils dazugehörigen Bädern. Der Luxus der Einrichtung und die Großzügigkeit der Räume waren einfach überwältigend. Überall frische Lilien, wertvolle Wandbemalungen, indirektes Licht. Greta kannte die Wohnung von Mikes Freund Sigi in Salzburg und war schon dort tief beeindruckt gewesen. Aber dieses apppartemento in Venedig schlug alles, was Greta sich vorstellen konnte. Es war wunderschön. Geschmackvoll und sehr elegant. So eine Wohnung bestaunte man sonst nur in einer Hochglanz-Architekturzeitschrift oder einer Dokusoap mit dem Titel »Wie die Reichen wohnen«.
    Da kann ich mich doch jetzt nicht beschweren, dass er mich nicht gefragt hat, oder? So doof kann ich doch nicht sein.
    »Was meinst du, wollen wir hier bleiben?«,

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