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Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Titel: Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Kreutzer
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Schröder machte eine Pause und sah in Saltinis kaltes Augenpaar. "Es war nur Ihr verschlafener Tankwart, der aus Versehen einige hundert Liter Kraftstoff hat auslaufen lassen. Aus Angst vor seinem Vorgesetzten hat er es nicht gemeldet." Schröder hob die Schultern. "Dadurch sind diese Mineralöle im Abfluss aufgetaucht. Das lässt sich leicht sanieren. Aber das ist nicht Ihr Problem." Schröder sah auf den Zettel und schüttelte den Kopf. Dann sah er den Mann im Ledersessel abwartend an.
    "Wo liegt denn das Problem?" Saltini beugte sich vor und wurde von der Neugier gepackt. Die Luft um ihn herum schien zu knistern.
    "Als wir in eine Sandschicht hineingebohrt haben, sind wir auf eine zähe Flüssigkeit gestoßen. Wir mussten das natürlich überprüfen. In einer Tiefe von drei bis vier Meter in der Nähe der westlichen Grundstücksgrenze ist die Konzentration dieser Flüssigkeit am höchsten: ein Kontaminationsherd, wie wir dazu sagen!"
    Saltinis stoische Miene war verschwunden. Schröder registrierte die verfallenden Züge des eben noch so sicher wirkenden Mannes und spürte die Kraft, die in seinen Worten gesteckt hatte.
    "Ein Kontaminationsherd? Welcher Art?" Saltini zog die Brauen zusammen.
    "Ich habe das Zeug analysieren lassen. Es handelt sich um die chemische Stoffgruppe der polychlorierten Biphenyle, kurz PCB. Sie wissen, dass Sie in Ihrer Branche diese Stoffgruppe jahrzehntelang in großen Mengen als Kühlmittel verarbeitet haben. Und die aufgefundene Konzentration ist so hoch, wie ich sie noch nirgendwo in einem Boden gemessen habe. Es steht auf der Tabelle." Schröder deutete auf das Blatt, das Saltini in seiner Hand hielt. "Sie werden verstehen, dass ich da weitergeforscht habe. Das ist sehr ungewöhnlich, Dottore Saltini, höchst ungewöhnlich!" Er lehnte sich zurück und wartete, wie Saltini reagieren würde.
    Saltinis Gesicht war starr. Dann sagte er sehr freundlich: "Herr Doktor Schröder, Sie und Ihr Vorgänger haben für unsere Firma schon viele Aufträge ausgeführt. Und wir waren immer sehr zufrieden mit Ihrer Arbeit, was ich von unserem deutschen Sektionsleiter, Herrn Leclerq, weiß. Aber jetzt sind Sie über Ihren Auftrag weit hinausgeschossen", sagte Saltini mit gequälter Stimme. "Herr Schröder, das gefällt mir nicht."
    "Um eins klar zu stellen: Ich bin auf Ihrer Seite", gab Schröder zurück. "Und Sie stehen mit dem Rücken zur Wand! Ihre Firma verliert Ihren Ruf, wenn Sie nichts tun. Sie ruinieren Ihr Geschäft!" Schröders Ton wurde bestimmter. "Ich will Sie beraten. Sie wissen, dass solche Verseuchungen gemeldet werden müssen, weil sie in Deutschland sanierungspflichtig sind."
    "Herr Doktor Schröder, lassen Sie das unsere Sorge sein. Sie haben Ihre Arbeit getan, und zwar besser, als wir verlangt haben. Wir werden Sie für Ihre zusätzliche Mühe selbstverständlich sehr gut entlohnen. Sie werden zufrieden sein können." Saltinis Lächeln war so echt wie die Blumen in einer Schießbude.
    "Dottore Saltini, es geht um mehr. Das sagt mein Bekannter beim Gesundheitsamt."
    "Was hat das Gesundheitsamt mit uns zu tun?", fuhr ihm Saltini verärgert ins Wort. "Sie haben doch nicht etwa Informationen weitergegeben …"
    Schröder ließ sich nicht beirren. "Im Jahr 1971 ist bei Kindern, die sich oft in der Nähe Ihrer Firma aufgehalten haben, eine merkwürdige Hautkrankheit aufgetaucht. Die Kinder haben damals auf der Wiese westlich Ihrer Aachener Fabrik gespielt. Das Gesundheitsamt war nicht sicher, welche Krankheit das sein könnte. Kennen Sie den Fall?"
    Saltini kannte den Fall sehr gut. Bei allen Firmen der Umgebung waren seinerzeit Leute des Gesundheitsamts erschienen. Aber sie waren genauso schnell wieder abgezogen worden. Nur ein Arzt war hartnäckig gewesen. Doch dem hatte man damals einen Maulkorb verpasst. Jetzt schien diese alte Geschichte neuen Staub aufzuwirbeln, dachte Saltini. "Nein, ich weiß davon nichts", log er.
    Schröder sah seinen nervösen Augen an, dass er nicht die Wahrheit sagte. "Natürlich." Er nickte verdrossen mit dem Kopf, gab sich jedoch nicht geschlagen: "Mein Bekannter sagte mir, dass er aus alten Akten die Symptome der damals erkrankten Kinder noch einmal recherchiert hat. Das Krankheitsbild, das sich daraus ergibt, war 1971 in Europa noch fast unbekannt."
    "Was soll das, Herr Schröder?" Saltini öffnete die Hände. "Damit haben wir nichts zu tun!", protestierte er.
    Schröder beugte sich vor. „Doch. Das haben Sie.“
    Saltinis Augen hatten erneut gezuckt, er

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