Schooldays (Beachrats: Teil 5)
genug Klamotten«, sagte Brian.
»Unsinn, Bri«, antwortete ich. »Du hast seit Anfang März keine lange Hose mehr angehabt, also hast du keinen blassen Schimmer, ob sie dir überhaupt noch passen. Du bist gewachsen, Kumpel.«
»Das ist nicht wahr. Zur Beerdigung von Ricks Grandpa hatte ich lange Hosen an.«
»Ja, das stimmt. Die waren aber ziemlich Hochwasser.«
Er lachte.
»Dir fällt aber auch alles auf, oder?«
»Natürlich«, sagte ich und grinste. »Ach ja, wie ist es mit Schuhen? Hast du ordentliche Schuhe, die auch passen?«
»Ich könnte ein paar Schuhe gebrauchen«, gab Brian schließlich zu.
»Siehst du?«
»Ich will nicht mein ganzes Geld für Klamotten ausgeben, Alex. Mir reicht das, was ich habe.«
»Du wirst nicht dein ganzes Geld für Klamotten ausgeben«, sagte ich. »Ich habe schließlich Plastik.«
»Willst du die Sachen mit der Goodwin-Karte bezahlen?«
»Nein, ich werde deine und Dennys und wahrscheinlich auch Justins Klamotten mit Kevins und Ricks Karte bezahlen. Wir werden nicht total ausflippen, aber du wirst das bekommen, was du brauchst.«
»Ist das ein Befehl?«, fragte Brian.
Wieder funkelte es in seinen Augen.
»Wenn es sein muss, ja«, sagte ich. »Kevin und Rick, wie gut sie auch immer sein mögen, haben keinen Plan davon, wann Kids Klamotten brauchen. Justin ist der lebende Beweis dafür.«
»Ich kann mich noch daran erinnern, dass du mal ein Privatgespräch mit ihnen wegen seinen Klamotten hattest.«
»Richtig, aber seitdem haben sie keinen einzigen Gedanken mehr daran verschwendet. Dieses Mal warten wir nicht auf sie.«
»Bist du so etwas wie der Boss der Kids?«, fragte Denny.
David und Brian lachten so sehr, dass sie fast von ihren Plätzen fielen. Auch Trixie bellte wie verrückt, als wollte sie in das Lachen einstimmen.
»Allerdings«, sagte Brian.
»Ja«, stimmte David zu.
»Ich verstehe nicht, was daran so lustig ist«, sagte Denny.
»Ich auch nicht«, stimmte ich zu. »Was ist mit anderen Schulsachen? Hast du einen Rucksack, in dem du deinen Scheiß herumtragen kannst, Denny?«
»Nein, ich trage meine Bücher einfach so.«
»Jetzt nicht mehr«, sagte ich und schrieb ›Rucksack‹ auf meine Einkaufsliste. »Stifte, Notizblöcke, und solche Sachen dürfen wir auch nicht vergessen.«
»Schreib bitte Karteikarten mit auf«, sagte Brian. »Meine Buchvorstellung muss ich auf solche Dinger schreiben.«
»Okay«, sagte ich und schrieb es auf. »Was noch?«
Sie überlegten einen Moment.
»Mir fällt nichts weiter ein, Baby«, sagte David.
»Mir auch nicht«, stimmte Brian zu.
»Bri, du wirst einen Winkelmesser und einen Zirkel für Geometrie brauchen.«
»Das hatte ich letztes Jahr, Alex.«
»Oh, okay. Wie sieht es mit Taschenrechnern aus? Habt ihr alle einen guten mit den ganzen Funktionen?«
David und Brian nickten, Denny sagte, dass er keinen hatte.
»Ich gebe dir meinen«, sagte ich. »Ich werde ihn sowieso nie wieder benutzen.«
»Nein, kauf ihm seinen eigenen«, sagte David. »Du solltest deinen behalten. Du wirst ihn garantiert nochmal brauchen. Spätestens auf dem College . Wetten?«
»Okay«, stimmte ich zu. »Du wirst auch ein Handy brauchen, oder?«, fragte ich Denny.
»Brauch ich das?«
»Ja, du brauchst eins«, sagte ich. »Jeder hat eins. Die kommen von der Firma und Kevin und Rick bezahlen nicht dafür.«
Ich dachte einen Augenblick lang nach, aber auch mir fiel nichts mehr ein.
»Okay, jetzt haben wir ein paar Listen. Die müssen wir jetzt nur noch abarbeiten. Lasst mich Peanut anrufen.«
Er ging nach dem ersten Klingeln ran, als hätte er auf meinen Anruf gewartet. Ich erzählte ihm, was wir vor haben und fragte ihn, ob er mitkommen wollte. Natürlich sagte er ja.
»Wir sind in 10 Minuten bei dir«, versprach ich ihm.
»Okay, ich warte.«
Dann legten wir auf.
Unterwegs erklärte ich Denny, warum wir Chip Peanut nannten und dass wir nicht wussten, ob er hetero, bi, schwul oder irgendetwas anderes war.
»Was immer er auch ist, er ist ein wirklich netter Kerl«, sagte ich.
»Ihr Jungs seid wirklich unglaublich«, sagte Denny. »Und ihr könnt mich Peanut den zweiten nennen.«
Miss Sally und ich waren im Sommer richtige gute Freunde geworden und sie kannte meine Familie schon seit langer Zeit. Als mein Dad noch klein war, war sie sein Babysitter und bei einem unserer Gespräche erfuhr ich, dass ihr Mann und der ältere Bruder meines Dads, der im Vietnam-Krieg gefallen war, in ihrer Jugend gute Freunde waren. Außerdem
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