Schooldays (Beachrats: Teil 5)
besser fühlte. Ich schwor mir, dass ich in Zukunft besser darauf achten würde, ob einer der Jungs diese Art der Hilfe brauchte. Sie sollten sich darauf verlassen können, dass wir ihnen auch auf diese Weise helfen würden, aber in diesem Fall hatten wir Mist gebaut.
Ich glaube, Rick und ich waren im Grunde gute Eltern, aber wir übersahen Dinge, die wir nicht hätten übersehen dürfen. Ironischerweise schien es immer Justin zu sein, bei dem wir diese Fehler machten. Und jedes Mal war es Alex, der erkannte, was Justin brauchte.
Mir war immer noch peinlich, dass wir nicht mitbekommen hatten, in welchem Zustand Justins Kleidung im Frühling war und wir hätten in Hinsicht auf die Schulkleidung der Jungs den gleichen Fehler gemacht, wenn Alex nicht deswegen etwas gesagt hätte.
Am Sonntag Morgen packten wir die Autos, um nach Birmingham zu fahren, damit Justin seine Aussage vor Gericht machen konnte.
»Wie fühlst du dich?«, fragte ich ihn, nachdem wir losgefahren waren.
»Nach dem Üben mit Will und Cherie und dank der Happypillen, fühle ich mich sehr gut.«
»Gut, Bubba«, sagte ich. »Alex, danke, dass du an die Medizin gedacht hast.«
»Kein Problem«, antwortete er. »Es tut mir nur leid, dass ich nicht eher daran gedacht hatte.«
»Ich auch«, stimmte Justin zu.
»Bist du sauer auf mich?«, fragte Alex.
»Sauer auf dich? Warum zum Teufel sollte ich sauer auf dich sein?«
»Weil ich Grandma nicht schon eher angerufen habe.«
»Immerhin hast du sie angerufen. Niemand sonst hat daran gedacht - mich eingeschlossen. Ich hätte es auch merken müssen, verstehst du?«
»Ja, aber du warst ein armes, kleines Baby.«
»Alex, willst du, dass ich sie zum Anhalten zwinge, damit ich aussteigen und dir in den Arsch treten kann?«
»Ach ja? Du und welche Armee?«, fragte Alex.
Das ›reingelegt‹-Spielchen ging wieder los. Und bei Gott, fühlte sich das gut an. Das letzte Mal war lange her - über zwei Wochen.
»Ich und Brian. Wir gegen dich und David.«
»Du bist aus der Übung, Bubba. Das führt doch zu nichts und das weißt du ganz genau.«
»Ich weiß. Das war ziemlich lahm, oder?«
»Sehr lahm sogar, Bubba. Aber auf der anderen Seite bist du krank. Du kannst nichts dafür, weil du nicht vernünftig denken kannst. Was nicht heißen soll, dass du es jemals getan hättest.«
»Mist, ich glaube, jetzt hast du mich reingelegt, Bubba«, gab Justin zu.
»Das war aber ziemlich billig. So kriege ich dich immer ran. Vielleicht werden wir auch langsam zu alt für das ›reingelegt‹-Spiel.«
»Niemals, Alex. Niemals!«
Die Fahrt nach Birmingham dauerte einige Stunden und wir wechselten uns immer wieder am Steuer ab. Jeder von uns konnte fahren - selbst Brian, da er einen Lernführerschein hatte. Bei ihm mussten nur Rick oder ich neben ihm sitzen. Das Abwechseln machte die Fahrt für uns alle einfacher und erträglicher.
Wir übernachteten in einem sehr schönen Hotel einer Kette, zu der auch eines unserer Hotels gehörte. Zu Abend aßen wir in einem wirklich guten Restaurant, das nur einen Block von unserem Hotel entfernt war.
»Bist du bereit für morgen?«, fragte Cherie.
»Ja, Ma‘am«, antwortete Justin. »Dank dir und Will.«
»Versuch morgen einfach entspannt zu bleiben.«
»Ich werde es versuchen. Doc hat gesagt, dass ich morgen Früh zwei von den Pillen nehmen soll und dann sollte es gehen.«
Wir standen alle auf, als der Gerichtsdiener den Saal betrat.
»Die Sitzung ist eröffnet«, verkündete er. »Den Vorsitz führt die ehrenwerte Richterin Julia Dukes.«
Justin trug einen dunkelblauen Anzug mit einer schönen blauen und roten Krawatte. Seine Haare waren ordentlich gekämmt und er sah wirklich gut aus. Am Morgen hatte er vier Zigaretten geraucht, drei Stück mehr als normal. Er war natürlich nervös, aber nicht so nervös, dass er sich nicht unter Kontrolle hatte.
Es dauerte nicht lange, bis sie Justin auch schon in den Zeugenstand riefen. Der Gerichtsdiener nahm ihm den Eid ab, dann forderte er Justin auf, seinen Namen und unsere Adresse zu Protokoll zu geben. Justin antwortete ruhig und verständlich.
»Mister Davis, darf ich Sie Justin nennen und du sagen?«, fragte der Staatsanwalt.
»Ja, Sir«, antwortete Justin, noch immer gelassen.
»Justin, wie alt bist du?«
»Achtzehn.«
»Wie alt warst du, als du Burl Jackson zum ersten Mal getroffen hast?«
»Neun, glaube ich, wenn ich mich recht erinnere.«
»Und wie hast du ihn kennengelernt?«
»Er war der Freund meiner
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