Schooldays (Beachrats: Teil 5)
habe.«
»Schäme dich nicht«, sagte ich zärtlich. »Ich weiß, dass du gestresst und deprimiert warst. Ich werde auch in solchen Zeiten bei dir sein. Genauso wie in Zeiten, in denen alles bestens ist. Ich liebe dich, Justin.«
Er fing leise an zu weinen. Das war auch etwas, das er in diesen zwei Wochen häufig tat. Aber in dieser Nacht war es anders. Er war nicht traurig oder deprimiert, er war einfach nur emotional.
»Ich liebe dich auch, Brian«, sagte er zärtlich. »Danke, dass du mich liebst.«
Bei diesen Worten schmolz mein Herz und ich fing ebenfalls an zu weinen. Wir nahmen uns in den Arm und weinten uns in den Schlaf. Das war aber okay, denn an diesem Abend waren es Freudentränen.
Kapitel 7: Alex
Als Justin den Brief bekam, der ihn darüber informierte, dass er in Alabama vor Gericht gegen Burl Jackson aussagen musste, flippte er fast aus. Wir gingen zwei Wochen lang mit ihm durch die Hölle. Die meiste Zeit war er okay, aber manchmal sagte er zu mir oder Brian wirklich gemeine Sachen und das tat weh. Anschließend brach er immer in Tränen aus und entschuldigte sich für das, was er gesagt hatte.
Er hackte aber auch auf bedeutungslosem Kram herum. Einmal flippte er aus, weil Brian ihn unter der Dusche angesehen hatte. Großer Gott! Die beiden waren seit fast einem Jahr ein Paar und Justin wurde sauer, weil Brian in angesehen hat, während er nackt war? Es war offensichtlich, dass Brian total verwirrt war. Um ehrlich zu sein: Wir waren es alle.
Dann kamen Will und Cherie. Sie verbrachten den kompletten Samstag mit ihm zusammen in unserem Esszimmer. Als sie mittags eine Pause zum Essen einlegten, konnte ich sofort sehen, dass es Justin besser ging. Er war aber noch immer weit von seinem Normalzustand entfernt. Nachdem wir gegessen hatten, nahm ich ihn mit nach draußen. Er zündete sich eine Zigarette an und gab mir auch eine.
»Du fühlst dich besser?«, fragte ich.
Ohne ein Wort zu sagen brach er in Tränen aus und weinte wie ein kleines Kind.
»Was ist los, Jus?«, fragte ich ihn. »Ich verstehe das nicht.«
»Ich weiß. Ich doch auch nicht. Es tut mir so leid, Alex.«
Ich legte einen Arm um seine Schulter. Ich wusste, dass er irgendetwas brauchte, aber ich wusste nicht, was es war. Lieber Gott, bitte hilf mir , dachte ich. Es war fast schon ein Gebet, denn ich brauchte wirklich Hilfe.
»Ich weiß, dass ich mich wie ein Arschloch aufgeführt habe, seitdem ich von der Aussage vor Gericht weiß«, sagte er. »Es tut mir wirklich leid.«
»Fühlst du dich jetzt besser deswegen?«, fragte ich. »Ich habe nämlich den Eindruck, dass es dir besser geht.«
»Ich fühle mich ein bisschen besser. Alex, ich weiß nicht, was ich ohne euch alle machen würde.«
Er seufzte und sah mich mit einem traurigen Lächeln an.
»Ihr rettet mir immer wieder den Arsch, oder?«
»Wir haben einfach alle eine Schwäche für süße Ärsche, die Hilfe brauchen«, sagte ich.
Justin lachte sogar ein bisschen. Soweit ich wusste, war es das erste Mal seit zwei Wochen.
»Ihr liebt mich wirklich, oder?«
»Ja, das tun wir. Wir lieben dich wirklich, Jus.«
Und wir alle hassen diesen Hurensohn, der dafür verantwortlich ist, dass du diese Scheiße durchmachen musst , dachte ich.
Justin fing schon wieder an zu weinen und plötzlich wusste ich, was mit ihm los war. Er verhielt sich genauso wie Jeff an Thanksgiving und Weihnachten, nachdem Clay gestorben war. Er hatte vermutlich die gleichen Depressionen wie Jeff und wir brauchten ein paar von den Pillen, die Grandma Jeff verschrieben hatte.
»Ich muss mal telefonieren«, sagte ich zu Justin. »Ich bin sofort wieder da.«
»Ich sollte auch wieder zu Will und Cherie gehen«, sagte er. »Danke für alles, Alex.«
Ich ging nach oben in unser Zimmer und rief Grandma an.
»Grandma, hier ist Alex«, meldete ich mich, nachdem sie abgenommen hatte.
»Alex! Was für eine wundervolle Überraschung. Wie geht‘s dir?«
»Mir geht‘s gut, Grandma. Justin aber nicht. Ich glaube, er hat die gleiche Scheiße, die Jeff hatte.«
»Wovon zum Teufel redest du, Baby?«, fragte sie.
Ihre Stimme wechselte innerhalb eines Wimpernschlags von zuckersüß zu einer, die klar und deutlich sagte: Ich bin eine Ärztin und du sagst mir jetzt sofort, was los ist.
»Du weißt von dem großen Prozess, oder?«, fragte ich sie.
»Natürlich, Junge. Ist Justin deprimiert? Weint er die ganze Zeit und ist gereizt? Oder hat er Probleme beim Schlafen und ist lustlos?«
»Alles davon«, antwortete
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