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Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Titel: Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Kreutzer
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Sie zum Sprudeln gebracht?"
    "Schröders und Laskys Mütter!", sagte Sie beiläufig.
    Saltini konnte für einen Augenblick seine Bewunderung für seine Sekretärin nicht verbergen und nickte anerkennend.
    "Sehr gut, Signorina Gucci. Sie sind fabelhaft. Und nun schicken Sie mir Signorina Grimaldi herein!"
    Signorina Gucci verließ Saltinis Büro und öffnete die Tür des Nachbarraums zu ihrem Sekretariat. In dem Zimmer standen englische Polstermöbel aus dunkelbraunem Leder. Auf der Couch saß eine elegant gekleidete Frau mit langem brünettem Haar und las eine Zeitschrift. Ihr enges rotes Kleid lag straff auf ihrer Haut und zeichnete die Konturen ihres sportlich schlanken Körpers nach. Als sie den Kopf hob, bohrte sie ihren eisigen Blick tief in die Augen der Sekretärin.
    "Signorina Grimaldi, der Chef möchte Sie sehen!"
    Wortlos erhob sich die Frau von der Couch und ging an der Sekretärin vorüber, als wäre sie nicht vorhanden. Entschlossen betrat sie das Büro Saltinis.
    "Schließen Sie die Tür!" Saltini wartete einen Moment. "Er fährt zu den Äolischen Inseln. Weil er sich noch mit einem Freund in Milazzo treffen will, haben Sie gute Chancen, ihn noch zu erwischen. Reisen Sie gleich ab. In Messina melden Sie sich bei folgender Adresse." Saltini reichte ihr einen beschriebenen Zettel. "Ihr Kontaktmann heißt Giaco. Sie werden ihn an seiner Überheblichkeit erkennen, diesbezüglich steht er Ihnen in nichts nach."
    Saltinis Bemerkung traf die Frau, ihm war ihre Bestürzung jedoch gleichgültig.
    "Sie kennen ihre Order. Prägen Sie sich Schröders Gesicht ein!" Saltini reichte ihr mehrere Fotos, auf denen Schröder zu sehen war.
    "Ok, gut", sagte sie ohne Regung.
    "Sie dürfen keinen Fehler machen! Und keine Reste. Beide, haben Sie verstanden, beide. Und dieser Schröder hat im Zweifelsfall Priorität!"
    "Geht in Ordnung, Dottore Saltini!"
    "Gehen Sie jetzt!" Saltini verabscheute diese Frau, aber auf ihre Art war sie zuverlässig.
    *
    Montag kraulte sein Kinn und setzte mal wieder seinen nachdenklichen Blick auf. Mit grollender Stimme mäkelte er: "Das passt mir gar nicht, Richter! Wieso lässt Reinhard wichtige Daten zurück, kann ich mir gar nicht vorstellen bei ihm. Sie?"
    "Eigentlich nicht. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll." Richter stand vor Montags Tisch und hielt seine Hände in die Hüften gestützt.
    "Naja, nicht schlimm, wenn es nicht die Originale sind. Richter, sehen sie bitte mal nach in der Akte ICCO!"
    "Er nimmt doch keine Originale mit!"
    "Naja, aber sehen Sie bitte trotzdem nach. Ich bin etwas unruhig."
    Richter ging mit wedelnden Armen zum Aktenschrank, öffnete ihn, nahm einen Ordner heraus und sah ihn durch. "Die Originale sind alle hier!"
    "Gut. Also hat das gar nichts zu sagen. Er hat früher in seltenen Fällen Kopien von belastenden Daten an die Betroffenen absichtlich aus der Hand gegeben. Er denkt immer, man muss den Verursachern eine Chance geben, aus eigener Initiative zu reagieren. Meistens sind sie dann sorgfältiger, weil sie sich in die Hosen machen und einen Skandal befürchten. Und dazu müssen sie wissen, was los ist, meint Reinhard." Montag zuckte leicht mit den Schultern. "Ich bin zwar nicht seiner Meinung, aber zu Komplikationen hat seine Handlungsweise nie geführt. Bisher hat das höchstens die Zusammenarbeit zwischen uns und den Betroffenen gefördert." Montag wirkte nachdenklich. "Ach", fluchte er, "ich bin wieder viel zu pessimistisch! Aber trotzdem, dass er Daten verliert, das kann ich mir nicht vorstellen." Er schüttelte den Kopf. "Nun frage ich mich andererseits, warum die ICCO uns nur wegen einer Kopie anruft. Eigentlich sollten sie doch froh sein, so etwas in die Hände zu bekommen; diese Italiener! Viel Rauch um nichts, was meinen Sie, Richter?"
    "Naja, Chef, ich will mich da auf nichts einlassen. Ich esse ganz gerne Pizza!"
    *
    Giovanna Grimaldi saß in einem Zugabteil erster Klasse, das sie komplett gebucht hatte. Von Mailand bis Messina dauerte die Fahrt fast einen ganzen Tag. Saltini hatte ihr den Flug nach Catania nahegelegt, doch sie litt seit ihrer Kindheit unter Flugangst. Als sie sieben Jahre alt war, sollte sie ihren Vater bei einer Geschäftsreise begleiten, weil ihre Mutter im Krankenhaus lag und niemand für sie sorgen konnte. Vor ihrem Vater hatte sie sich stets gefürchtet, er war sehr streng und kaum das gewesen, was man einen Kinderfreund hätte nennen können. Als sie damals mit ihm auf dem Flughafen angekommen war, wollte sie sich von

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