Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
Vom Netzwerk:
hatte Lars, als sie ihn am Kaffeeautomaten stehen sah, kurz ihre Funde und Schlussfolgerungen erläutert.
    »Kommt mit, wir gucken uns das vor der Morgenbesprechung an. Das schaffen wir noch«, sagte Lars und stürmte in sein Büro. Katrine und Jens folgten ihm.
    Lars suchte die Verbindungsliste von Jim Hellbergs Telefon heraus. »Da! Ich wusste es. Und da, und da. Sie haben in der letzten Zeit einige Male telefoniert. Und was hast du gesagt? Er ist Autohändler? Das passt alles zusammen.« Lars stand mit einer Beweglichkeit auf, die man seinem großen Körper gar nicht zutraute. Er nahm einen Filzschreiber und malte etwas an sein Whiteboard. »Hellberg hat Verbindungen zu einem Holländer, der irgendeine Betrügerei mit Luxusschlitten am Laufen hat, und pflegt gleichzeitig, ganz zufällig, Kontakt zu einem Freund, der mit Oberklassewagen handelt. Das ist doch kein Zufall! Wir haben da die komplette Kette.«
    Ein Funke Hoffnung keimte in Katrine auf.
    »Schauen wir doch mal, ob der eine Akte hat«, fuhr Lars fort und setzte sich wieder vor seinen Computer. Er zog die Nase kraus, während er suchte: »Er ist früher mal wegen Einbruchs angeklagt worden. Genau wie Jim Hellberg … Verdammt, Mann, das haben die zusammen gedreht!«
    Lars ließ sich die Akte von Jim Hellberg anzeigen, um sich zu vergewissern, dass seine Erinnerung ihn nicht trog. »Doch, das ist richtig. Drei Einbrüche in Rungsted 1987. Bingo! Die sind vermutlich alte Schulkameraden, wenn sie sich nicht schon aus dem Sandkasten kennen. Kann gut sein, dass sie heute noch krumme Dinger drehen, die ein besonderes Vertrauen erfordern.«
    Lars lehnte sich in seinem Stuhl nach hinten, der unter seinem Gewicht knarrte. Er sah Katrine und Jens beinahe fröhlich an.
    Auch Katrine spürte so etwas wie Triumph in sich aufkeimen. Jetzt bestand kein Zweifel mehr, dass der Fall unter die Regie der Taskforce gehörte und sie Majas Halbbruder informieren und befragen mussten. Es war nämlich nicht ausgeschlossen, dass er in einem nicht unerheblichen Umfang in die organisierte Kriminalität verstrickt war.
    Jens sah auf seine Uhr. »Fünf vor acht«, sagte er. »Wir können vor der Besprechung noch kurz zu Melby gehen. Oder …«, fragte er lächelnd, »sollen wir ihm das erst während der Besprechung präsentieren?«
    *
    »Manchmal ist es einfach nur geil, seinen Willen zu bekommen, oder?«, fragte Jens, als die Sitzung überstanden und sie wieder zurück in ihrem Büro waren. Melby hatte abgenickt, als Jens vorgeschlagen hatte, Christian Letoft zu verhören, nachdem er mit der Aufarbeitung der Aussagen von Opfern und Zeugen der sonntäglichen Schießerei fertig war.
    Kragh hatte überdies darauf bestanden, dass Katrine bei dieser Vernehmung dabei war, schließlich ging es ja um den Angehörigen eines Mordopfers. Melby und Bistrup sahen aus, als hätten sie Per Kragh am liebsten gelyncht, und Katrine hatte damit die offizielle Erlaubnis, an dem Gespräch mit Letoft teilzunehmen.
    »Ihren Willen kriegen Dreijährige«, sagte Katrine unschuldig. »Ich will einfach nur meinen Beitrag leisten, diesen Fall aufzuklären …«
    »Amen!«, sagte Jens.
    Katrine deutete mit dem Finger einen Heiligenschein über ihrem Kopf an und faltete die Hände. »Wie viele Verhöre musst du noch durchgehen, bevor wir zu ihm rausfahren können?«, fragte sie, während sie ein Foto des breit lächelnden Christian Letoft neben einem stolz dreinblickenden Letoft Senior ausdruckte und an die Tafel neben Jim Hellberg und den Holländer pinnte.
    »Uns fehlen noch einige der Verwundeten, die konnten gestern noch nicht verhört werden. Es wird wohl Abend werden.«
    »Hm.«
    *
    »Wir haben ein Problem«, sagte Søren Lauritzen zu Jim Hellberg, als sie im Lager waren. »Ich kann Hectors Kontaktmann nicht erreichen. Er ist wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Was?«, platzte Jim heraus. »Sein Scheißdreck ist doch grad gekommen?«
    Das Timing war wirklich schlecht. Ausgerechnet jetzt, wo er eine Lieferung Waffen in einer Kiste mit Keramikkacheln aus Belgrad im Lager hatte, schien die Polizei sich für ihn zu interessieren. Er wollte ganz bestimmt nicht wegen Waffenschmuggels verknackt werden, dafür landete man zurzeit ohne Wenn und Aber für mindestens ein Jahr im Bau. Außerdem hätten die Bullen dann alle Zeit der Welt, auch noch seine anderen Aktivitäten auszugraben.
    Die Waffen durften nicht länger im Lager bleiben. Sie konnten sie aber auch nicht in eines der externen Lager oder auf die Farm

Weitere Kostenlose Bücher