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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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war. Er machte Katrine darauf aufmerksam.
    »Ja?«, ertönte eine Frauenstimme aus der Gegensprechanlage.
    »Hier ist die Polizei«, sagte Jens, »Wir würden gerne mit Ihnen reden, lassen Sie uns bitte herein.« Jens hielt seinen Polizeiausweis in Richtung Kamera.
    Die Frau, die ihnen die Tür öffnete, war nicht die Frau auf den Fotos. Sie war sicher zehn Jahre älter.
    »Wir würden gerne mit Katja reden. Sind Sie das?«, fragte Jens.
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    »Die hat noch zu tun, Sie können sich aber in die Küche setzen und dort auf sie warten.«
    Sie folgten der Frau über einen schmalen Flur, von dem mehrere Türen abzweigten, bis zu einer kleinen Küche mit Holztisch und drei Stühlen.
    »Und Sie sind …?«, fragte Jens.
    »Sus. Ich mache hier nur Telefondienst«, sagte sie abwehrend.
    »Und Maja?«
    »Die ist nicht hier.«
    Sie bedeutete ihnen, am Tisch Platz zu nehmen. Katrine sah sich schnell im Raum um und konstatierte, dass diese Küche nicht zum Kochen gedacht war, höchstens für Kaffee oder Tee. Auf dem Tisch stand ein halbvoller Aschenbecher, daneben lagen eine Schachtel Zigaretten und eine Preisliste.
    »Katja kommt gleich«, sagte Sus und schloss die Tür.
    Jens warf einen Blick auf die Preisliste und reichte sie Katrine. Sie sahen sich an. Irgendwo in der Wohnung klingelte ein Telefon, bevor Sus sich meldete. Dann wurde eine Tür geschlossen, und sie konnten nicht mehr hören, was sie sagte.
    Nach zehn Minuten betrat eine hübsche, dunkelhaarige Frau den Raum. Sie mochte Mitte zwanzig sein, trug einen engsitzenden schwarzen Jogginganzug und war damit beschäftigt, ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammenzubinden.
    »Katja?«, fragte Jens.
    »Ja«, sagte sie.
    Sie setzte sich, nahm eine Zigarette aus dem Päckchen, zündete sie an und warf das Feuerzeug zurück auf den Tisch.
    »Haben Sie unsere Hotline angerufen?«, fragte Jens.
    »Ja«, antwortete sie, nahm einen Zug, sah ihm, ohne zu blinzeln, in die Augen und atmete den Rauch langsam durch die Mundwinkel aus.
    »Sie machen sich Sorgen um Maja?«
    »Ja.«
    »Gibt es einen speziellen Grund dafür?«
    »Ja. Ich habe ihr gestern Abend eine SMS geschickt, die sie nicht beantwortet hat, und heute Morgen hatten wir eine Verabredung, zu der sie nicht erschienen ist«, sagte Katja. »Sie hält ihre Termine sonst immer ganz exakt ein.«
    »Und was war das für ein Termin?«
    »Eine Verabredung.«
    »Hätte sie heute arbeiten müssen?«
    »Ja, wir haben hier so eine Art Arbeitsgemeinschaft.«
    Jens verlor allmählich die Geduld. »Dann hat Maja einen Termin mit einem Kunden versäumt?«
    Katja schüttelte den Kopf und nahm einen Zug. »Nee, sie sollte eine neue Kollegin treffen.«
    »Aber warum haben Sie gleich die Polizei angerufen – und ausgerechnet diese Nummer?«
    »Ich habe auf der Webseite der Polizei nachgeschaut.« Sie nickte in Richtung eines Laptops, der auf der Anrichte stand. »Um eine Nummer zu finden. Und die stand gleich auf der ersten Seite. Ist mir gar nicht aufgefallen, dass das so eine blöde Hotline war.«
    »Haben Sie Außenstände bei jemandem? Vielleicht im Rockermilieu?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wir können unser Gespräch auch auf dem Präsidium fortsetzen, wenn Sie das wollen.«
    Sie sah Jens trotzig an.
    »Kommen Sie schon«, sagte Jens. »Wenn Sie sich wirklich Sorgen um Maja machen, sollten Sie uns wenigstens ein paar Namen geben, damit wir diese Leute befragen und herausfinden können, wo sie ist.«
    Katja atmete den Rauch langsam aus, um Zeit zu gewinnen.
    »Vor einer Wochen waren hier so zwei Idioten«, sagte sie schließlich. »Die kamen unter dem Vorwand hier rein, dass sie einen Termin hätten. So einfach von der Straße kommt hier normalerweise keiner. Die haben sich aufgespielt und Maja bedrängt. Sie wollten Schutzgeld erpressen und haben uns schließlich sogar mit einem Messer bedroht.« Katja schüttelte höhnisch den Kopf. »Scheiß Idioten.«
    »Und wie ging die Sache aus?«
    »Maja hat abgelehnt.«
    »Weil Sie bereits unter dem Schutz von jemandem stehen? Von wem?«
    Katja schwieg wieder.
    »Kommen Sie schon«, sagte Jens.
    »Devils.«
    Jens nickte. Die Devils waren eine der größten Rockergruppen des Landes. »Wer genau?«, fragte Jens.
    »Hector.« Sie presste den Namen widerstrebend über die Lippen.
    »Also jemand ziemlich weit oben auf der Rangliste. Wie haben die beiden darauf reagiert, dass Maja sie abblitzen ließ?«
    Katja zog ohne zu zögern den Reißverschluss ihres Oberteils

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