Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)
nach Italien zum Lernen Ihrer Sprache, denn wir haben hier eine Menge italienischer Gäste. Ich war sehr gerne in Ihrem Land." Dann fragte sie mit zitternder Stimme: "Sagen Sie, wissen Sie, was da vorgefallen sein könnte?"
"Nein, nicht genau. Ich war dabei, als mein Mann entführt wurde", log Giovanna. "Der Kerl hatte eine Maschinenpistole und bedrohte uns, während wir neben dem Hubschrauber standen. Mein Mann wollte mich gerade zu einem Rundflug mitnehmen." Giovanna seufzte. Eva Bauer legte ihr die Hand auf den Kopf und streichelte sie sanft.
"War da nicht ein zweiter Mann bei ihrem Gatten, als er erschossen wurde?", fragte Giovanna beiläufig.
"Ja, da war noch jemand", antwortete Eva Bauer zögernd.
"Wissen sie wer? Das könnte der Schuldige gewesen sein, weshalb ihr Mann und der meine ums Leben gekommen sind!"
Eva Bauer schwieg, und ein Schock durchlief ihren Körper. Reinhard sollte ein Mörder sein? Sie war vollkommen verwirrt. Nach einer Zeit fragte sie zaghaft: "Was wollen Sie denn von ihm?"
"Ich will ihn suchen. Ich habe ein wenig Geld und werde einen Detektiv beauftragen!"
"Das ist doch Arbeit der Polizei."
"Ich war heute bei der Polizei in Klagenfurt. Sie haben mir gesagt, dass der Fall wohl für sie abgeschlossen sei. Ich finde: Zumindest sollte der unbekannte Mann gefunden werden, denn der kann uns allen sagen, was da eigentlich passiert ist. Wissen Sie, wer es war?"
"Nein!", log Eva Bauer instinktiv, sie wandte sich ab. Ihr Gefühl sagte ihr, dass hier etwas nicht stimmen konnte.
"Frau Bauer, bitte, es wird auch gut für Sie sein, wenn Sie es mir sagen. War es vielleicht ein Bekannter von ihrem Mann ...", sie setzte alles auf eine Karte, "… war es Reinhard Schröder?"
Wie elektrisiert fuhr Eva Bauer herum. "Woher wollen Sie das wissen?"
"Der Name fiel bei der Unterhaltung der Männer, die meinen Mann entführt haben. Kennen Sie diesen Schröder?"
Eva Bauer konnte keine Gegenwehr mehr leisten, sie war zu schwach und wollte einfach, dass diese Frau wieder verschwand. "Ja, er ist einer der besten Bergfreunde meines Mannes. Er ist ein guter Kerl."
"War es dieser Schröder?"
"Das weiß ich nicht!", presste Eva Bauer hysterisch hervor und kämpfte. Sie ahnte, dass diese Frau etwas im Schilde führte.
Giovanna Grimaldi erhob sich und nahm das Gesicht Eva Bauers zwischen ihre Hände. Sie drückte spürbar, aber nicht schmerzhaft zu. "Sagen Sie mir, was Sie wissen."
Der Druck wurde fester. Eva Bauers Blick wurde gehetzt. Sie stieß unterdrückte Angstlaute hervor. Aber als sie Schreien wollte, war sie wie gelähmt.
"Was weißt du, du Schlampe!", zischte Giovanna aggressiv, presste die Zähne aufeinander und schüttelte den Kopf Eva Bauers, den sie zwischen den Händen hielt.
"Nichts." Eva Bauer wehrte sich gegen den festen Griff dieser Frau, doch ihre Angst erlaubte ihr nicht, sich zu lösen. Sie stammelte halb Italienisch, halb Deutsch.
"Er ist in Wien. Bei einem Doktor ..., ich weiß nicht mehr wo, ich habe den Namen vergessen."
"Woher wissen Sie von Wien?"
"Er hat es mir geschrieben." Sie sprach jetzt nur noch Deutsch und wimmerte verzweifelt.
"Wo ist der Brief?", schrie Giovanna gehässig.
"Ich habe ihn zerrissen und in den Abfall gesteckt", rief sie weinend.
"Such ihn! Such ihn!" Giovanna atmete gehetzt. Sie holte aus und schlug zu. Eva Bauer fiel vom Stuhl und kroch am Boden entlang auf den Abfalleimer zu. Sie öffnete den Deckel, warf den Kübel um, so dass der Müll über den Boden fiel. Aufgeregt und panisch wühlte sie, um die Schnipsel zusammenzufinden. Schließlich hatte sie, was sie suchte, und setzte aus drei Teilen einen Namen zusammen.
"Hier", stieß sie gehetzt hervor, "Doktor Ludwig Vennmeier!" Sie sah völlig willenlos auf und begann laut zu weinen.
Giovanna Grimaldi überzeugte sich von der Wahrheit, sah Eva Bauer verächtlich an und stieß ihr den Fuß in die Seite, sodass die Trauernde mit ihrem fahlen Gesicht im Gestank des Abfalls landete, wo sie zerbrochen liegenblieb.
*
Das Flugzeug setzte zur Landung an. Die schweren Reifen berührten den Boden. Ruhig senkte sich die schwarze Radarnase, die Reifen quietschten und ließen kleine Rauchwolken entstehen, als der Pilot die Schubumkehr einschaltete. Vogler hatte Schweiß auf der Stirn stehen. "Gott sei Dank!", sagte er erleichtert. Er löste den Gurt und setzte ein hämisches Grinsen auf, so, als wäre nichts gewesen.
"Haben Sie Angst vorm Fliegen?", fragte Richter.
"Nein, vorm Landen!" Dann atmete Vogler
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