Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Titel: Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Kreutzer
Vom Netzwerk:
freundlicher Herr entgegen, der eine grüne Schürze trug und ihn fröhlich lächelnd begrüßte. Der Raum war klein und bis unter die Decke mit gut aussehenden Frischwaren zugestellt.
    "Bitte sehr, der Herr, was darf es sein?"
    "Guten Tag. Ich bin Arzt am Aachener Klinikum. Ich mache eine Untersuchung darüber, welcher Gemüseverkäufer in Aachen die gesündeste Ware anbietet. Meine Kollegen und ich sind es leid, dauernd verpackte Ware ungewisser Qualität zu kaufen. Wir wollen auf einen Händler umsatteln, der zuverlässig ist. Dazu hätte ich gerne Informationen über die Herkunft der Sachen. Wären Sie bereit, mir die zu geben?"
    "Aber gerne. Meine Waren sind alle frisch, wie Sie sehen. Ich hab aus diesem Grund drei Großhändler, bei denen ich persönlich aussuche. Tafelobst kaufe ich meistens bei Fronthaler, und Gemüse teile ich je nach Qualität auf Theisens und Mainzer auf."
    Sängers Herz klopfte.
    "Was kaufen Sie bei Mainzer ein?"
    "Oh, die haben immer gute Sachen. Alles was Sie hier so sehen."
    Schwungvoll ließ der freundliche Händler seine Hand über die breite Palette aller nur erdenklichen heimischen und fremdländischen Gemüsesorten gleiten und trug fröhlichen Stolz in seinem Gesicht.
    "Würden Sie mir das vielleicht aufschreiben? Vor allen Dingen die Sachen, die Sie bei Mainzer kaufen", fragte Sänger vorsichtig.
    "Ja, wenn Ihnen das hilft. Wenn Sie fünf Minuten Geduld haben?" Der Mann ging in den Hinterraum und sprach mit einer Frau. Kurze Zeit später kam er zurück. "Meine Frau macht die Buchhaltung. Sie wird Ihnen alles aufschreiben."
    "Vielen Dank. Jetzt möchte ich Sie nicht länger aufhalten."
    "Keine Ursache. Ich hoffe, Sie können mich und meinen Laden weiterempfehlen!"
    *
    Dieses Arschloch von Gendarmerie-Offizier! Giovanna hatte herkommen wollen, um in Erfahrung zu bringen, ob Schröder tot war. Aber alles war ganz anders gekommen. 'Aus unerklärlichen Gründen über österreichischem Gebiet abgestürzt', hatte man sie über den Hubschrauber aufgeklärt. Wieso eigentlich über Österreich? War Schröder an dem Absturz Schuld? War der Pilot unvorsichtig gewesen und in eine Böe geraten? Aber Giaco hatte gesagt, dieser Mann sei ein ausgezeichneter Flieger. Das alles war merkwürdig und verworren.
    Das strahlende Wetter über Klagenfurt nahm sie gar nicht wahr. Ihr wollten die Bilder von Giaco nicht aus dem Kopf. Er musste schrecklich gestorben sein. Eigentlich hatte sie ihn nie gemocht, aber das war zu viel.
    Ihr war schlecht geworden angesichts des verbrannten und verstümmelten Leichnams von Giaco. Eigentlich hatte sie ihn gar nicht richtig wiedererkannt. Aber sein Armband, das man gefunden hatte, sprach dafür, dass er es war. Von seinem Gesicht war nicht viel übriggeblieben außer schwarz verkohlter Haut, die sich zu einer entsetzlichen Totenmaske verformt hatte.
    Die Bergrettung hatte diesen Skifahrer gefunden, hatte ihr der Gendarmerie-Offizier gesagt. Aber es war nicht Schröder gewesen, wie sie gehofft hatte. Als seine Frau den Mann als vermisst gemeldet hatte, war die Bergrettung sofort ausgerückt. Er hatte gleich hinter der Grenze auf italienischem Gebiet in einer steilen Bergflanke gelegen. Erschossen. Sein Leichnam war nach Italien gebracht worden.
    "Sein Name war Helmut Bauer. Kannten Sie diesen Mann vielleicht?", fragte der österreichische Gendarm sie.
    "Sind Sie sicher, dass er Bauer hieß?", zweifelte sie an.
    "Ja natürlich. Den kennt jeder von der Bergrettung, er war selbst einer von ihnen. Er ist Einheimischer." Der Offizier reichte ihr ein Dossier mit einem Foto der Leiche.
    Sie sah enttäuscht aus, hatte sie doch gehofft, Schröder hätte es erwischt.
    "Aber warum fragen Sie. Hätte Ihrer Meinung jemand anderer dabei sein sollen?", folgerte der Offizier scharf.
    "Nein, nein, nur aus Interesse." Sie sah den dolmetschenden Polizisten hilflos an.
    "Hören Sie, alles deutet daraufhin, dass Bauer nicht allein war!", stellte der kräftige Mann von der Bergrettung fest. "Die Gebirgseinsatzgruppe der Gendarmerie und wir haben zwei Spuren von Skifahrern beim Aufstieg gesehen, aber nur eine kurze Spur beim Abfahren. Bauers Frau sagte uns, er habe einen Gleitschirm mitgehabt. Den trug er aber nicht, als wir ihn gefunden haben. Aber wir haben einen ausgetretenen Startplatz entdeckt. Außerdem sahen wir oberhalb der Absturzstelle des Hubschraubers neben einer alten Almhütte Fußspuren, die aus dem Nichts auftauchten. Da muss jemand gelandet sein. Nur ein Wahnsinniger würde

Weitere Kostenlose Bücher