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Schooldays (Beachrats: Teil 5)

Schooldays (Beachrats: Teil 5)

Titel: Schooldays (Beachrats: Teil 5) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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fragte David.
    Er sagte es so einfühlsam und freundlich, dass Denis einfach wissen musste, dass David ihm nur helfen wollte.
    »Ja, bedauerlicherweise«, gab Denis zu. »Die Schule, auf die ich gegangen bin, war ein Sammelbecken für Proleten und Wilde, die sich über mich lustig gemacht und mich beschimpft haben. Sie haben mich auch herumgeschubst, mir meine Bücher weggenommen und solche Sachen.«
    »Haben sie dich als Schwuchtel beschimpft?«, fragte Brian, genauso einfühlsam.
    Denis senkte den Kopf und sah uns nicht an.
    »Bitte nennt mich nicht so.«
    Ich berührte seinen Arm.
    »Du bist hier unter Brüdern, Denis«, sagte ich und gab mir Mühe, genauso freundlich und einfühlsam zu sein. »Wir verletzen uns nicht gegenseitig. Zumindest nicht absichtlich.«
    »Hast du Angst davor, dich dort umzuziehen?«, fragte David.
    »Das gehört auch dazu«, gab Denis zu.
    »Wir sind hier ziemlich offen, was Nacktheit angeht, Den«, sagte ich. »Wir sind hier alle Kerle und so. Aber du musst hier nicht nackt schwimmen, wenn du nicht möchtest. Wir hatten im Sommer ein paar Wochen lang einen Jungen hier, der ziemlich schüchtern war, weil sein Penis so klein war. Er hat sich aber daran gewöhnt, hier nackt zu sein. Oder, Jungs?«
    David und Brian nickten zustimmend.
    »Das kann ich definitiv nachvollziehen«, sagte Denis. »Hat jemals jemand ... ähm ... ihr wisst schon.«
    »Einen Ständer bekommen?«, fragte ich.
    Er nickte.
    »Das passiert die ganze Zeit«, sagte David. »Wir ignorieren das einfach.«
    »Ja, aber ich bin ... anders.«
    »Schwul?«, fragte ich.
    Er senkte erneut den Kopf und seine Unterlippe begann zu zittern, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen.
    »Ist es so offensichtlich?«, fragte er leise.
    »Sag du es mir. Wie viele schwule Kerle hast du in den letzten 24 Stunden getroffen?«, fragte ich.
    »Keine, soweit ich weiß.«
    »Das ist nicht ganz richtig, Denis. Du hast ein Haus voll getroffen. Wir alle hier sind schwul.«
    Denis hob den Kopf und sah uns geschockt an.
    »Sie haben es dir nicht gesagt?«, fragte David ungläubig.
    »Wir wussten über dich Bescheid, weil Kevin und Rick es uns gesagt haben«, sagte ich. »Außerdem kriegen wir meistens die Schwuchteln.«
    »Niemand hat irgendetwas darüber gesagt.«
    »David und ich sind ein Paar und seit etwa 20 Monaten zusammen«, sagte ich.
    »Justin und ich sind auch ein Paar und wir haben im November unseren ersten Jahrestag«, fügte Brian hinzu.
    »Kevin und Rick sind miteinander verheiratet und seit vier Jahren ein Paar«, ergänzte David. »Alex und Cody gehen seit kurzem miteinander aus. Jeff und Tyler sind seit ein paar Monaten ein Paar und sie wollen zusammenziehen. Ich schätze, du wirst dann vermutlich Jeffs Zimmer bekommen.«
    »Fühlst du dich jetzt ein bisschen besser?«, fragte ich ihn. »Wir sind auf deiner Seite, Bubba. Das sagen wir übrigens zueinander: Bubba. Das bedeutet Bruder.«
    »Als ihr sagtet, dass ihr Paare seid, meintet ihr -«
    »Ja, wir haben Sex«, unterbrach ich ihn. »Ich schätze, sie haben dann auch nichts über die Hausregeln gesagt, was Sex betrifft, oder?«
    Denis schüttelte den Kopf.
    »Was immer du in deinem Zimmer machst, geht niemanden etwas an. Wir reden auch in der Öffentlichkeit nicht darüber, was wir in unseren Zimmern machen. Damit ist gemeint, dass wir nicht darüber reden, wenn Kevin, Rick oder andere Erwachsene dabei sind. Außerdem: kein Sex in der Öffentlichkeit. Also nicht hier unten oder ihm Pool oder so. Nicht einmal küssen, außer natürlich ein schneller Hallo-Kuss oder so etwas. Aber keine Lass-uns-rummachen-Küsse. Und was auch immer du machst, beide Beteiligten müssen damit einverstanden sein.«
    »Ich glaube nicht, dass das für mich ein Thema sein wird.«
    »Jetzt vielleicht nicht, aber du wirst eine lange Zeit hier sein«, sagte ich. »Du wirst vielleicht jemanden kennenlernen.«
    »Werdet ihr von den anderen Kids in der Schule gemobbt?«
    »Nein, wirklich nicht. Und dich wird auch niemand schikanieren. Jeder weiß, dass wir schwul sind. Du wirst drei Brüder an dieser Schule bei dir haben. Wir decken dir jetzt den Rücken.«
    »Das klingt noch besser als ich erwartet hatte. Und ich dachte bereits, dass es wundervoll werden würde.«
    »Aber du musst dich auch in die Familie einfügen, okay? Das heißt, dass du deinen Teil dazu betragen musst, sowohl was die Aufgaben angeht als auch die Familienzeit. Du kannst nicht alleine in deinem Zimmer hocken und lesen, wenn alle

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