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Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition)

Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition)

Titel: Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hagen Seidel
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uns und nicht woanders.« Diese Art der Verkaufsförderung wird also im Idealfall nur dann eingesetzt, wenn die Wahrscheinlichkeit wirklich hoch ist, dass der Kunde bereit ist, Geld auszugeben.
    Tatsächlich sollte der Kunde allerdings sehr genau auswählen, welche dieser Services er nutzen und welche er abbestellen will. Gerade in Verbindung mit den praktisch täglich einfliegenden E-Mail-Informationen über irgendeine neue Aktion beim Sonderverkaufskanal »Zalando Lounge« kann das schon ziemlich nerven.
    Dabei ist das Sammeln von Kundendaten nun nicht gerade die Erfindung von Zalando. Deutschlands Einzelhändler besitzen Unmengen dieser Informationen, etwa per Kundenkarten-Programmen wie Payback oder durch die Zahlung per Karte: Wer kauft was in welchen Abständen ein, welche Kombinationen von Artikeln legt er in den Einkaufskorb? Die Drogeriemarktkette dm gilt in der stationären Handelswelt als eines der Vorbilder, wenn es darum geht, viele Daten zu sammeln und zu nutzen, ohne beim Kunden das Gefühl zu erzeugen, ihm solle etwas aufgeschwatzt werden. Doch die meisten Handelsketten verstehen es nicht wirklich, die Daten sinnvoll zu nutzen. Ein Großteil ihrer Marketinginvestitionen geht deshalb ins Leere.
    Zalando dagegen reklamiert für sich, in dieser Disziplin an der Spitze der Branche zu stehen. »Unser Anspruch ist es, 100 Prozent unserer Marketingmaßnahmen zu kontrollieren. Die Fehlerquote, die wir dabei einkalkulieren, ist minimal«, sagt Meermann, ein Studienkollege der Firmengründer und Zalando-Mann fast der ersten Stunde. Und wenn es die »Effizienzmaximierung« erfordere, werden auch kurzfristig ein paar Hunderttausend Euro zwischen den Marketing-Kanälen hin- und hergeschoben. »Nur durch das umfassende Tracking können wir alle Kontakte vereinen und im vollen Umfang effizient sein. In unserem Online-Shop können wir nahezu 100 Prozent des Traffics zuordnen und auch sehr genau zwischen Mobile- und regulärem Online-Shop unterscheiden«, freut sich Meermann – und akzeptiert wohl den Argwohn, den er mit dieser Aussage bei Datenschützern erweckt. (Quelle: http://etailment.de/thema/e-commerce/mehr-als-kreischalarm-die-erfolgsrezeptur-von-zalando-1104 , Zugriff 09.05.2013)
    Denn überall, wo Daten gesammelt werden, besteht die Gefahr, dass ein Teil von ihnen missbraucht wird. Und nach zahllosen Datenskandalen, insbesondere im Handel, ist die Vertrauensbereitschaft der Kundschaft nicht mehr allzu groß. Also stellt sich die Frage, wie es mit dem Datenschutz bei Zalando bestellt ist. Auf die Frage, ob das Unternehmen schon einmal Probleme mit den Datenschutzbeauftragten gehabt hat, sagt Rubin Ritter »Wir arbeiten da absolut sauber.« Fragt sich nur, warum es dann im Frühsommer 2013 so viel Gesprächsbedarf mit dem Berliner Beauftragten für den Datenschutz gab, der für Zalando zuständig ist. Alexander Dix willigt zwar in ein Gespräch zum Thema Datenschutz bei Onlinehändlern ein. Zu Zalando selber könne er derzeit aber leider nichts Konkretes sagen. »Wir sind gerade in Gesprächen mit dem Ziel, das Geschäftsmodell noch Datenschutz freundlicher zu machen«, sagt Dix. Was man wohl als die sehr diplomatische Version der Aussage interpretieren dürfte: Da gibt es Verbesserungsbedarf!
    Grundsätzlich horteten die meisten Onlineanbieter mehr Daten, als sie eigentlich für ihr Geschäft bräuchten – davon ist Dix überzeugt. »Datensparsamkeit sollte sozusagen die Grundeinstellung bei jedem Onlineanbieter sein«, fordert Dix. Onlinehändler sollten nur so wenige Daten wie möglich sammeln und sie »vor allem nicht zu dauerhaft gespeicherten Nutzerprofilen machen. Sollten sie es dennoch tun, müssen die Nutzer das wissen und dagegen vorgehen können.« Er sei überzeugt, dass sich auch mit diesen Varianten, die sich sparsam an Kundendaten bedienen, gute Geschäfte in Netz machen ließen. Dass Daten nicht verkauft werden dürften, sei ohnehin klar. »Datenschutz ist nicht der Erfolgskiller für Start-up-Unternehmen«, stellt der Chefdatenschützer der deutschen Start-up-Hauptstadt klar.
    Ihm und Peter Schaar, dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz, ist das große Interesse der Onlinehändler an jedem Detail des Surfverhaltens von Konsumenten schon lange zu viel. »Unternehmen wie Amazon registrieren ja nicht nur sehr detailliert, was ich tatsächlich kaufe, sondern verfolgen auch meine Clickspur. Sie wissen haargenau, wofür ich mich interessiere, welches Hemd in welcher Farbe und Größe ich

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