Schreien staerkt die Lungen
kommt, ist allgemein mobiler und zufriedener.
Solange Ihr Kind noch nicht sicher sitzen kann, setzen Sie es bitte nicht auf, auch nicht in den Hochstuhl und schon gar nicht in den Fahrradsitz. Beschränken Sie den Aufenthalt im Autositz auf die Dauer der Autofahrt, und befestigen Sie den Sitz so, dass Ihr Kind möglichst flach darin liegt. Zu Hause legen Sie es von Anfang an FLACH AUF EINE DECKE . Dann tun Sie alles Nötige für die gesunde Entwicklung von Babys Rücken. Trotzdem können Sie Ihr kleines Kind ruhig ab und zu mal auf den Schoß nehmen und an Sie angelehnt halten, das schadet weder seinem Rücken, noch verleitet es zu vorzeitigem Sitzenwollen.
→ Bei keinem Thema weichen Wahrnehmung und Erwartungen der Eltern (und oft auch der Großeltern) so sehr von der Realität ab wie bei den grundlegenden Körperfunktionen. Meistens sind Wachstum, Appetit und Gewichtszunahme sowie die Ausscheidungen »normaler«, als die Erwachsenen denken.
Trinken und Verdauen im ersten Lebensjahr
Ob Ihr Baby voll gestillt wird, ob Sie ihm die Flasche geben oder bei Ihrem gestillten Kind mit der Flasche zufüttern: Es wird immer jemanden geben, der das kritisiert. Dem Flaschenkind sagt man Allergien, verzögerte Entwicklung oder Übergewicht vorher, dem voll gestillten Kind Hungersnot oder Krämpfe. Wir haben das als Eltern selbst erlebt. Ich weiß, wie schwer es ist, hier EIN DICKES FELL zu entwickeln – möchte doch niemand etwas falsch machen, schon gar nicht auf dem Gebiet der Ernährung. Wichtig ist, dass Sie als Eltern sich nicht verrückt machen, Ihre Linie nach einiger Zeit finden, dabei aber flexibel bleiben.
Zwar empfehle ich grundsätzlich das Stillen, es entspricht der Richtlinie der Weltgesundheitsorganisation WHO. Außerdem wurden zwei unserer Kinder gestillt, und unsere persönlichen Erfahrungen waren gut. Aber Kinder werden groß, und Kinder werden in aller Regel auch GESUND UND KLUG , ob sie nun Muttermilch, Fertignahrung oder beides trinken. Deswegen verkünde ich hier nicht die aktuelle Richtlinie, sondern möchte ein paar gängige Irrtümer entkräften und Sie im Übrigen ermutigen, aufmerksam auf Ihr Baby und seine Signale zu achten.
23 Ich muss mein Baby nach der Uhr füttern
→ Auf den Neugeborenenstationen der Siebziger- und Achtzigerjahre wurden Babys alle vier Stunden ihren Müttern zum Stillen gebracht, ob sie gerade hungrig waren oder nicht. Heute dagegen respektiert man die SIGNALE DES BABYS , mit denen es zeigt, ob und wie viel es trinken möchte: Man füttert »ad libitum« und respektiert damit das Trinkbedürfnis des Babys, das selbst am besten weiß, wann es etwas braucht und wie viel.
Noch heute verbreitet ist jedoch die Meinung, dass man ein Baby nicht öfter als alle zwei Stunden füttern sollte. Die Begründung: Es verursache Bauchweh, wenn frische Milch im Magen auf die »angedaute Milch« treffe. Das mag im Einzelfall auch mal passieren. Wenn Ihr Baby aber oft schon nach einer Stunde wieder trinken möchte und nach der Mahlzeit nicht regelmäßig weint, müssen Sie sich keine Gedanken machen.
Babys haben keine eingebaute Uhr, und sie haben keinen angeborenen Rhythmus – den erlernen sie erst nach und nach. So manches Kind schläft an der Flasche oder beim Stillen ein, weil das Trinken es noch sehr anstrengt. Nach ein paar Minuten oder einer halben Stunde wird es wieder wach und stellt fest: »Hoppla, ich war ja noch gar nicht fertig!« SEIN NATÜRLICHES HUNGERGEFÜHL sagt ihm, dass es noch mehr Nahrung braucht. Wenn Sie jetzt auf die Uhr schauen und sagen »Nein, nein, du bist noch gar nicht wieder dran«, wird Ihr Kind schreien – und zwar völlig zu Recht!
Sie könnten Ihr Baby durchaus »auf die harte Tour« an einen Rhythmus gewöhnen, aber das würde nur unnötigen Stress für alle Beteiligten bedeuten. Außerdem verhindert es unter Umständen auch, dass Ihr Kind später gesunde Essgewohnheiten entwickelt. Erfüllen Sie seine Bedürfnisse – oft reichen beim Nachfüttern wenige Milliliter aus, und Ihr Kind schläft selig auch mal vier Stunden am Stück.
Umgekehrt gilt entsprechend: Kein Kind verhungert, wenn es nachts mal acht Stunden oder länger schläft. Bloß nicht zur Mahlzeit wecken! Das bringt normalerweise nichts, da Ihr Baby vor lauter Müdigkeit dann nicht viel trinkt. Es hat gerade das Bedürfnis nach Schlaf, nicht nach Nahrung. Wenn es aber Hunger hat und bereit ist, viel zu trinken, wird es wach und meldet sich.
Je länger Sie Ihr Baby kennen, desto eher
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