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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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alles auf eine Karte gesetzt und verloren. Wie sollte er das nur seinem Vater beibringen?
    »Kannst du nicht aus einer anderen Werkstatt Autos kriegen?«, fragte Christian mit heiserer, sich überschlagender Stimme. »Es muss doch andere Möglichkeiten geben?«
    »Nein, es ist Schluss, Christian. Aus und vorbei.«
    Christian streckte den Arm aus, um sich irgendwo festzuhalten. Ihm war schwindelig und übel. Jim hatte Macht über ihn, während er tatenlos zusehen musste, wie alles den Bach runterging. Genau wie damals. Aber diesmal gab es nichts, woran er sich festhalten konnte. Stattdessen packte er Jims Kragen mit beiden Händen und zog ihn zu sich.
    »Das ist deine Schuld, verdammt. Immer, wenn du bei einer Sache mitmischst, geht alles schief«, fauchte er.
    Jim befreite sich mit einem Ruck und richtete drohend einen Zeigefinger auf Christian. »Das war deine eigene Entscheidung, vergiss das nicht!« Seine Stimme übertönte Christians, die im Vergleich zu Jims wie das Piepen einer Maus klang. »Und du tust jetzt, was ich dir sage. Reiß dich verdammt nochmal zusammen und sag kein Wort zu NIEMANDEM über diese Sache, ist das klar?«
    »Aber …«
    »Du tust genau das, was du an diesem Abend vorhattest. Was war das?«
    »Sofia und ich wollen essen gehen«, antwortete Christian gehorsam. »Meine Eltern passen auf die Kinder auf. Aber ich kann das nicht …«
    »Du machst genau das, was ihr vorhattet! Du darfst jetzt keine Panik bekommen!«
    »Aber ich bin in Panik! Verdammt, und das ist deine Schuld! Außerdem, warum sollte ich tun, was du sagst? Kannst du mir das mal erklären?«, rief Christian wütend.
    »Weil wir uns jetzt gegenseitig helfen müssen, den Schaden so gering wie möglich zu halten, okay? Wenn du tust, was ich sage, statt jetzt übereilt zu handeln und die Aufmerksamkeit der Leute auf dich zu ziehen, steigen deine Chancen, mit heiler Haut aus der Sache rauszukommen. Du bist nicht der Einzige, der im Moment in der Scheiße steckt. Wir räumen auf, und wenn jeder tut, was er tun muss, schaffen wir es vielleicht, uns nicht von den anderen mit in den Abgrund ziehen zu lassen.«
    Christian nickte Jim resigniert zu, der feststellte, dass in den Augen seines alten Schulkameraden jeglicher Funke Hoffnung erloschen war.
    *
    »Fuck, Mann, ich habe meine Waffe vergessen«, sagte Marco und machte Anstalten, wieder zurück ins Haus zu gehen.
    »He, vergiss es! Die Devils haben uns sicher vergessen, weil wir so lange weg waren«, sagte Thomas.
    Marco zögerte einen Augenblick.
    »Komm schon, Mann! Die anderen warten schon am Auto. Wir wollen uns ein paar tolle Schlitten anschauen. Das wird geil, Mann!«
    Thomas war vollkommen aufgedreht. Sie hatten so viel geraucht, dass sie oben in der Wohnung eingeschlafen waren. Obwohl sie die ganze Strecke von Holland bis nach Kopenhagen verschlafen hatten, steckte ihnen der Schlafmangel nach dem Segeltörn noch immer in den Knochen.
    Nach dem Aufwachen hatten sie noch einen Joint geraucht und versucht, ein paar Frauen zu finden, die sich mit ihnen Autos anschauen wollten, aber die Mädels, mit denen sie normalerweise herumhingen, hatten allesamt andere Pläne. Als dann ganz unerwartet Camillo mit seiner Freundin vorbeigekommen war, hatten sie die beiden eingeladen, mit ihnen zu kommen. Ein Mädchen – wenn auch ein junges – war besser als keins.
    »Okay, dann fahren wir!«, sagte Marco und ging in Richtung Wagen.
    Thomas folgte ihm.
    Hinter der Hausecke standen Marcos kleiner Bruder Camillo und dessen Freundin, ein hübsches, etwas südländisch aussehendes Ding mit braunen Augen. Es war noch ein weiteres Mädchen dabei, wahrscheinlich eine Somalierin. Sie war hübsch, aber ganz und gar in ein großes Tuch gewickelt und außerdem viel zu jung.
    »Hi, Brüderchen, da hast du dir ja eine süße kleine Chica geangelt! Hast du ja gar nichts von erzählt!«, sagte Marco anerkennend und schlug ihm auf die Schulter.
    Camillo warf Simone einen betretenen Blick zu.
    »Das ist Simone, Simone, das ist mein großer Bruder Marco. Und das da ist Thomas.«
    »Hallo«, grüßte Thomas.
    »Das ist Fatima, Simones Freundin«, sagte Camillo und nickte zu ihr hinüber.
    »Also, gucken wir uns ein paar geile Schlitten an?«, fragte Thomas.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Marco, »ich muss doch erst mal die Mädels begrüßen!«
    »Jetzt komm schon, Mann, lass uns fahren.«
    Thomas schloss das Auto auf.
    Simone bereute es bereits, sie hatte nicht die geringste Lust, mit diesen Männern

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