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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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Berichten und las über große und kleine Ereignisse in Hørsholm und Rungsted im Sommer 1987. Nach der ersten Ferienwoche stieß sie auf den ersten von Jim und Christian begangenen Einbruch.
    Einbruch in Villa in Skovbakken. Um 10.45 Uhr wurde ein Einbruch von einer Familie gemeldet, die eine Woche verreist gewesen war. Der Dieb ist vermutlich aus dem hinteren Garten durch ein Fenster eingestiegen. Es wurden Bargeld, Schmuck und andere Wertgegenstände aus dem Haus entwendet. Keine Zeugen. Alle Hinweise bitte an die Polizei in Hørsholm.
    Einen Tag darauf gab es eine sehr interessante Meldung:
13.48 Uhr wurde ein Feuer im Mülleimer und einem Fahrradunterstand auf dem Gelände der Rungsted-Schule gemeldet. Feuerwehr und Streifenwagen haben vor Ort den Brand gelöscht und verhindert, dass er auf das Hauptgebäude übergriff. Es handelte sich um Brandstiftung. Es wurden Spuren einer brennbaren Flüssigkeit gefunden.
    Katrine hatte das sichere Gefühl, auf etwas Wichtiges gestoßen zu sein. Sie gab alle verfügbaren Informationen in ihre Tabelle ein und las weiter.
    *
    »Goddamn, hier kommen die Kings aus der Lundtoftegade! Wir sind die fucking Kings aus der Lundtoftegade!«
    Marco und Thomas standen vor dem Hauseingang und mussten ihrer Begeisterung noch einmal Luft machen, ehe sie nach oben in die Wohnung gingen. Sie hatten hoch und heilig versprochen, die Regeln einzuhalten, die sie vom Boxer und The Man auferlegt bekommen hatten, wie sie ihre namenlosen Arbeitgeber nannten.
    In ihren Taschen steckten dicke Bündel Euroscheine.
    Oben in der Wohnung zählte Thomas als Erstes sein Geld.
    »Fuuuck, das ist ein Haufen Kohle, Mann!«, sagte er lautlos in Marcos Richtung.
    Der nickte. »Du, T«, sagte er, »findest du nicht auch, dass wir uns mal nach einem neuen Schlitten umschauen sollten?«
    »Klar, Mann. Aber wollen wir nicht erst mal eine Fluppe rauchen?«, sagte Thomas und hielt einen Klumpen Hasch hoch.
    »Klar, rauchen wir erst mal eine.« Es war gar nicht schwer, über die Dinge zu reden, ohne sie eindeutig beim Namen zu nennen. Marco hätte zu gerne gewusst, ob die Bullen sie tatsächlich abhörten oder nicht. Vielleicht waren die beiden Hintermänner ja auch bloß ein bisschen paranoid? Ach, fuck, jetzt wollten sie einfach nur das Leben genießen, Joints rauchen, nach einem dicken Auto und Frauen Ausschau halten. Er stand nach dieser Woche als schwuler Matrose wirklich unter Hochdruck. Thomas wäre am liebsten gleich in Amsterdam ins Rotlichtviertel gegangen, aber Marco hatte nach der Scheißaktion in der Rømergade nicht die geringste Lust auf ein Bordell.
    *
    »Ich will nur kurz mit dir reden«, sagte Jim Hellberg zu Christian Letoft, der sichtlich beunruhigt darüber war, dass Jim darauf bestanden hatte, ihn draußen in der leeren Werkstatt zu treffen. Sein Mechaniker war bereits zu Hause.
    Jim wollte, dass Christian die Neuigkeit erfuhr, bevor sie womöglich in den dänischen Medien auftauchte. Ein Amateur wie Christian kam sonst noch auf die Idee, ihn anzurufen und dabei Sachen zu sagen, die er am Telefon nicht sagen durfte. Unterwegs hatte Jim sich mehrfach versichert, dass die Polizei ihm nicht folgte.
    »Die Werkstatt in Holland ist von der Polizei geschlossen worden«, sagte er ruhig, während er Christian in die Augen sah und seinen Blick festhielt. »Der Handel ist geplatzt.«
    »Das ist doch nicht wahr!«, rief Christian laut.
    »Doch, leider. Es wird keine Autos geben.«
    »Du machst Witze, oder?« Christian versuchte sich an einem halbherzigen Lächeln. »Schlechte Witze.«
    »Nein, Christian, das ist kein Witz. Der Handel wird nicht zustande kommen.« Jim beobachtete seinen alten Schulkameraden und sah, wie er innerlich zusammenbrach. Christian starrte Jim an, der unbeeindruckt und eiskalt dastand, während Christians Welt in Schutt und Asche gelegt wurde. Dieser Arsch war ein Teufel in Menschengestalt. Am liebsten wäre er ihm an die Gurgel gegangen. Verzweifelt überdachte er seine Situation. Er hatte bereits den Vorschuss von den drei Kunden bekommen und damit seine Schulden bei diversen Auftraggebern beglichen, um die Firma vorläufig weiterführen zu können. Jetzt musste er diese Vorschüsse mit Geld zurückzahlen, das er nicht hatte, und obendrein auf den Verdienst aus dem Verkauf der drei Wagen verzichten, mit dem er die Firma bis zum Herbst hatte retten wollen.
    Jims Nachricht war sein Todesurteil. Jetzt war der Konkurs nicht mehr aufzuhalten. Das war das Ende. Er hatte versagt, hatte

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