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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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aus ihrem Leben.
    Lion lächelte und zog Rowena in seine Arme. „Ja, Bryce, wir haben gewonnen. Und das Beste daran ist, dass der Earl von zwei sehr klugen Ladys besiegt wurde.“

19. KAPITEL
    „Wann kehren wir nach Hillbrae zurück?“ wollte Dun wissen.
    Rowena hielt vor den Ställen Gienshees inne und seufzte. „Nicht ehe Lion zurückgekehrt ist.“
    „Was ist mit Eurem Schwur, den Ihr Laird Padruig gabt?“
    „Ich habe dir immer und immer wieder gesagt, ich werde ihn einhalten.“ Sie trat in das Gebäude und wartete eine Weile, bis sich ihre Augen von der strahlenden Nachmittagssonne an die Düsternis gewöhnt hatten. Kühle umgab sie, der wohlbekannte Geruch und die Geräusche der Tiere wirkten besänftigend auf ihre angespannten Sinne. Lion war nun nahezu zwei Wochen weg, und nicht ein Tag war vergangen, ohne dass Dun, Finlay oder Kier fragten, wann sie nach Hause zurückkehren wolle.
    „Lasst uns wenigstens Paddy zurückbringen, wohin er gehört“, drängte Dun. Seine tiefe Stimme klang eindringlicher als sonst.
    „Ich werde mich nicht von meinem Sohn trennen.“ An ihren Röcken zupfend, eilte Rowena den Gang zwischen den Ständen entlang, vorbei an Lions mächtigem Streitross zu dem Stand, wo ihr Pferd angebunden war.
    „Wie es scheint, auch nicht von Eurem Liebhaber.“
    „Ja, ich liebe Lion.“ Rowena wandte sich um und starrte Dun an. „Und trotzdem werde ich mein Wort halten. Indes, ich werde nicht gehen, bis er aus Edinburgh zurück ist und ich weiß, dass alles geordnet ist. Wenn das Parlament und der König den Beweisen Lions nicht glauben, wenn sie den Earl nicht wegen Hochverrates für schuldig erklären, werden wir alle in großer Gefahr sein.“
    „Nachdem Eneas tot ist, wären wir auf Hillbrae genauso sicher wie hier.“
    „Das mag sein, doch ich gehe nicht, ehe ich bereit bin.“ Sie wollte Lion noch ein einziges Mal sehen, denn war sie erst nach Hillbrae zurückgekehrt, würde sie es nie wieder verlassen. Und Paddy verdiente eine Chance, den Sutherland-Clan und seines Vaters Haus kennen zu lernen. Sie griff nach dem Sattel des Pferdes.
    „Lasst mich Euch helfen.“
    Rowenas Blick verfinsterte sich. „Wenn du die Absicht hast, mich weiter in dieser Angelegenheit zu tadeln, werde ich allein ausreiten. “
    „Nein. Ich habe geschworen, Euch zu beschützen.“ Dun begann, zwei Pferde zu satteln. „Weiß er es?“ fragte er, als er einen Gurt festzog.
    „Weiß er was?“
    „Weiß Lion, dass Paddy sein Sohn ist?“
    Rowena rang nach Atem. „Woher ... weißt du es?“
    „Von Laird Padruig selbst... seit Jahren schon.“
    „Du hast niemals etwas davon gesagt“, flüsterte Rowena und versuchte, den Ausdruck des älteren Mannes in der Finsternis zu lesen.
    Dun zuckte die Schultern. „Als ich ihn mit dem Jungen sah, erkannte ich die Ähnlichkeit, obwohl ich nicht glaube, dass viele Leute es bemerkten. Paddys Hautfarbe ist heller, doch da ist etwas in seinen Augen und seiner Haltung ...“
    „Ja“, sagte Rowena schwach.
    „Weiß Lion es?“
    Rowena nickte. „Offenbar sieht Paddy aus wie Lions Vater, Laird Lucais.“
    „Was hat er vor?“
    „Nichts“, sagte Rowena schnell. „Er ... er achtet mein Gelöbnis.“
    „Ja.“ Dun wandte seine ganze Aufmerksamkeit wieder den Pferden zu, prüfte sorgfältig das Zaumzeug, ehe er ihr die Hand zur Hilfe anbot.
    Rowena seufzte verdrossen. Die Burg war noch immer voll mit Pächtern, deren Hütten der Earl niedergebrannt hatte, als er sich von Glenshee zurückzog. Ihr Tagesablauf war erfüllt mit vielen Aufgaben, die nötig waren, um Ailsa zu helfen. Diese Pflichten halfen ihr, den Gedanken, sich von Lion trennen zu müssen, zu überwinden. Doch sie brauchte einige Augenblicke für sich selbst. Ailsa hatte vorgeschlagen, hinab zum Loch zu reiten. „Ich reite aus, um ein wenig Ruhe zu haben. Wenn du vorhast, mich zu plagen, kannst du hier bleiben.“
    „Ich werde nichts mehr sagen.“
    Rowena nickte, nahm seine Hilfe beim Aufsitzen an und trieb das Pferd aus dem Stall hinaus. „Es überrascht mich, dass du nicht verlangst, mehr Männer mitzunehmen“, bemerkte sie, als sie durch das innere Tor ritten. „Wo sind Kier und Harry?“ „Beschäftigt“, erwiderte Dun kurz. Sein verschlossener Blick war nach vorn gerichtet.
    Paddy kroch aus dem Stall des Fohlens und sah hinter seiner Mutter und Dun her. Die Aufregung, Harry überlistet zu haben, um sich hier hereinzuschleichen und zu spielen, ging Hand in Hand mit dem Schrecken über das

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