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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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suchte die Männer, die sie begleiten würden, persönlich aus, wobei er die fähigsten Krieger wählte und darauf bestand, dass die Zahl der Wachmänner, die sie ursprünglich hatte mitnehmen wollen, verdoppelt wurde.
    Ella, die von der wahren Situation nichts ahnte, hatte mitkommen wollen, doch im Winter waren die Highlands kein Ort für ein Kind – und eigentlich auch für niemanden sonst. Zum Glück fühlte sich das Mädchen immer noch schuldig wegen dem, was passiert war, und leistete nicht viel Widerstand. Die Marchioness hatte versucht, Jeannie zu einer Meinungsänderung zu bewegen, indem sie andeutete, dass es »nicht gerade die beste Zeit war, um aus einer Laune heraus durch die Highlands zu vagabundieren«. Doch Jeannie hatte sich als überraschend stur erwiesen.
    Duncan schluckte seine aufsteigende Verbitterung hinunter, denn er wusste, dass sie diese Sturheit nicht für ihn, sondern für ihren toten Ehemann an den Tag legte. Sie würde keinen Finger rühren, um ihm zu helfen, aber sie reiste im tiefsten Winter mit dem meistgesuchten Gesetzlosen des Landes im Gepäck quer durch die Highlands, um die Erinnerung an ihren Ehemann zu schützen.
    Etwas, woran er im Lauf der nächsten Woche unzählige Male erinnert wurde. Jedes Mal, wenn ihre Blicke sich trafen, ballten sich Eifersucht und Wut aufs Neue in ihm zusammen. Er hatte geglaubt, dass sie ihm gegenüber weicher geworden war. Er hatte geglaubt, dass sie dieselben Gefühle verspürte wie er. Die Art, wie sie ihn ansah …
    Als könnte sie seine Gedanken spüren, drehte sie sich um und blickte ihn an. Die jähe Sehnsucht in ihren Augen traf ihn mitten in die Brust. Er hielt ihren Blick einen Moment lang fest, bevor sie die Augen schnell wieder abwendete, worauf er sich fragte, ob er es sich nur eingebildet hatte.
    Warum konnte er nicht einfach akzeptieren, dass er etwas wollte, was ihm nie gehören konnte?
    Doch er wollte sie – sehr sogar –, und ihre Nähe stellte die Grenzen seiner Belastbarkeit auf eine harte Probe. Mehr als einmal wünschte er sich, darauf bestanden zu haben, dass sie auf Aboyne blieb – nicht, dass er auch nur ansatzweise glaubte, dass sie auf ihn gehört hätte.
    Ihre ständige Gegenwart zehrte an ihm. Stundenlang mit ihr zusammen zu sein … Sie war eine teuflische Versuchung. Die langen Tage im Sattel, gefolgt von noch längeren Nächten in dem Bewusstsein, wie nah sie ihm war. Sogar vergraben unter dicken Wollschichten hatte sich das Bild ihrer Nacktheit in seine Erinnerung eingebrannt.
    Er hatte die Grenzen seiner Belastbarkeit erreicht, bis zum Äußersten gereizt durch Eifersucht und eine Männlichkeit, die schon bei einem scharfen Windstoß hart wurde. Zu verdammt lange schon hatte er keine Frau mehr gehabt, und seine Hand brachte ihm nur vorübergehende Befriedigung. Er hatte darüber nachgedacht, etwas von seiner aufgestauten Frustration in den willigen Armen eines Schankmädchens abzubauen, doch irgendwie spürte er, dass Jeannie das verletzen würde, und trotz seiner Eifersucht konnte er so etwas nicht tun – noch nicht. Doch er freute sich auf das Ende der Reise, und das war noch milde ausgedrückt.
    Es war nicht nur Jeannies Nähe, die seine Nerven aufs Äußerste strapazierte. Die Reise war voller Gefahren und Verzögerungen gewesen. Sie waren nicht nur von schweren Schneestürmen heimgesucht worden, sondern hatten auch lange Umwege in Kauf nehmen müssen, um Wegelagerern und Soldaten aus dem Weg zu gehen. Wenn Duncan noch einen Beweis dafür brauchte, dass der Groll seines Cousins nicht nachgelassen hatte, dann brauchte er nur die Armeen von Soldaten zu zählen, die die Gegend nach ihm absuchten.
    Wenn sie abends in den Herbergen oder Alehouses abstiegen, drehten sich die Gespräche entweder um die MacGregors oder um die Jagd nach dem schwer zu fassenden Schwarzen Highlander. Für manche war er ein Gesetzloser, für andere ein Held, der beinahe mythische Dimensionen angenommen hatte. Es überraschte ihn, wie viele Feinde er und sein Cousin hatten – viele Leute drückten ihm die Daumen, dass er Argylls Fängen entkam. In Anbetracht des Debakels allerdings, das sein Cousin vor Kurzem mit der Kapitulation und darauffolgenden Hinrichtung des Chiefs der MacGregors erlebt hatte, sollte ihn das vielleicht nicht verwundern.
    Duncan verhielt sich unauffällig und gab sein Bestes, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, doch mehr als einmal warf jemand ihm einen längeren Blick zu. Zwar konnte er das Haar unter dem

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