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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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oberen Ablage ruhte eine Pistole, eine 9-mm-Browning. Auf der mittleren Ablage türmten sich dicke Geldbündel, während ganz unten ein paar Ringbücher abgelegt waren.
    Von der Tür des Ladens war plötzlich ein lautes Klopfen zu hören. Sein Wagen stand vor dem Geschäft, so dass er kaum vorgeben konnte, nicht da zu sein.
    Verärgert warf er die Safetür zu und schloss ab. Er stand auf und ging in den Laden. Draußen vor der Tür stand eine ältere Frau, die heftig winkte, als sie ihn sah.
    Er öffnete ihr die Tür.
    »Kann ich noch gerade eine dieser wunderbaren Schalen kaufen, die in Ihrem Schaufenster hängen?« Sie zeigte auf eine hellblaue flache Schüssel mit einer großen, strahlenden Sonne.
    Er unterdrückte den Impuls, ihr die Tür vor der Nase zuzuknallen, und lächelte stattdessen entgegenkommend und öffnete sie. »Aber natürlich, kommen Sie herein.«
    »Danke. Dieses Stück ist wirklich ganz wunderbar«, sagte die Frau. »Meine Tochter hat heute Geburtstag, wissen Sie, ich fahre heute Abend zu ihr. Woher kommen diese Schalen noch einmal?«
    Jim nahm die Schale aus dem Schaufenster und legte sie auf den Tisch.
    »Aus Salina, einer kleinen Vulkaninsel nördlich von Sizilien«, sagte Jim.
    »Wunderbar, könnten Sie sie mir als Geschenk verpacken?«
    »Natürlich.«
    Jim wickelte die Schale sorgfältig in Wellpappe und packte sie dann in Geschenkpapier ein. Typisch, dass Stine gerade weg war. Er kannte Leute, die sich totlachen würden, wenn sie ihn jetzt so sehen würden.
    »Das macht dann 600 Kronen. Bezahlen Sie bar oder mit Karte?«
    »Ich bezahle immer bar. Irgendwie finde ich das am besten so.«
    »Da weiß man wenigstens, was man hat«, sagte Jim, während er die Schale in eine Papiertasche steckte.
    Er nahm das Geld entgegen und tippte den Betrag ein.
    »Danke. Und grüßen Sie Ihre Tochter und wünschen Sie Ihr auch von mir alles Gute zum Geburtstag.«
    »Vielen Dank, das ist nett von Ihnen.«
    Jim geleitete die Frau aus dem Laden, schloss die Tür, ging wieder zurück an die Kasse, druckte einen neuen Beleg aus und nahm das Geld heraus. Dann verschwand er wieder im Hinterzimmer, öffnete den Safe und nahm ein Bündel Tausender heraus. Er schob das Gummi herunter und nahm fünfzehn Scheine heraus, was man dem Bündel aber nicht ansah, als er es wieder zurücklegte. Dann nahm er eine der Mappen, steckte den Kassenbeleg in eine Sichthülle, stellte die Mappe zurück und schloss den Schrank. Er schrieb den Betrag 17600 Kronen auf einen Umschlag der lokalen Bank und steckte das Geld hinein.
    Zu guter Letzt schob er den Umschlag in die Innentasche seiner Jacke und verließ den Laden durch die Hintertür, nachdem er die Alarmanlage aktiviert hatte. Der Pfeifton zeigte ihm an, dass alles richtig funktionierte. Kurz darauf steckte er den Geldumschlag in den dafür vorgesehenen Briefkasten der Bank und fuhr nach Hause.
    Er stellte die Musik lauter und ließ seinen Blick über das Wasser schweifen. Die Küste wachte langsam aus ihrem langen Winterschlaf auf, und die ersten Menschen wagten sich wieder aufs Wasser. Die Dänen waren so dankbar für jeden noch so kurzen Sonnenstrahl. Wie wenig ambitioniert dieses Volk doch war.
    Er hörte das Signal einer SMS , die auf einem seiner Handys eingegangen war. Sie konnte nur von einer Person stammen. Er las die Meldung sofort:
»Mein Eisen ist heiß, ich muss dringend in dir kommen. B.«
    Jim Hellberg hielt am Straßenrand an, nahm sein privates Telefon und teilte Stine in einer SMS mit, dass er sich verspäten würde und noch nicht wisse, wann er nach Hause käme. Dann wendete er den Wagen und fuhr in der anderen Richtung davon.
    *
    Jens Høgh und Katrine Wraa fuhren in Richtung Innenstadt. Unterwegs bestellte Jens die Kontaktlisten der beiden Telefone, die allem Anschein nach in Maja Jensens Besitz waren. Sie parkten vor einem altehrwürdigen Haus am Israels Plads. Das Gebäude wirkte gepflegt und hatte zahlreiche kleine Balkone, von denen aus man einen schönen Blick über den Platz hatte.
    »Es ist eine Kellerwohnung«, sagte Jens. »Da hinten an der Ecke.« Sie erreichten eine Treppe, die nach unten zu einer Tür führte, an der ein Messingschild hing.
    »
Salon S?
Ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber ich habe langsam gewisse Assoziationen«, sagte Katrine.
    »Vielleicht ist sie doch nicht im Gesundheitssektor tätig«, sagte Jens und klingelte.
    Sein Blick fiel auf eine Überwachungskamera an der Ecke des Treppenabgangs, die auf die Tür gerichtet

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