Schooldays (Beachrats: Teil 5)
werden wir nachholen. Garantiert.«
»Habt ihr alle genug Klamotten für einen Extra-Tag mitgebracht?«, fragte ich.
»Mach dir keine Sorgen deswegen, Kevin«, sagte Alex. »Die meisten Sachen können wir zwei Tage lang anziehen. Und falls nicht, können wir uns irgendwo ein Souvenir-Shirt kaufen und das tragen. Wenn ich irgendwo hin fahre, nehme ich aber immer Unterwäsche und Socken für einen Extra-Tag mit.«
»Nachdem du mir mal davon erzählt hast, habe ich damit angefangen, das genauso zu machen«, stimmte David zu.
Justin und Brian nickten zustimmend. Offensichtlich hatten sie auch mehr als nötig eingepackt.
»Du hast das Ganze eingefädelt, nicht war?«, fragte Rick.
»Wer? Ich?«, fragte Alex mit Unschuldsmiene.
»Ja, du! Los, was steht noch auf deiner Liste?«
»Wie wäre es mit dem Alabama Wildlife Rehabilitation Center ? Das klang nach einem Zoo, aber irgendwie anders. Ich habe gelesen, dass es dort Führungen zu Fuß gibt und dass man dort Tiere in ihrer natürlichen Umgebung sehen kann.«
»Das klingt ziemlich cool«, sagte Brian sofort. »Ich wette, dort könnten wir eine Menge lernen.«
»Ja, das könnten wir«, stimmte Alex zu. »Für Justin gäbe es noch das Karl C. Harrison Museum of George Washington . Er belegt im College Amerikanische Geschichte, Cherie. Ich glaube, das könnte ihm helfen.«
»Der Trip nach Boston diesen Sommer hat mir gut getan«, sagte Justin. »Als nächstes sollte ich irgendwie nach Philadelphia und Washington, D.C., kommen. Das ist die einzige Art, wirklich etwas zu lernen - indem man dorthin fährt, wo es geschehen ist.«
»Ihr zwei seid solche Dummschwätzer«, sagte Will.
»Ja, ich weiß, aber wir sind süß, oder?«, fragte Alex.
Will lachte laut.
»Wir sollten auch nicht die Alabama Sports Hall of Fame vergessen«, fügte Alex noch hinzu. »Dieser Staat hat ein paar wirklich großartige Athleten hervor gebracht.«
»Es klingt so, als wäre hier genug, um uns bis zum Wochenende hier zu beschäftigen«, warf ich ein.
»Ich glaube, du hast recht, Kev«, stimmte Alex mir wenig überraschend zu. »Ich finde, es wäre ein Verbrechen, einen so weiten Weg zu reisen und das nicht auszunutzen.«
Kapitel 9: Alex
Ich war froh, dass ich vor unserer Abreise daran gedacht hatte, im Internet zu recherchieren. Ich dachte mir, dass Justin sich eine Belohnung verdient hatte, wenn sein Auftritt vor Gericht gut verlaufen würde - was dann auch der Fall war. Wenn er schlecht verlaufen wäre, hätte er sicher Aufmunterung und Ablenkung gebrauchen können.
Unser erster Stopp war das Birmingham Civil Rights Institute . Das Gebäude war wirklich hübsch und ich machte reichlich Fotos davon. Leider durfte ich drinnen keine Fotos machen. Was für eine Schande!
Als erstes bekamen wir einen kurzen Film zu sehen, in dem es allgemein um die Bürgerrechtsbewegung ging. Der Film war sehr interessant und berührte mein Herz. Ich heulte zwar nicht, aber es fehlte nicht mehr viel. David, Brian und Cherie weinten jedoch.
Das Museum war in mehrere Korridore aufgeteilt und es gab nicht nur Bilder und Fotos zu sehen. Zum Beispiel gab es zwei Trinkbrunnen zu sehen, die Seite an Seite nebeneinander standen. Einer der Brunnen war mit ›nur für Weiße‹ beschriftet, auf dem anderen stand ›Farbige‹ . Der Trinkbrunnen für Weiße war wirklich hübsch und lieferte gekühltes, klares Wasser. Der Brunnen für die Farbigen sah wie ein altes Waschbecken aus, aus dem trübes, lauwarmes Wasser kam. Ich fragte mich, wie irgendjemand auf die Idee kommen könnte, dass so etwas fair war.
Außerdem gab es noch zwei Schulräume zu besichtigen. Einer davon war einer Schule für Weiße nachempfunden und hatte eine ordentliche Tafel, war ordentlich beleuchtet und es gab für die damalige Zeit moderne Tische und Stühle. Das Klassenzimmer für Schwarze war das genaue Gegenteil: ramponierte Tische und Stühle, eine Tafel, die ihren Namen nicht verdiente und der Raum war kaum beleuchtet.
»Das macht mich traurig«, sagte Brian.
»Ich weiß«, stimmte Rick zu. »Aber so ist es wirklich mal gewesen. Wir dürfen nicht zulassen, dass so etwas noch einmal passiert.«
»So etwas würde nicht noch einmal passieren«, sagte David überzeugt.
»Sag das nicht zu farbigen Menschen, David«, meldete sich Cherie zu Wort. »Nach dem Bürgerkrieg hatten Afro-Amerikaner volle Bürgerrechte in diesem Land. Allerdings wurden ihnen diese nach und nach weggenommen. Wenn wir uns nicht davor in Acht nehmen, könnte so
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