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Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Titel: Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Kreutzer
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erwischt."
    "Verdammt! Meinen Sie mit seinem Bekannten Reinhard Schröder? Die sind doch zusammen in Urlaub gefahren …"
    "Ja. Sie kennen ihn?"
    "Klar, die zwei sind dicke Freunde … waren dicke Freunde. Was kann ich tun?"
    "Ich brauche einen Kollegen, einen Arzt. Ich kann das alles allein nicht durchstehen", gestand sie.
    "Aber was ist mit dem Gesundheitsamt?"
    Carola Steglitz schwieg. Sie sah Sänger an, dann fiel ihr Blick auf ihre Hände. Plötzlich bekam sie Angst. Er hatte etwas ausgesprochen, das sie bisher verdrängt hatte, ihre Amtsverpflichtungen. Sänger hatte sie verunsichert.
    Sie erhob sich und sagte: "Entschuldigen Sie, aber das war keine gute Idee von mir … ". Sie steuerte auf den Ausgang zu. Verdutzt blickte Sänger ihr hinterher, als sie den großen Raum durchquerte. Er sprang auf, lief ihr nach und hielt sie am Arm zurück.
    "Bitte, Frau Steglitz! Was ist los? Verstehen Sie mich, der Tod Laskys kommt für mich wie ein Hammerschlag. Sie können jetzt nicht einfach gehen. Erzählen Sie mir bitte mehr. Hatte er Probleme im Amt?"
    Sie merkte, dass er ihr Verhalten richtig gedeutet hatte und kam sich albern vor. Doch allmählich begann ihr Kopf vorsichtig auf- und abzunicken. "Entschuldigen Sie, ich hatte plötzlich Panik ..."
    "Kommen Sie", Sänger nahm sanft ihren Arm und deutete zum Tisch. "Ich bin wirklich erschüttert, aber was muss erst in Ihnen vorgehen?"
    Carola Steglitz durchströmte erlösende Wärme, sie hielt seinen Arm und begleitete ihn zurück zu ihrem Platz. Ihr Kopf wurde schwer. Sie wollte sich anlehnen.
    "Nehmen Sie Platz, ihr Kaffee dampft ja noch."
    Sie erzählte ihm die Geschichte von Lasky und seinen Beobachtungen und von allem, was sich in den letzten Tagen zugetragen hatte.
    Sänger blickte ins Leere und nickte sachte mit dem Kopf. "Yusho-Krankheit! Das ist hart. Ich habe schon so etwas vermutet."
    "Und jetzt sitzt mir Tacke im Nacken. Sie können sich denken, dass er lange Fäden in der Hand hat. Wir müssen also vorsichtig sein."
    "Was kann ich machen?", fragte er.
    "Sie müssen mir alle genauen Diagnosen besorgen, die von diesen merkwürdigen Fällen existieren. Vielleicht gibt es Erkrankungen, die zwischen jetzt und 1971 liegen und dem Gesundheitsamt nicht gemeldet wurden, weil sie falsch interpretiert worden sind."
    "Das wird schwierig. Da müsste man die Akten aus der alten Klinik durchgehen. Aber mir fällt eine engagierte Studentin ein, die sicherlich mitarbeiten will. Ich werde sie natürlich nicht direkt einweihen. Ist das alles?"
    "Bitte sorgen Sie dafür, dass ihr Chef die Patienten untersucht. Wie steht denn ihr Chefarzt zu Tacke?"
    "Er glaubt, Tacke ist ein Arschloch."
    Sie lächelte.
    "Und was ist mit dem Gemüse?", fragte Sänger.
    "Ich habe die Vermutung, dass das Zeug über einen Großhändler in Umlauf gekommen ist, der sein Lager auf dem Nachbargelände der ICCO hat. Die Firma heißt Mainzer. Wir müssen herausbekommen, ob die beiden Frauen ihr Gemüse bei einem Laden gekauft haben, der von Mainzer bezieht. Die beiden Kinder, die schon vor einiger Zeit erkrankt sind,  sind eng befreundet mit dem kleinen Sohn dieses Großhändlers. Das haben die beiden mir eben erzählt. Die Frage ist nur, wie kommt PCB zum Gemüse? Können Sie sich dessen annehmen?"
    "In Ordnung, das werde ich tun. Und dann müssen wir schleunigst dem Händler den Hahn zudrehen."
    "Sobald wir etwas beweisen können."
    *
    Eva Bauer saß am Küchentisch und hatte rote Augen. Tränen liefen ihre Wangen hinunter, sie konnte es immer noch nicht fassen, was passiert war. Ihr Mann war erschossen worden, beim Skifahren! Das war völlig absurd. Warum nur? Er hatte viel Unsinn gebaut in seinem Leben, aber Todfeinde hatte er nicht gehabt. Oder hatte er ihr etwas verschwiegen? Sie war verzweifelt. Ihre zwei Kinder hatte sie in die Schule geschickt, trotz ihrer unendlichen Trauer und dem fressenden Schmerz.
    Als es klingelte, erhob sie sich mit der Unlust der Verzweiflung und kroch zur Tür. Der Dorfpostbote stand dort und hielt eine Sendung in der Hand. "Mein Beileid, Eva, es ist schrecklich. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, bitte lass es mich wissen."
    "Danke, Karl, aber ich glaube, mir kann im Moment niemand helfen." Sie brach wieder in Tränen aus, hatte sich aber sogleich wieder gefasst.
    "Ein Eilbrief für dich – aus Wien", sagte er leise und sah halb zu Boden.
    "Von wem?"
    "Ohne Absender."
    "Danke!", schniefte sie abermals, nahm den Brief und schloss die Tür. Sie ging zurück in die

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