School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)
unverzüglich eine Delle bildete. Angespannt warteten wir, ob sie geöffnet werden würde. Als Jason aufmachte und uns freudestrahlend ansah, fiel mir ein Stein vom Herzen.
»Wird aber auch Zeit«, begrüßte er uns grinsend.
KAPITEL 17
Mona fiel mir kreischend um den Hals.
»Mach so etwas nicht noch einmal, hörst du? Ich dachte, ich sehe dich niemals wieder!«
Auch unsere anderen Freunde schienen sichtlich erleichtert, dass wir am Leben waren.
»Na, dann lasst uns diese bescheuerte Welt schnellstmöglich wieder verlassen«, schlug Tim vor.
Alle nickten. Wir traten näher an den Ausgang, und die Tür öffnete sich. Erleichtertes Aufseufzen war zu hören, als wir uns kurz darauf im Flur des Hauses der Angst wiederfanden.
»Ich bin echt froh, wenn dieser ganze Spuk endlich vorbei ist«, erklärte Benjamin und erntete ein zustimmendes Nicken von Wilson.
»Geht mir auch so. Ich mache drei Kreuze, sobald ich wieder in meinem Bett in der Schule liege«, meinte Sean.
Ich drehte mich zu Naomi, die breit grinsend in ein Gespräch mit Sean vertieft war, und mein Herz wurde schwer. Sie hatte nicht so viel Glück gehabt wie David und ich.
Naomi hatte mir zwar erzählt, dass es für ihren Werwolfbiss keine Heilung gab und sie zwangsläufig sterben würde, aber ich wollte nichts unversucht lassen und schlenderte unauffällig zu Sarah.
Die Heilerin saß mit dem Rücken zur Wand und nippte hin und wieder an ihrer Wasserflasche. Ich setzte mich neben sie.
»Hi«, begrüßte ich sie lächelnd.
»Oh, du bist es. Schön, dass ihr wohlauf zurück seid«, entgegnete sie.
»Ich habe eine Bitte an dich.«
»Klar, wie kann ich dir helfen?«
Ich kratze mich am Kinn und sucht nach der passenden Formulierung für mein Anliegen.
»Heiler können doch auch eine Art Bestandsaufnahme vom Gesundheitszustand einer Person machen, sobald sie diese berühren, oder?«
»Stimmt, wenn ich jemanden anfasse und mich fest auf die besagte Person konzentriere, kann ich sozusagen ihren Körper nach Verletzungen, Krankheiten und Gebrechen absuchen. Wieso fragst du? Geht es dir nicht gut?«
Ich winkte ab.
»Mit mir ist alles in Ordnung. Es geht um Naomi«, erklärte ich.
Dann erzählte ich Sarah, was geschehen war, bat sie jedoch, es für sich zu behalten. Sarah schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund und sah mich mit großen Augen an.
»Aber das ist ja schrecklich«, flüsterte sie und warf einen verstohlenen Blick hinüber zu Naomi.
»Könntest du so eine lebensgefährliche Verletzung erkennen, wenn du sie berührst? Wüsstest du dann, dass Naomi von einem Werwolf gebissen wurde und dass sie sterben wird?«
Sarah nickte.
»Natürlich«, antwortete sie.
Ich holte tief Luft.
»Könntest du mir den Gefallen tun und Naomi unauffällig berühren und nachsehen, ob sie wirklich bald sterben muss? Du müsstest es allerdings so machen, dass Naomi nicht bemerkt, dass du in ihrem Körper herumspionierst.«
»Weshalb? Sie weiß doch, dass sie gebissen wurde«, entgegnete Sarah und sah mich verständnislos an.
»Ja sicher, aber sie wird sich nicht freiwillig von dir untersuchen lassen, weil sie sich ihrem Schicksal bereits ergeben hat. Du weißt doch, wie dickköpfig sie sein kann. Ich will einfach nur Gewissheit haben, deshalb bitte ich dich darum«, erklärte ich.
Auf Sarahs Züge legte sich ein sanftes Lächeln.
»Das kann ich gut verstehen, und ich werde dir gerne helfen. Wann soll ich es tun?«
»Jetzt gleich?«
Die Heilerin nickte und fuhr sich mit der Hand durch ihr langes schwarzes Haar, bevor sie aufstand.
»Du wartest am besten hier. Ich beeile mich.« Sarah tänzelte hinüber zu Naomi.
Ich beobachtete, wie sie ihr um den Hals fiel. Anschließend griff sie Naomis Hand und redete wild auf die sichtlich verwirrte junge Vampirin ein, die ab und zu nickte und sich sogar ein Lächeln abringen konnte.
Kurz darauf kam Sarah wieder zurück und setzte sich neben mich. Mit einer tiefen Falte auf der Stirn lehnte sie sich gegen die Wand.
»Was ist los?«, erkundigte ich mich alarmiert.
Sarah wandte sich zu mir.
»Ich konnte rein gar nichts finden. Wurde sie wirklich von einem Werwolf gebissen?«
Ich nickte eifrig.
»Ich habe es mit eigenen Augen gesehen«, sagte ich.
»Komisch, ich habe extra zweimal nachgesehen, aber da war nichts, bis auf ...«
»Bis auf was?«, fragte ich aufgeregt.
Sarah knetete sich unsicher die Hände, bevor sie mich ansah.
»Na ja, ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich bin mir relativ
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