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Schrei in der Nacht

Schrei in der Nacht

Titel: Schrei in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Lampe saß eine junge Schwester
und las. Fallon versuchte sich aufzurichten und stöhnte dabei auf.
Er hatte das Gefühl, als ob sich ihm ein eisernes Band um die
Brust gelegt habe. Die Schwester schaute rasch auf und legte dann das
Buch nieder. Sie erhob sich, ging zur Tür und öffnete sie.
Dann sagte sie leise zu irgend jemand, der im Korridor gewartet haben
mußte, aber nicht sichtbar wurde: »Rufen Sie bitte Doktor
Flynn!« Dann schloß sie die Tür wieder und trat an das
Bett.
      Fallon versuchte ein Grinsen. »Ich weile also
noch unter den Lebenden! Wirklich, das Leben ist voller
Überraschungen.«
    Sie legte ihm eine kühle und
angenehme Hand auf die Augen, und Fallon schloß die Lider.
»Sie müssen ruhig sein«, sagte sie dabei, »Sie
dürfen nicht sprechen!«
      Die Tür öffnete sich, und Fallon schlug
wieder die Augen auf. Er erblickte ein braunes, freundliches Gesicht,
von Runzeln durchzogen und von grauem Haar überragt. Der Arzt hob
den linken Arm, schaute auf seine Uhr und fragte: »Wie
fühlen Sie sich?«
    »Elend!« erwiderte Fallon schwach.
      Der Arzt lächelte. »Dabei haben Sie noch
Glück gehabt. Die Kugel wurde durch die Rippen abgelenkt. Es ist
zwar eine ekelhafte Wunde, aber Sie werden uns noch eine Weile erhalten
bleiben!«
      Fallon zog die Augenbrauen hoch. »Und das nennen Sie Glück?«
      Der Arzt lachte und meinte achselzuckend: »Meine
Sache ist es nur, Sie wieder zurechtzuflicken. Was man mit Ihnen
hinterher anstellt, ist nicht meine Angelegenheit.«
      An der Tür klopfte es zaghaft. Die Schwester
öffnete und sagte dann über die Schulter: »Herr Doktor
– Inspektor Stuart ist hier.«
      Der Arzt drehte sich zu dem eintretenden Philip Stuart
um und sagte lakonisch: »Ich gebe Ihnen fünfzehn Minuten,
nicht länger. Er braucht noch viel Schlaf.« Und zu Fallon
gewandt, setzte er lächelnd hinzu: »Ich werde morgen wieder
nach Ihnen sehen.« Dann ging er hinaus, von der Schwester
gefolgt.
      Stuart trat aus dem Schatten heraus und lächelte
zu Fallon herunter. Er war groß und von durchtrainierter Figur;
seine Uniform stand ihm ausgezeichnet. »Hallo, Martin«,
sagte er, »wie geht es dir?«
      Fallon lächelte matt. »Ich hätte gern eine Zigarette. Hast du eine bei dir?«
    Stuart nickte. Er zog einen Stuhl heran,
setzte sich und holte eine Zigarettenschachtel heraus. Fallon zog den
Rauch tief ein und seufzte wohlig. »Das tut gut«,
flüsterte er.
      »Es tut mir leid für dich«,
entschuldigte sich Stuart. »Einer meiner jungen Beamten hatte den
Kopf verloren. Als du dich umdrehtest und jenes Stück Metall in
der Hand hieltest, glaubte er, du hättest eine Pistole
gezogen.«
      Fallon nickte. »Schon gut, Phil. Ich habe dich
schreien hören, kurz bevor mich die Kugel umwarf. Anscheinend hat
sie mir aber nicht viel geschadet.« Er versuchte ein Lachen.
»Was ist mit deinem Wagen? Ist etwas davon
übriggeblieben?«
    Smart zuckte die Schulter. »Einige Kilo Schrott, das ist alles.«
      »Schade«, seufzte Fallon. »Dabei war
es eine gute Leistung, daß ich dich noch rechtzeitig getroffen
habe.«
    »Hat Rogan die Bombe angebracht?« fragte Stuart.
    Fallon nickte. »Ja, es war Rogan.«
    »Und hat Rogan auch die Falle an der Kirche gelegt?«
      Fallon drückte die Zigarette im Aschenbecher auf
dem Nachttisch aus und ließ sich ins Kissen zurücksinken.
»Auch diese Sache tut mir sehr leid«, antwortete er dann.
»Ich wußte nichts davon; habe es erst heute morgen in den
Nachrichten gehört.«
      Stuart sprang wütend auf. »Er ist ein
tollwütiger Hund«, stieß er hervor und ging im Zimmer
auf und ab. »Wenn ich jemals scharf auf einen Mann war, dann ist
es Patrick Rogan. Ihm gönne ich den Strick!«
      Ruhig stimmte Fallon zu. »Ja, er ist wohl der
übelste Bursche, der mir je begegnete. Wenn ich nur eine Ahnung
davon gehabt hätte, würde ich ihn selbst umgelegt haben. Das
hätte mir eine Menge Kummer erspart.«
    »Statt dessen hast du ihn befreit!«
      Fallon nickte schwach. »Das stimmt. Ich habe ihn
befreit. Und damit bin ich wohl für alles verantwortlich, was er
begangen hat, was?«
    Stuart stand am Bettende, sein Gesicht lag halb im Schatten.
    »Warum hast du nur deine Hütte verlassen, Martin?«
    Fallon starrte ihn überrascht an. »Du wußtest, wo ich lebe?«
      Stuart nickte. »Ich stand oft am Grenzposten bei
Doone und schaute durchs Fernglas zu deiner Hütte
hinüber.« Er lachte unmotiviert. »Mein Gott, was hast
du dir eigentlich

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