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Schreien staerkt die Lungen

Schreien staerkt die Lungen

Titel: Schreien staerkt die Lungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Beck
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kann in der Flasche auch angerührte Babymilch sein. Durch eine gelegentlich weggelassene Mahlzeit wird die mütterliche Milchproduktion nicht nachhaltig gestört.
    Alternativ können Sie ausprobieren, Ihr Kind ab vier bis sechs Monaten vom Löffel MIT ERSTEM BREI ZU FÜTTERN und ihm Milch oder Wasser aus einem kleinen Trinkglas anzubieten. Wenn Sie nicht oder nicht mehr voll stillen können oder wollen, können Sie so das Zufüttern mit der Flasche umgehen – denn es gibt meiner Erfahrung nach mehr Babys, welche die Flasche nicht annehmen, als solche, die auf einmal die Brust ablehnen.
    Es spricht aber auch nichts dagegen, wenn Sie Ihr Kind länger als vier bis sechs Monate stillen möchten. Dann sollten Sie ihm aber BEIKOST anbieten, denn der Nährstoffgehalt der Muttermilch allein ist jetzt für die weitere Entwicklung Ihres Kindes nicht mehr ausreichend. Natürlich können Sie Ihr Kind zusätzlich stillen, so lange Sie möchten.
    AUS DER FORSCHUNG
    Das »gelangweilte Immunsystem«
    Eine Auswertung von 217 Studien führte im Jahr 2009 zu einer neuen Leitlinie zur Allergieprävention der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin. Darin wird das ausschließliche Stillen über vier Monate empfohlen, aber nicht unbedingt länger. Die Beikosteinführung weiter hinauszuzögern, also länger als vier Monate voll zu stillen, hat keinen vorbeugenden Effekt. Wissenschaftler vermuten sogar, dass Eltern den günstigsten Moment zur Toleranzentwicklung verpassen, wenn sie zu spät andere Nahrung als Muttermilch anbieten, das heißt, es ist dann wahrscheinlicher, dass ihr Kind auf bestimmte Lebensmittel allergisch reagiert. Grundlage ist die »Theorie des gelangweilten Immunsystems«: Hat es nichts zu tun, kommt es auf dumme Gedanken.
    Ebenso sollten Eltern bei der Beikosteinführung diejenigen Lebensmittel, die bekanntermaßen häufig Allergien auslösen, wie zum Beispiel Kuhmilch, Ei oder Gluten, nicht ausdrücklich meiden. Auch wenn die Mutter oder der Vater gegen bestimmte Lebensmittel allergisch sind, ist es das Kind nicht zwangsläufig ebenfalls.
    27 Das »Bäuerchen« muss sein
    Die Mutter des kleinen Jan hat ihn in unserer Praxis-Stillecke gefüttert. Jetzt hängt er wie ein Sack über ihrer Schulter und wirkt hundemüde. »Ich möchte, dass er gleich auf jeden Fall schläft, und er hat sein Bäuerchen noch nicht gemacht!« Ihr Baby an ihrer Schulter wiegend, geht sie im Flur auf und ab und klopft Jan gleichzeitig den Rücken, erst sanft, dann immer verzweifelter.
    Aufstoßen und so den Magen »entlüften« – das kann Ihrem Baby helfen, später nicht spucken zu müssen oder sich unwohl zu fühlen. Wenn das Bäuerchen zügig kommt – wunderbar. Aber wenn Ihr Kind Ihnen nach dem ersten Versuch nicht den Gefallen tut, zu rülpsen, dürfen Sie es durchaus ohne Bäuerchen hinlegen. Das ist dann auch ungefährlich. Ihr Kind hat nun mal nicht nach jedem Trinken überschüssige Luft im Bauch, die es loswerden muss: Bei einer hektischen Mahlzeit schluckt es eher viel Luft beim Trinken mit, beim ruhigen Nuckeln, etwa beim Einschlafen, wenig bis keine. Auch führt geschluckte Luft nicht bei jedem Kind zu Unwohlsein oder Unruhe.
    Bei unserem dritten Kind schliefen Mutter und Kind nach dem nächtlichen Stillen im Liegen einfach weiter. Die Jüngste »verschlief« das Bäuerchen – ihre Müdigkeit war stärker. Sie spuckte dann schon mal im Schlaf, das hat aber weder sie noch uns groß gestört.
    28 Ein Baby, das schreit, hat Blähungen
    »Florian schreit so viel, vor allem abends, er lässt sich kaum beruhigen«, berichtet mir die Mutter des Kleinen. »Er hat dann so viel mit den Blähungen zu tun! Er krampft beim Pupsen, also zieht die Beine an und schreit ganz laut.«
    Bei vermeintlichen Blähungen ihres Babys wünschen Eltern oft, dass ich ihm Kümmelzäpfchen verschreibe, welche die Blähungen reduzieren sollen. Oder entschäumende Tropfen, die im Magen Gasblasen zerfallen lassen, damit Blähungen gar nicht erst entstehen. Zu diesen Gelegenheiten berate ich die Eltern zunächst, denn ganz so einfach ist das mit dem Schreien in meinen Augen nicht: Es ist gar nicht sicher, dass das Baby unter Blähungen leidet, die Medikamente ihm helfen und damit die Ursache der ABENDLICHEN »SCHREISTUNDE« behoben ist. Den Eltern erkläre ich dann Folgendes:
»Pupsen« ist ganz normal. Es gehört zum Verdauungsprozess, schmerzt Babys nicht mehr als uns und muss nicht behandelt werden. Wenn ein Baby Winde nicht ablassen

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